Sie gibt bald den Takt an
09.06.2023 Sport, HandballNeues Oberhaupt
Lucia Schroth wird Präsidentin des TV Muri
Christoph Allemann war seit 2009 Präsident des TV Muri Handball. Er hat den Verein mit seinen 350 Mitgliedern stets besonnen, diplomatisch und erfolgreich geführt. Und nun soll ...
Neues Oberhaupt
Lucia Schroth wird Präsidentin des TV Muri
Christoph Allemann war seit 2009 Präsident des TV Muri Handball. Er hat den Verein mit seinen 350 Mitgliedern stets besonnen, diplomatisch und erfolgreich geführt. Und nun soll Lucia Schroth in seine Fussstapfen treten. Die 29-jährige Murianerin war nun ein Jahr Vizepräsidentin und konnte Allemann über die Schultern schauen. An der GV des Vereins am 23. Juni wird sie dann zur Wahl als neue Präsidentin vorgeschlagen. «Das wird eine Herausforderung, die ich gerne annehme», sagt sie. --spr
Lucia Schroth wird die neue Präsidentin des TV Muri
Sie lebt für den Handball, sie liebt das Dorf Muri. die 29-jährige Lucia Schroth – in den USA geboren – wird in zwei Wochen den TV Muri Handball als Präsidentin übernehmen. Sie spricht über ihre Ziele und was sie beruflich mit Regierungsrat Jean-Pierre Gallati zu tun hatte.
Stefan Sprenger
Manchmal fragt sie sich, wieso sie so oft in der Bachmattenhalle steht. Ob als Aktivspielerin, als jahrelange Speakerin bei den Heimspielen oder als Trainerin im Nachwuchs. Lucia Schroth muss lachen: «Weil ich diesen Sport und den Verein sehr mag. Ich habe viele Freunde beim TV Muri, wir sind eine Familie.» Wenn sie jeweils das Training der U11-Junioren leitet, verspürt sie danach eine grosse Genugtuung. «Die jungen Menschen zu inspirieren, das gibt einem sehr viel», erklärt sie.
Geehrt von der Anfrage
Auch sie hat einst bei der U11 angefangen mit dem Handballsport. Durch ihre jüngere Schwester fand sie zum TV Muri. Und es hat sie sofort gepackt. Sie übernimmt früh Verantwortung als Trainerin und wirkt auch an Projekten mit – beispielsweise am 50-Jahr-Jubiläum des Vereins. Der Vorstand erkennt: Diese Frau bringt alles mit, was es für ein Vereinsoberhaupt benötigt. «Die Anfrage, ob ich dieses Amt übernehmen will, hat mich aber überrascht», gesteht sie. Sie fühlte sich geehrt. Sie liess sich etwas Zeit bei der Entscheidung, es gab zuerst Dinge abzuklären. Lucia Schroth ist eine Frau, die nur etwas tut, wenn sie vollen Einsatz geben kann. Sie kam zum Schluss: «Ja, es passt.» Und so wird sie an der GV des TV Muri am 23. Juni Christoph Allemann an der Vereinsspitze ablösen.
Im vergangenen Jahr war Schroth Vizepräsidentin und wurde von Allemann an ihre neue Aufgabe herangeführt. «Das war enorm wichtig. Die Unterstützung von Christoph Allemann und dem ganzen Vorstand ist enorm viel wert.» Und Allemann – seit 2009 Präsident – übergibt den TV Muri in gewissenhafte Hände.
Lucia Schroth wurde 1994 in den USA geboren. Ihre Eltern, die aus Deutschland stammen, lebten an der Westküste, in Oregon. Der Vater arbeitet dort als Umweltmikrobiologe. Als sie fünf Jahre alt war, gibt es beim Vater einen Jobwechsel. Fortan ist er an der ETH in Zürich angestellt. Die Familie mit drei Kindern zügelt erst in die Region Baden, 2003 dann nach Muri. Und die junge Frau mag diesen Flecken Erde hier im Freiamt. «Ich liess mich einbürgern», sagt sie. Ihr neuer Heimatort ist Muri.
Positiv überrascht von Gallati
Nach ihrer Schulzeit und der Kantonsschule in Wohlen studiert sie an der HSG in St. Gallen internationale Beziehungen. Danach arbeitet sie beim Kanton Aargau in der Kommunikation. Sie hatte dabei hauptsächlich mit Regierungsrat Markus Dieth zu tun. «Eine sehr spannende und lehrreiche Zeit.» Vor zwei Jahren ist sie beispielsweise bei der Umsetzung des Fotos des neuen Regierungsrates involviert. Auf dem Foto ist auch der Freiämter Jean-Pierre Gallati, der damals neuer Regierungsrat wurde. «Ich war sehr positiv überrascht von ihm. Ein sehr sympathischer Mensch, der mit den Leuten stets auf Augenhöhe redet», sagt Schroth. 2021 verlässt sie die Arbeit beim Kanton und wechselt zu einer Krankenkasse. Dort ist sie in der Strategie und der Führungsunterstützung tätig.
Kein Aktionismus nötig
Menschlich und beruflich bringt sie alles mit, um neue Präsidentin zu werden. Was hat sie für Ziele mit dem TV Muri? «Es benötigt keinen Aktionismus», sagt Schroth, die gemeinsam mit ihrem Freund in Muri wohnt. Der Verein sei gesund – auf allen Ebenen. «Diese Stabilität soll erhalten bleiben. Der TV Muri soll ein familiärer Verein bleiben.» Schroth möchte, dass der TV Muri mit 350 Mitgliedern eine Institution bleibt für Jung und Alt. «Ob Junioren, Breitensport oder Spitzenhandball, wir wollen für alle da sein.»
Konkrete Ziele hat sie aber doch. Beispielsweise die neue Trainingshalle, die im nächsten Jahr erbaut werden soll. «Das wird das Kapazitätsproblem etwas entschärfen.» Oder die Zusammenarbeit im Spitzennachwuchs mit Wohlen und Mutschellen soll weiterhin erfolgreich weitergeführt werden. Zudem strebt die zweite Mannschaft nach dem Abstieg in der vergangenen Saison die Rückkehr in die 2. Liga an. Und die erste Mannschaft soll die Nummer1 sein im Freiamt. Nachdem auch Wohlen und Mutschellen in die 1. Liga aufgestiegen sind, wird es eine spannende Saison mit vielen Derbys geben. «Das ist schön. Das wird beste Werbung geben für den Handballsport in der Region.» Das Frauenteam soll Spass machen und erfolgreichen Handball spielen. Sie selbst ist Teil dieses Teams, aber aktuell verletzt nach einem Kreuzbandriss. «Nächste Saison gebe ich mein Comeback.»
Lucia Schroth betont, dass sie erst noch gewählt werden muss an der GV. Aber dies ist wohl nur Formsache. Sie freut sich riesig auf ihr neues Amt. «Ich möchte dem Verein, der mir so viel gegeben hat, wie tolle Freunde, unvergessliche Siege und wunderbare Erlebnisse, jetzt als Präsidentin etwas zurückgeben. Aber es wird sicherlich eine Challenge. Aber: An Herausforderungen wächst man. Und ich habe einen tollen Vorstand. Wir machen alles gemeinsam, ich bin keine Alleinunterhalterin», so Schroth.