CHLOSCHTERGEISCHT
03.10.2025 Muri, KolumneBei der Buchvernissage von Urs Pilgrims Werk «Homo religiosus», welches sich mit den Berührungspunkten von Biologie und Medizin mit Religion und Spiritualität befasst, erwähnte Hans Widmer, der als Podiumsgast dabei war: «Wenn Urs (Pilgrim) Papst ...
Bei der Buchvernissage von Urs Pilgrims Werk «Homo religiosus», welches sich mit den Berührungspunkten von Biologie und Medizin mit Religion und Spiritualität befasst, erwähnte Hans Widmer, der als Podiumsgast dabei war: «Wenn Urs (Pilgrim) Papst würde, dann hätten wir die Hälfte der Kriterien erfüllt». Dabei bezog sich der studierte Physiker auf die Frage der Glaubwürdigkeit und des Nutzens von Religiosität in der heutigen Gesellschaft. – Vielleicht wäre das auch ein Ansatz, um lokale Religiositätsfragen zu klären.
Ebenfalls an diesem Anlass erklärte Autor Urs Pilgrim, Aussagen wie «Maria, die leibhaftig in den Himmel aufgestiegen sei» seien zwar zu geniessen. «Aber glaubt es nicht», forderte Pilgrim die lachenden Zuhörer auf. Das stiess wohl auf offene Ohren, denn wie sich in der Diskussionsrunde herausstellte, gibt es viele kritische Fragen zu Religion und der Organisation Kirche bei den Anwesenden. Da ist wohl eher klären als geniessen angesagt.
Ebenfalls an der Buchvernissage im Caspar-Wolf-Saal wurde noch die Frage aufgeworfen: Wer beherrscht wen? Die Materie den Geist oder der Geist die Materie? Pilgrim zog das Beispiel des Alkohols herbei. Wenn einer zu viel Alkohol trinke, dann beeinflusse dieser den Geist. Der Chloschtergeischt entgegnet dem: Wenn der Geist im Reinen ist, dann muss er nicht zu viel Alkohol trinken und daher sei klar, dass der Geist die Materie beeinflusse. Das andere sei nur symptomatisch.
hat den Gemeinderat für die nächsten vier Jahre gewählt. Nach den Rücktritten von Carolynn Handschin, Beat Küng und Milly Stöckli nehmen Jörg Weiss, Marlies Laubacher und Herbert Meier neu Einsitz im Gremium. Komplettiert wird es von den beiden Bisherigen Hans-Peter Budmiger und Daniel Räber. Logisch war die Stimmung bei allen Wahlfeiern gut – selbst bei der SP und Kandidatin Regula Marthaler, die zwar die Wahl nicht schaffte, aber ein gutes Resultat erreichte. Ganz besonders stark brachte Marlies Laubacher ihre Freude zum Ausdruck. Noch am Vorabend des Wahltages sei sie durch das Dorf spaziert. «Es wäre schon schön», dieser Gedanke sei ihr dabei immer wieder gekommen. Dass es keine 24 Stunden später Realität ist, freute sie riesig. Aber die Wahl brachte der neuen Mitte-Gemeinderätin auch hektische Momente ein. Nicht, was das Schreiben einer Rede anbelangt. «Ich hatte für beide Fälle eine vorbereitet.» Sondern es ging um das Foto des neuen Gemeinderates. Auf dem Klosterhof wurde dieses geschossen, kurz nachdem die Gewählten per Telefon über den Wahlausgang informiert worden waren. «Ich getraute mich nicht, mich vorher für das Foto passend anzuziehen», sagte Laubacher. Gereicht hat es dann doch noch.
«Auf Teufel komm raus» heisst das neuste Buch von Autor Stephan Rey. Rey lebte lange in Buttwil, arbeitete in der Pflegi und im Murimoos. In seinem Werk thematisiert er die letzte Teufelsaustreibung mit Todesfolge in der Schweiz. Und auf dem Buchdeckel erscheint die Fotografie einer Malerei aus der Murianer Klosterkirche? «Keine Angst, das Kloster hat nichts mit dieser Teufelsaustreibung zu tun.» Vielmehr sei es eine der wenigen Teufelsabbildungen, die es gebe und die er problemlos abfotografieren konnte. --ake/vaw
