CHLOSCHTERGEISCHT
21.11.2025 Muri, Kolumnehat den 14. Energiepreisträger: die mentis ag rund um Thomas Ilg und seine Familie für das Projekt «bellevue». Die Mehrfamilienhäuser an der Klosterfeldstrasse 23 und 25 wurden umfassend saniert: Dämmung der Aussenhülle, Installation einer PV-Anlage, ...
hat den 14. Energiepreisträger: die mentis ag rund um Thomas Ilg und seine Familie für das Projekt «bellevue». Die Mehrfamilienhäuser an der Klosterfeldstrasse 23 und 25 wurden umfassend saniert: Dämmung der Aussenhülle, Installation einer PV-Anlage, Fassadenbegrünung an den neuen Balkontürmen. Ob es für Ilg der Start in weitere grosse Aufgaben ist? Gemeinderat Beat Küng meinte: «Manchmal werden Energiepreisträger in den Gemeinderat gewählt.» Küng weiss, wovon er spricht, gewann er doch den ersten Energiepreis überhaupt. Und er ist nicht das einzige Beispiel. Auch die Genossenschaft für Wohnkultur «Am Chatzebach» war schon Preisträgerin. Initiantin: Marlies Laubacher, ab kommendem Jahr Murianer Gemeinderätin.
Auch bei der Umgebung der beiden Mehrfamilienhäuser haben sich die Verantwortlichen einiges einfallen lassen. «Es soll leben», sagt Architektin Alexandra Schuler. Gartenbeete sind das eine. Hinzu kommen zwei «fuchssichere Hühnerhäuser» mit je fünf Hühnern. Eine spannende Idee.
Dass Tempo 30 auch in Aristau für viele Diskussionen an der «Gmeind» sorgte, das überraschte niemanden. Auch Gemeindeammann Isabelle Hediger nicht. «Es ist wie Koriander, man mag es, oder man mag es nicht», resümierte sie. Als wüsste sie, dass es bei der Schlussabstimmung knapp werden könnte, legte sie von Beginn der Versammlung an grossen Wert darauf, dass richtig aufgestreckt wird. «Wie in der Schule», meinte sie und streckte ihre Hand weit nach oben. Das Üben nützte. Beim zweiten Anlauf stimmte es perfekt. 66 Ja-, 53 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
Die Stimmenzählerinnen waren nicht nur gefordert, weil es beim ersten Anlauf zur Tempo-30-Abstimmung nicht aufging. Ganz allgemein erlebten sie eine «Gmeind», in der sie so viel zählen mussten wie wohl nie zuvor. Schliesslich gingen neben den vom Gemeinderat beantragten Strassen, auf denen künftig Tempo 30 herrschen sollte, Zusatzanträge ein: Weiler Gizlen, Rütiweg bis Fortsetzung Käsereistrasse, samt Steinistrasse, Verlängerung Kapfstrasse und Zelgliweg. Natürlich musste über alle separat abgestimmt werden, bevor es zur Schlussabstimmung kam. «Ihr könnt euren letzten Auftritt so richtig auskosten», meinte Gemeindeammann Isabelle Hediger. Schliesslich gehörten die Stimmenzählerinnen Manuela Kaufmann und Elisabeth Gasser zu jenen, die Ende Jahr aus ihren Ämtern zurücktreten und entsprechend verabschiedet wurden.
Im Zentrum der «Gmeind» in Aristau stand am Schluss Kurt Käslin. Ganze 36 Jahre führte er den Werkdienst in der Gemeinde. Als «Chrampfer» bezeichnete ihn Gemeinderat Werner Müller. Ein Beispiel? Sein Piketttelefon nahm Käslin gar mit in die Ferien. «Es konnte schon mal sein, dass er den Anruf im Tirol entgegennahm.» Aber auch aus der Ferne wusste er, wie der Wasserrohrbruch am besten zu bewältigen war. Und Müller wusste auch Geschichten zu erzählen, die wohl nicht alle von Käslin wissen. Etwa, dass er Wellensittiche züchtet. Und 1999 gar Aargauer Meister wurde. Ein Gang an die «Gmeind» lohnt sich also auch, um nicht nur Spannendes zu den Traktanden, sondern auch zu den Menschen zu erfahren.
Annemarie Keusch
