72 Jahre Einsatz für die Sicherheit
17.12.2024 MuriFeuerwehr verabschiedet Heinz Stöckli nach 38 und Kurt Huber nach 34 Jahren
Heinz Stöckli war Offizier und Chef des Elektro-Zugs und Atemschutz, er wurde nach 38 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus der Feuerwehr verabschiedet. Kurt Huber, der seine ...
Feuerwehr verabschiedet Heinz Stöckli nach 38 und Kurt Huber nach 34 Jahren
Heinz Stöckli war Offizier und Chef des Elektro-Zugs und Atemschutz, er wurde nach 38 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus der Feuerwehr verabschiedet. Kurt Huber, der seine Feuerwehrkarriere in Hägglingen begann, tritt nach 34 Jahren zurück.
«De Störi-Heinz», wie ihn seine Feuerwehrkollegen liebevoll nennen, wurde nach 38 Jahren in der Feuerwehr verabschiedet. Eigentlich hat ihn mehr seine Gesundheit dazu gezwungen. Heinz Stöckli lebte sein Wirken in der Feuerwehr; nach einem Schlaganfall, der ihn heute noch bei Gehen und Reden behindert, ist er dennoch in der Feuerwehr Muri eingebettet.
Seinen Spitznamen hat er sowohl als Kürzel aus seinem Namen, doch noch viel mehr waren es die unermüdlichen Einsätze, die er für Vereine, die Feuerwehr oder Freunde leistete. Sein langjähriger Offizierskollege Louis Frey erinnert sich: «Wenn Heinz anwesend war, hat’s funktioniert.»
Ein kollegialer, einsatzfreudiger Feuerwehrmann
Der Murianer «Dörfler» trat 1987 der Feuerwehr bei. Sechs Jahre später wurde er Gruppenführer und zehn Jahre darauf zum Offizier ernannt. Womit er in der Feuerwehr Muri gleichzeitig zum Chef vom Elektro-Zug und Atemschutz wurde. Seine Kollegen schätzten an ihm, dass er für alles immer eine Lösung wusste, wie auch seine ruhige, zurückhaltende und kollegiale Art. So erzählt Frey: «Wenn er sich etwas überlegen musste, dann sagte er jeweils ‹Jetzt muss ich zuerst einen tubacken›.»
«Stöckli war einer, der sich gerne engagierte», das sagt auch Kommandant Thomas Strebel über den Chef des Elektro-Zugs. Es sei nicht verwunderlich, dass dieser 61 Tage für die Chemieereigniskurse investiert hat. In seinen 38 Jahren bei der Feuerwehr hatte er während anderthalb Jahren oder an 535 Tagen Einsätze bestritten. Dabei ging es um leichte Einsätze, aber auch um komplexe Ereignisse, die bewältigt werden mussten. Dazu kamen an 875 Tagen Übungen, was nochmals über 1700 Stunden Einsatz zur Sicherheit in und um Muri beitrug. Kommandant Strebel sagt: «Er war immer an vorderster Front mit dabei.»
Klare Anweisungen und es funktioniert
Frey erinnert sich, dass Stöckli jeweils darauf bestand, dass die Kabelrolle ganz abgewickelt wurde. Wenn Heinz dann mal nicht vor Ort war, haben sie dies auch mal unterlassen, erzählt er. «Störi-Heinz» war von Beruf Elektriker und half als «Stromer» vielen. Er kann seine Leidenschaft heute nicht mehr leben. Doch bei allen bleibt in Erinnerung; «Ein Telefon an Heinz und bei ihm hat immer alles funktioniert.» Dafür wurde Heinz Stöckli geschätzt. «Heinz ist eine ganz spezielle Persönlichkeit. Wer ihn als Kollegen hat, der hat gewonnen», sagt Louis Frey.
Nicht alle Einsätze sind gleich
Auch aus der Feuerwehr ist Kurt Huber ausgetreten. Er, der als «gewöhnlicher» Feuerwehrmann seinen Dienst verrichtete. Für ihn als Landwirt war es möglich, von der Arbeit weg zum Einsatz zu gehen. Kommandant Strebel schätzt dies: «Landwirte sind für uns wichtig, da sie flexibler agieren.» Als einen der schwierigsten Einsätze findet Kurt Huber den Brand der Eichmühle in Beinwil. «Wir kennen die Familie, wir arbeiten auch zusammen, das geht einem nahe.» Kurt Huber erachtet es als Glück, dass er als «einfacher» Feuerwehrmann mal als Fahrer, mal als Maschinist oder früher im Atemschutz zum Einsatz kam.
Die Belastung variiert
Die Einsätze der Feuerwehr dienen mal als Schadensbekämpfung oder sie tragen auch zur Sicherheit bei. So sind die Belastungen unterschiedlich. Huber erinnert sich an eine Saalwache, die sie an einem Bettagskonzert hatten. Vier Mann waren sie und der Abend noch jung. Anschliessend gingen sie nach Zürich in den Ausgang. Was bei dem Bauern Huber zu einem direkten Einsatz im Stall führte, als sie in den Morgenstunden nach Hause kamen.
Neues Feuerwehrmagazin und drei Kommandanten
Den kollegialen Freundeskreis und das Feuerwehrhandwerk hat Kurt Huber über die Jahre in Muri und zuvor in Hägglingen geschätzt. Dass das Feuerwehrhandwerk über die Jahre das Gleiche geblieben ist, findet er bemerkenswert. «Muri ist natürlich eine viel grössere Feuerwehr», erklärt Huber. Während der 24 Jahre in Muri wurde nicht alles grundlegend verändert. Alle Fahrzeuge wurden ersetzt. Ein neues Feuerwehrmagazin entstand und drei Kommandanten hat er erlebt. Was er fast nicht ändern musste, ist die Ansprache, denn alle hiessen Strebel. Zu den Neuerungen, die Huber in seiner Zeit erlebte, gehören auch die zusätzlichen Vorschriften, die dazukamen. «Diese sind zum Teil mühsam für die Arbeit, aber gut für die Sicherheit.» In seinen Anfängen, so erinnert er sich, «trug jeder einen Piepser mit sich, und das Telefon im Haus klingelte beim Einsatz». Heute findet die Alarmierung über das Handy statt. Huber, der als Landwirt in Muri tätig ist, gehörte dem Pikett 1 an; dieses ist sowohl für Einsätze in Muri wie auch für die Stützpunktfeuerwehr in der Region im Einsatz. So kamen bei ihm 254 Einsätze und 707 Übungen zusammen. --vaw



