Unnötig gezittert
21.10.2025 Sport, Handball1. Liga: KTV Muotathal – TV Muri 26:27 (12:17)
Mit einer überragenden ersten Halbzeit legt der TV Muri den Grundstein zu einem Sieg bei den heimstarken Schwyzern. Nach der Pause gerät Muri ins Wanken. Als die Offensive in der Endphase praktisch ...
1. Liga: KTV Muotathal – TV Muri 26:27 (12:17)
Mit einer überragenden ersten Halbzeit legt der TV Muri den Grundstein zu einem Sieg bei den heimstarken Schwyzern. Nach der Pause gerät Muri ins Wanken. Als die Offensive in der Endphase praktisch neutralisiert wird, ist es Janis Furter, der Verantwortung übernimmt.
Als Spielmacher kurbelte er das Spiel seiner Mannschaft an, machte Tempo und rannte sich Mal für Mal in der gegnerischen Abwehr fest. Torerfolge blieben ihm aber noch verwehrt. Bis in der Schlussphase, als der Sieg den Freiämtern doch noch zu entgleiten schien. Jetzt war Janis Furter zur Stelle und warf drei der vier letzten Tore. Damit avancierte der 20-Jährige nach einer Willensleistung für sein Team zum Matchwinner.
Muri im Spielrausch
Den Grundstein für den ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison legte Muri mit einem Startfurioso. Gegenstoss um Gegenstoss rollte nach dem Anpfiff auf das Gehäuse der Muotathaler zu. Simon Hafner und Elia Galizia wechselten sich im Toreschiessen ab. Die Einheimischen wussten nicht, wie ihnen geschah. In der Abwehr waren sie gegen die geballte Power Offensivkraft überfordert. Und im Angriff rannten sie vergebens gegen das offensiv verteidigende Bollwerk der Murianer an. 3:8 führte Muri nach acht Minuten. Nach 20 Minuten waren es immer noch fünf Tore Differenz. In den letzten zehn Minuten vor der Pause flachte das Feuerwerk der Gäste ab. Jetzt schlichen sich unnötige Fehler ein. Muri rettete aber den Fünf-Tore-Vorsprung (12:17) in die Pause. Es hätten aber auch sieben oder acht Tore sein können.
«Nicht mehr gefallen»
Zur ersten Halbzeit sagt Muri-Trainer Björn Navarin: «Zumindest die ersten 20 Minuten waren top. Danach haben wir den Fokus wie schon gegen Wädenswil mit zunehmender Spieldauer etwas verloren. Die letzten zehn Minuten vor der Pause haben mir schon nicht mehr gefallen.» Auch nach dem Seitenwechsel sah es vorerst nicht nach einer Wende in der bis anhin einseitigen Begegnung aus. Muri blieb weiterhin in Torlaune, vergab aber mit einigen Fehlwürfen, gleich zwei Siebenmeter wurden nach der Pause verschossen, eine mögliche Vorentscheidung. Dass Muotathal in der Folge bis auf ein Tor an die Gäste herankam, hatte sich Muri selbst zuzuschreiben. Technische Fehler und unsaubere Abschlüsse bauten den angeschlagenen Gegner auf. Auch in der Abwehr liess man die letzte Konsequenz vermissen. Janik Nauer und Jan Gwerder nutzten die ihnen gewährten Freiheiten und brachten ihr Team wieder heran. Dazu kam noch, dass der bis anhin starke Simon Hafner nach einer harten Attacke des Feldes verwiesen wurde.
Mit Goalie Rütimann und Glück
Nun drohten den Gästen die Felle davonzuschwimmen. «Ohne den Gegner schlechtzureden, haben wir sie dahin kommen lassen, dass sie sich wieder aufbauen konnten. Das darf nicht passieren. Da müssen wir deutlich besser werden», bemängelt Björn Navarin.
Als Muri nur noch mit einem Tor in Führung lag, rückte neben dem schon erwähnten Janis Furter Torhüter Ivo Rütimann in den Vordergrund. Mit fünf Paraden in der Schlussviertelstunde ebnete er seinem Team den Weg zum Sieg. Wie so oft in der noch jungen Saison war auf den 22-Jährigen Verlass. Mit dem nötigen Wettkampfglück brachte Muri auch dank mentaler Stärke den verdienten Sieg nach Hause. «Natürlich war es mental stark, dieses Spiel doch noch zu gewinnen. Dennoch habe ich das Team in der Kabine für die negativen erwähnten Sachen kritisiert. Ich bin nach einem solchen Spiel nicht in Feierlaune. Das sind nicht unsere Ansprüche», wählt der Trainer deutliche Worte. --tvm

