Ja zu allen Traktanden
18.11.2025 Islisberg, Kelleramt«Gmeind» in Islisberg ohne Überraschungen
In Islisberg nahmen 76 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die gemeinderätliche Einladung zur Herbst-«Gmeind» an. Sie stimmten allen Gemeinderatsanträgen zu und verabschiedeten einige ...
«Gmeind» in Islisberg ohne Überraschungen
In Islisberg nahmen 76 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die gemeinderätliche Einladung zur Herbst-«Gmeind» an. Sie stimmten allen Gemeinderatsanträgen zu und verabschiedeten einige Behördenmitglieder per Ende der auslaufenden Amtsperiode.
Stefan Treier
Vor der Abwicklung der angekündigten Traktandenliste blickte Ammann Patrick Stutz auf die zu Ende gehende Amtsperiode zurück. Zu den Schwerpunkten gehörte die Schule, die fast an jeder Gemeinderatssitzung Gesprächsstoff lieferte. Man merkte, dass Ende 2021 die Schulpflegen aufgehoben wurden und der Gemeinderat dadurch Mehrarbeit erhielt. Die Revision der Bau- und Nutzungsordnung beschäftigte den Gemeinderat intensiv. Die Schaffung einer Begegnungsstätte, Tempo 30 innerorts, die Schaffung einer Asylunterkunft und verschiedene Unterhaltsprojekte «sorgten dafür, dass es dem Gemeinderat in den letzten vier Jahren nicht langweilig wurde».
Nutzungsplanung – zweiter Anlauf gestartet
Für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland wurde 2021 durch die Gemeindeversammlung ein Kredit von 40 000 Franken gesprochen. Bei Vorprüfung der eingereichten Unterlagen wurden diese von der zuständigen kantonalen Prüfstelle zurückgewiesen mit der Begründung, es bestünde der Bedarf einer umfassenden Gesamtrevision. Gemeinderat und Stimmbürgerschaft vertraten damals jedoch die Überzeugung, eine schlanke Variante der Planungsrevision genüge, zumal auch das Gefühl bestand, das Dorf sei weitgehend überbaut. Der damalige Kreisplaner vertrat dieselbe Meinung wie Gemeinderat und Souverän.
In Anbetracht des vom Kanton statuierten Sachzwanges, wonach im Rahmen der Gesamtrevision alle Inhalte neu zu prüfen und zu erlassen seien, sah sich der Gemeinderat gezwungen, das Geschäft nochmals der Gemeindeversammlung vorzulegen, zumal der vor vier Jahren gesprochene Kredit mittlerweile ausgeschöpft ist. Gemäss Kostenschätzung wird für die vom Kanton verlangte umfassende Gesamtrevision ein weiterer Finanzbedarf von 175 000 Franken benötigt. Der Souverän stimmte dem von Vizeammann Stefan Farrér vertretenen Geschäft zu, sodass die Gesamtrevision der Nutzungsplanung zu Ende geführt werden kann.
Modernisierung der IT-Infrastruktur der Schule
Gemeinderätin Shanti Wendel Diener erläuterte die Vorlage zur Modernisierung der IT-Infrastruktur. Seit der Schulhauseinweihung im Jahr 2000 hat sich nicht nur die Schülerzahl gut verdoppelt, sondern auch die ICT-Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb haben sich verändert. Die bestehende IT-Infrastruktur ist veraltet und ungenügend geworden.
Durch den vom Gemeinderat beantragten Verpflichtungskredit von 70 000 Franken können folgende Ziele erreicht werden: zeitgemässe, sichere, jederzeit verfügbare ICT-Infrastruktur, Sicherstellung Umsetzung Lehrplan, Erfüllung der Ansprüche auf einen digitalisierten, automatisierten Schulund Verwaltungsbetrieb wie auch der Vorgaben betreffs Jugend- und Datenschutz. Auch diese Vorlage passierte mit starker Mehrheit und nur wenigen Gegenstimmen.
Gemeinderätin sowie Hausund Werkmeister verabschiedet
Wie üblich an der letzten Gemeindeversammlung einer Amtsperiode galt es, verdiente Personen zu verabschieden. Einerseits verschiedene Kommissionsmitglieder, aber auch Gemeinderätin Shanti Wendel Diener. Während sieben Jahren engagierte sie sich als Mitglied der Schulpflege bis zu deren Aufhebung Ende 2021, vier Jahre davon als Präsidentin. Seit Frühjahr 2019 gab sie als Gemeinderätin, insbesondere als «Bildungsministerin» im Gemeinderat, ihr Bestes. Sie wirkte unter anderem auch aktiv bei der Planung und dem Neubau der Schulanlage mit. Shanti Wendel Diener wurde mit Blumen für ihr Wirken geehrt. Als Nachfolgerin wurde Corinne Gammeter begrüsst.
Nach 25 Jahren Tätigkeit als Hausund Werkmeister wurde Hans Peter Stutz verabschiedet. Er war buchstäblich der Allrounder im Technischen Dienst von Islisberg und gewann durch seine Hilfsbereitschaft Respekt und Dankbarkeit der ganzen Bevölkerung, von den Kindern bis zu den Senioren. Gemeindeammann Patrick Stutz bemerkte: «Hampi war während seiner Zeit 4500 Stunden für die Gemeinde unterwegs und streute 150 Tonnen Salz im Winter.» An 50 Gemeindeversammlungen hat er die Stühle gestellt. Stutz erhielt fürs Erste einen Früchtekorb als Abschiedsgeschenk.
Unter Verschiedenem informierte Gemeinderätin Kim Heimgartner über geführte Gespräche mit Postauto Aargau. Die Benützung des öffentlichen Verkehrs hat sich in letzter Zeit spürbar entwickelt. Die Linie 205 ist morgens und abends gut besetzt. Durchschnittlich benützen von Montag bis Freitag rund 82 Personen das Postauto. Der Kostendeckungsgrad beträgt aktuell 29 Prozent. Damit werden die kantonalen Vorgaben knapp verfehlt. Ein Ausbau müsste aktuell von der Gemeinde getragen werden. Es ging an diesem Abend darum, die Bevölkerung zu informieren. Was weiter geschieht, muss später entschieden werden.
Die Beschlüsse
An der Islisberger Herbst-«Gmeind» nahmen 76 der 465 Stimmberechtigten teil. Sie genehmigten alle Anträge des Gemeinderates: das Protokoll, den Kredit von 24 900 Franken als Anteil von gesamthaft 1 109 000 Franken für die Vorprojektierung des Ausbaus der Kläranlage Bremgarten und Abklärungen für einen möglichen Zusammenschluss mit dem ARA-Verband Kelleramt und den Nachtragskredit von 175 000 Franken für die Revision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland. Eine grosse Mehrheit gabs auch für den Kredit von 70 000 Franken für ICT-Anschaffungen an der Schule und das Budget mit einem unveränderten Steuerfuss von 98 Prozent. Alle Beschlüsse unterstehen dem fakultativen Referendum.

