Schönes Wetter am Maimarkt – Vor- und Nachteil in einem
Vielfältige Stände, treues Publikum, breites Angebot, eine belebte Marktstrasse – der Maimarkt bot viel Bewährtes. Und das schöne Wetter sorgte für fast schon ...
Schönes Wetter am Maimarkt – Vor- und Nachteil in einem
Vielfältige Stände, treues Publikum, breites Angebot, eine belebte Marktstrasse – der Maimarkt bot viel Bewährtes. Und das schöne Wetter sorgte für fast schon Open-Air-Stimmung und vielleicht einen kleinen Vorgeschmack auf die «Usestuehlete» im Juni.
Annemarie Keusch
Aus der Box tönt Schlager. Vor dem Stand stehen die Leute an kleinen Tischchen, prosten sich zu. Die Sonnenbrillen tragen sie auf der Nase, die kurzen Hosen sind montiert. Es kommt an diesem Nachmittag am Maimarkt in Muri fast ein wenig Ferienstimmung auf. Gerade auch mit Blick auf das Essensangebot – von Spanisch über Italienisch bis zu Thailändisch. Einzig der Stand, an dem schottischer Glühwein ausgeschenkt wird, dürfte sich über das frühlingshafte Wetter nur mässig freuen. Es sind eher Drinks und Bier, die Anklang finden.
Überhaupt, das schöne Wetter dürfte für die Organisatoren und Standbetreiber Vor- und Nachteile mit sich bringen. Klar, es ist schöner, sich die ganze Palette an Korkprodukten anzuschauen, eine Demonstration eines innovativen Sparschälers zu verfolgen oder aus der Fülle an Süssigkeiten auszuwählen, wenn man dafür nicht unter einem Schirm stehen muss. Und auch die Tomatensetzlinge oder die Glace finden mehr Anklang, als wenn die Temperaturen einstellig wären. Aber das schöne Wetter, es hat eben auch seine Kehrseiten. Die Strassen am Nachmittag sind nicht prall gefüllt. Vielleicht verbringt der eine oder andere die Zeit im Garten oder bei einem Ausflug, anstatt am Markt. Und ins Zelt zu sitzen, um ein paar gemütliche Stunden zu verbringen, war auch weniger angesagt, als draussen die Sonne zu geniessen.
Ganze Bandbreite, kulinarisch und handwerklich
Trotzdem, es war ein erfolgreicher, ein stimmungsvoller Markt. Einer, der die ganze Palette anbot – von exotischen Teemischungen bis zu den klassischen Hosenträgern mit Edelweiss darauf. Keksdosen, Küchengeräte, Handyhüllen, Selbstgemachtes aus Holz, scharfe Chili-Saucen, spezieller Schmuck – die Bandbreite war riesig. Mickey Mouse bewies seine künstlerische Ader und fertigte Ballontiere oder -hüte, eine Drehorgelspielerin sorgt für die musikalische Unterhaltung. Und auch die Gartenwirtschaften entlang der Marktstrasse sind gut gefüllt.
So, wie es eigentlich auch im Juni an der ersten «Usestuehlete» aussehen soll. «Dass es an Märkten geht, das wissen wir», sagten die OK-Mitglieder vor einigen Wochen. Dass es an Märkten geht, zeigte sich am Samstag ein weiteres Mal.