CHLOSCHTERGEISCHT
14.11.2025 Muri, Kolumne«Feuerwehr? Ich? Niemals!» Das hat sich Roman Strebel vor vielen Jahren gesagt. Das verriet er an der Hauptübung in Muri, die ganz im Zeichen des Kommandowechsels stand. Wobei besagter Roman Strebel per Ende Jahr von Thomas Strebel übernehmen wird. Was zum ...
«Feuerwehr? Ich? Niemals!» Das hat sich Roman Strebel vor vielen Jahren gesagt. Das verriet er an der Hauptübung in Muri, die ganz im Zeichen des Kommandowechsels stand. Wobei besagter Roman Strebel per Ende Jahr von Thomas Strebel übernehmen wird. Was zum Umdenken geführt hat, darauf ging der künftige Kommandant der Stützpunkt-Feuerwehr Muri+ in seiner Antrittsrede nicht ein. Eine Ferndiagnose lässt einen besonders hartnäckigen Befall mit dem ominösen Feuerwehr-Virus erahnen. Zumindest die Urteilsfähigkeit scheint durch den Virus nicht getrübt zu sein. «Bewährtes bewahren – aber immer mit einem offenen Auge für Neues», nennt er als Leitgedanken.
In der Garage der Gemeinde-Dependance werden die Gäste der Hauptübung bewirtet. «Du musst schnell sein, sonst hat es nichts mehr», wird vorgängig gewarnt. Diesmal unnötig, denn das Angebot ist äusserst üppig. Nur der Glühwein wird vermisst. Schliesslich geht die Kälte dem einen oder der anderen durch Mark und Bein. Mancher Organismus hat noch Mühe, sich an die kälter werdenden Tage zu gewöhnen.
Wieder verschwindet ein Laden. Per Ende Jahr ist Schluss mit Käppeli Mode in Muri. Für Benno Käppeli kein einfacher Schritt, hat er doch das Geschäft seit den 1980er-Jahren geführt. Dennoch, er freut sich auch darauf, bald mehr freie Zeit zu haben. «Mit 70 Jahren habe ich das wohl auch bald verdient», meint er und lacht. Was er vermissen wird? «Die Begegnungen.» Mit der Kundschaft, in der Branche, vor allem aber im Team. Denn miteinander hat man in den letzten Jahren so manches gestemmt. Nicht zuletzt auch die Modeschauen, samt gemeinsamem Nachtessen zum Abschluss. «Diese Kontakte werden bleiben», ist Benno Käppeli zuversichtlich. Bestrebungen dahingehend gibt es bereits. «Wir haben mittlerweile eine Chat-Gruppe», erzählt er. Die regelmässigen Nachtessen soll es weiterhin geben. Genau an den Tagen, an denen bisher die Modeschauen stattfanden. Eine schöne Idee.
Was isst man, wenn man an den Martinimarkt nach Muri geht? Sicherlich würden viele die Frage mit «Eine Wurst» beantworten. Doch da gibt es Alternativen, und zwar innovative. Wer hatte wohl schon einen Fondue-Dog? Also Fondue in einem Hotdog-Brötchen. Dass das Fondue in der richtigen Menge bis zum Ende des Verzehrs bleibt, dafür hat Michael Meier wie ein Zuckerbäcker zuerst eine Schicht Fonduekäse eingegossen. Denn der Fondue-Dog-Spezialist hat zuerst nicht geglaubt, wie viel in so ein Brötchen passt. Logisch, wenn unten alles wieder rauslief, erzählt er. Doch der Bruder des Berglinden-Käsers hat den Dreh raus und seine Brötchen nehmen reissenden Absatz. Der Chloschtergeischt hat sich geopfert und diese selbst getestet, und er kann sagen, das Patent funktioniert. Dass der «Dog» auch lecker ist, steht ausser Frage, denn das Fondue kommt aus der Käserei Berlinde.
Dass sich die Händler am Markt in Muri wohlfühlen, dafür sorgt Annette Gerber. Dies wurde explizit hervorgehoben. Denn in Zeiten von noch mehr Bürokratie und Anlaufstellen, schriftlichen Eingaben und Vorstössen ist es schön zu hören, dass es noch zwischenmenschlich möglich ist, erfreuliche Resultate und zufriedene Gesichter zu schaffen. --ake/tst/vaw
