Auch Gemeinderat ist dafür
08.11.2022 MuriAn der «Gmeind» vom 24. November ist die provisorische Trainingshalle eines der Themen
Ein Jahr ist seit der Gründung der IG Sportvereine Muri vergangen. Und schon geht es an der «Gmeind» um 3,15 Millionen Franken für eine provisorische ...
An der «Gmeind» vom 24. November ist die provisorische Trainingshalle eines der Themen
Ein Jahr ist seit der Gründung der IG Sportvereine Muri vergangen. Und schon geht es an der «Gmeind» um 3,15 Millionen Franken für eine provisorische Trainingshalle.
Annemarie Keusch
Es war ein deutliches Zeichen im Sommer. Auch wenn der Gemeinderat die definitive Lösung bevorzugt hätte, war die Mehrheit riesig, die Ja sagte zu den 60 000 Franken für die Ausarbeitung eines Projekts für eine provisorische Trainingshalle.
«Gute Arbeit geleistet»
Nun, kein halbes Jahr später, kommt der Baukredit für ebendiese Halle. Und dieses Mal unterstützt auch der Gemeinderat das Projekt. «Wir tun dies nicht, weil wir wissen, dass wir wohl erneut keine Chance hätten», betont der zuständige Gemeinderat Beat Küng. Vielmehr stehe der Gemeinderat mit Überzeugung hinter dem Projekt. «Die IG Sportvereine hat gute Arbeit geleistet. Wir haben zusammen ein Projekt ausgearbeitet, das überzeugt, das passt und das uns in Sachen Sportstättenplanung nicht einschränken wird. Es ist eine bedarfsgerechte Lösung, die die Bedürfnisse abdeckt. Und ich weiss keine andere Gemeinde, die für gut drei Millionen Franken eine provisorische Trainingshalle baut», führt Beat Küng aus.
Dass nun die IG Sportvereine und der Gemeinderat am selben Strick und in dieselbe Richtung ziehen, freut auch IG-Präsident Martin Leu. «Wir haben im letzten Jahr viel auf die Beine gestellt. Das Geld für die Trainingshalle wäre eine gute Investition in die Jugend im Dorf», ist er überzeugt. Am 24.November wird an der «Gmeind» entschieden. «Wir hoffen auf keine negative Überraschung», sagt Leu.
Ohne Luxus, aber mit Garderobe
3,15 Millionen Franken kostet die provisorische Trainingshalle – entschieden wird an der «Gmeind»
Dass die Hallenkapazität nicht ausreicht, machen die Sportvereine, allen voran die Handballer, seit vielen Jahren geltend. Vor einem Jahr formierten sie mit anderen die IG Sportvereine und trieben das Projekt «Provisorische Trainingshalle» voran. Am 24. November kommt nun der Baukredit vor die Einwohnergemeindeversammlung.
Annemarie Keusch
Sportlich unterwegs sind sie alle. Und das nicht nur, weil sie Mitglieder des FC, der Handballer, des Tennisclubs, des Turnvereins oder eines anderen Sportvereins in Muri sind. Auch was das Projekt «Provisorische Trainingshalle» betrifft, ist die IG Sportvereine Muri sportlich unterwegs. Ein Jahr ist vergangen, seit die Interessengemeinschaft gegründet wurde. Im Frühling lancierte sie die entsprechende Initiative, im Juni sorgte sie an der «Gmeind» für ein deutliches Ja zu den 60 000 Franken für die Planung des Projekts. Nun steht schon der Baukredit an. Und laut Präsident Martin Leu soll es auch sportlich weitergehen. «Wir hoffen darauf, Ende nächsten Jahres die Halle eröffnen zu können», sagt er. Die Not sei gross. Das Bedürfnis, diese zu beseitigen, ebenso.
Zuerst einmal müsste dafür grünes Licht an der Einwohnergemeindeversammlung erfolgen. «Wir dürfen nicht übermütig werden. Auch wenn wir im letzten Jahr viel erreicht haben und auch wenn der Gemeinderat nun auch hinter dem Projekt steht, ein Selbstläufer ist es nicht», sagt Martin Leu. Entsprechend versuchen die Sportvereine ihre Mitglieder für die «Gmeind» zu mobilisieren. Dass dies ganz gut gelingt, zeigten sie schon im Juni, als der Projektierungskredit gegen die Empfehlung des Gemeinderates mehr als deutlich angenommen wurde. «Seither arbeiten Gemeinderat und IG noch enger zusammen», sagt der zuständige Gemeinderat Beat Küng.
Öffentliche WC-Anlage
Das Projekt, das nun präsentiert wird, habe man gemeinsam ausgearbeitet. Beide Seiten brachten sich ein. Die grosse Arbeit übernahm für die IG Architekt Martin Wyss, Kamm Architekten AG. Auch dieser spricht von einer engen Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Etwa, wenn es darum ging, den idealen Standort zu evaluieren. Oder wenn es darum ging, wie das Bauwerk ausgestattet werden soll. Wyss weiss, dass anfangs lediglich eine Halle und Toiletten geplant gewesen waren. Zum Duschen oder um sich umzuziehen, wollte man auf die bestehende Infrastruktur in der Bachmattenhalle zurückgreifen.
Nun ist eine 22 mal 44 Meter grosse Halle geplant, samt Garderoben für zwei Mannschaften, drei WC-Anlagen, wovon eine von aussen, also öffentlich zugänglich ist, einem kleinen, kompakten Geräteraum und einem kleinen Technikraum. Dass trotzdem Garderoben erstellt werden, hat der Gemeinderat angeregt. «Dass die Sportvereine bereit gewesen wären, nach dem Training in die Bachmattenhalle zu wechseln, um zu duschen, zeigt, dass sie keinen Luxus wollen.» Hinzu komme, dass es eine provisorische Halle sei. «Ich denke aber nicht, dass diese in zehn Jahren wieder abgerissen wird. Und so wollten wir die Garderoben integrieren. Wenn schon, denn schon», erklärt Küng.
Mikropfähle stützen Baugrund
Beheizt wird die provisorische Halle mit einer Wärmepumpe. Und diese wird mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt. «Sich an die Fernwärmeleitung von ARA und Schulhaus anzuschliessen, geht aus Kapazitätsgründen nicht», weiss Martin Leu. Die Visualisierungen zeigen, dass nur auf der Nordseite Fenster eingeplant sind und dass die Fassade mit günstigen Sandwichpaneelen gestaltet werden soll. «Zweckmässig, einfach, ganz sicher nicht luxuriös», beschreibt Martin Wyss. Ursprünglich sei nicht viel Wert auf die Fassadengestaltung gelegt worden. «Aber wenn die Halle mindestens 10 bis 15 Jahre steht, sollte sie auch von aussen eine Gattung machen», meint er schmunzelnd.
Ein anderes wichtiges Thema sei der Baugrund gewesen. Als im Bachmattengebiet zwischenzeitlich ein Kunstrasenfeld geplant war, wurden Sondagen gemacht. «Von diesen konnten wir profitieren, weil wir daraus wissen, dass die Schicht zwischen 2,4 und 2,7 Metern Tiefe nicht tragfähig ist», führt Wyss aus. 65Mikropfähle sollen dieses Problem lösen. «Wir haben mehrere Varianten geprüft, das ist die günstigste», sagt IG-Präsident Martin Leu.
Schon zu 90 Prozent ausgelastet
Total belaufen sich die Kosten auf 3,15 Millionen Franken. «60 Prozent davon sind mit Offerten hinterlegt, haben also Hand und Fuss», betont Leu. 370 000 Franken kosten die Garderoben, 140 000 Franken die Photovoltaikanlage. Ursprünglich schätzte die IG die Kosten auf zwei Millionen Franken. «Vor allem wegen der Teuerung stieg die Zahl an, aber auch wegen gewissen Anpassungen, etwa den Garderoben», erklärt Leu. 3,15 Millionen Franken seien nach wie vor günstig für eine provisorische Trainingshalle, die auf einer grünen Wiese entsteht.
Nun ist das Projekt geplant, die provisorische Trainingshalle, die die Anforderungen des Bundesamts für Sport für Handball, Volleyball, Tennis, Unihockey und Fussball erfüllt. Sagt die Mehrheit an der «Gmeind» Ja, folgen die schon vorbereitete Baueingabe und die Ausarbeitung einer Submission für Totalunternehmer. Vom Projekt überzeugt ist nicht nur die IG, sondern auch der Gemeinderat. Und Martin Leu ist überzeugt, dass sich die 3,15 Millionen Franken als Investition in die Jugend mehr als lohnen. «Die Jugendabteilungen der Vereine wachsen, gerade sie brauchen Platz», weiss er. Das werde sich kaum ändern. Auch die neue Halle sei bereits zu 90 Prozent ausgelastet. «Darum kann es gut sein, dass aus dem Provisorium ein Providurium wird», sagt er. Zuerst einmal geht es aber darum, das Provisorium überhaupt zu erstellen.
Die Traktanden
Die Einwohnergemeindeversammlung findet am Donnerstag, 24. November, 20 Uhr, im Festsaal statt. Das sind die Traktanden: 1. Protokoll. – 2. Optimierung der elektronischen Geschäftsverwaltung (GE-VER) mit CMI; Verpflichtungskredit. – 3. Sanierung Luzernerstrasse Abschnitt Kreisel Muri bis Muri Dorf; Verpflichtungskredit. – 4. Immobilien- und Infrastrukturmanagement; Verpf lichtungskredit. – 5. Neubau provisorische Trainingshalle mit Garderobe und öffentlicher WC-Anlage Sportanlagen Bachmatten; Verpf lichtungskredit von 3 150 000 Franken. – 6. Beteiligung am Pilotprojekt «Interprofessionelle Hausarztpraxis Muri Plus» als Hauptaktionärin mit einem Aktienkapital von maximal 100 000 Franken sowie einem Darlehen von maximal 150 000 Franken. – 7. Budget. – 8. Verschiedenes; Verabschiedung Pascale Meier, Gemeindeschreiber-Stellvertreterin. --ake