CHLOSCHTERGEISCHT
24.10.2025 Muri, KolumneIhr Leben, ihre Verbundenheit zu Gott, ihr Glaube, ihr Alltag – zwei neue Publikationen geben Einblick in das, was Benediktiner-Mönche und -Nonnen sind. Und dies nicht anhand von geschichtlichen Daten, sondern basierend auf Gesprächen mit über 60 Ordensleuten. Esther ...
Ihr Leben, ihre Verbundenheit zu Gott, ihr Glaube, ihr Alltag – zwei neue Publikationen geben Einblick in das, was Benediktiner-Mönche und -Nonnen sind. Und dies nicht anhand von geschichtlichen Daten, sondern basierend auf Gesprächen mit über 60 Ordensleuten. Esther Vorburger widmet sich in «Ein gehorsames Leben» den Benediktinerinnen und Ivo Berther in «Wann ist ein Mönch ein Mönch?» den Benediktinern. Natürlich gab es am Ende der feierlichen Vernissage im Benedikt der Pflegimuri die beiden Bücher auch zu kaufen. «Zu einem Spezialpreis», verkündete Martin Allemann, Geschäftsführer Stiftung Geschichte. Jenes über die Frauen sei dabei etwas teurer. «Es brauchte mehr Gespräche bei Kaffee, um die Ordensfrauen zu motivieren mitzumachen», meinte Allemann schmunzelnd. Das ist natürlich nicht der wirkliche Grund. Das Buch Vorburgers ist auch einfach umfangreicher als jenes von Autor Ivo Berther.
Die beiden Autoren gaben bei der Vernissage Einblick in ihr Schaffen und erzählten und zitierten aus Gesprächen mit den Ordensleuten. Esther Vorburger führte aus, dass oft erst auf Nachfrage die wirklich spannenden Geschichten ans Tageslicht kamen. Etwa jene, dass man für eine Tafel Schokolade einst vor der Oberin niederknien musste. «Für eine halbe nicht.» Die Benediktinerinnen dürften schlau genug gewesen sein, nur nach einer halben zu fragen – dafür vielleicht etwas öfter.
Beim Thema Landwirtschaft wird gerne oft darüber gelästert, dass Bauern speziell gut klönen. Manche gehen sogar so weit, dass sie behaupten, Bauern hätten dies als Schulfach besucht. Ganz anders handhabt dies Jules Frey. Wohl gerade darum ist er für den Aargauer Landwirtschaftspreis nominiert. Der Murianer Klosterbauer orientiert sich laufend, was im Trend ist und wo er mit seinem Betrieb Landwirtschaft noch erlebbarer machen kann. Ah, da kam einer und hatte eine Idee und setzt diese auch gleich wirtschaftlich um. Für den Chloschtergeist eine wirklich ausgezeichnete Haltung in einem Bereich, der sonst andere Töne verlauten lässt.
Bei der Informationsveranstaltung zum Theater «Keis Wunder es Wunder» war eine Teilnehmerin so überwältigt, dass sie sich zur Frage hingerissen fühlte: «Ist dies ein Pilot?» Sie wollte wissen, ob es weitere Ausgaben des Theaters geben werde, in fünf oder in drei Jahren. Und ob die Verantworltichen planen, diese regelmässig durchzuführen. Nun ist die Frage, ob das eine Newcomerin in der Freilicht-Theater-Szene ist. Oder ob sie auf ein Wunder hofft in Beinwil und dies zur Sommerattraktion oder zum Zustrom von Anhängern des Heiligen Burkard führen solle. – Wie heisst es im Stück vom kommenden Jahr? «Man lässt das Wunder geschehen.»
In ihrer Einführung hat OK-Präsidentin Irene Hofstetter erläutert, was das Stück und seine Thematik auslösen. Dies schaffe Raum über die eigenen Wunder und gebe Kraft nachzudenken. Man komme in einen wichtigen Dialog über Werte und Hoffnungen. Selbst Autor Walter Küng schien für einen Augenblick überwältigt zu sein, was sein Stück bereits vor der Premiere an Wundern bewirkt oder anstösst. Ihm sei nicht bewusst gewesen, was das Stück alles anschiebe im Freiamt und seiner Umgebung, so Küng. --ake/vaw
