Grillbrand statt Grillfest

  27.09.2022 Region Oberfreiamt

Hauptübung der Feuerwehr Waltenschwil

Schläuche ausrollen, Leitern stellen, Rettungen ausführen, löschen. Die Mannschaft der Feuerwehr Waltenschwil zeigte der Bevölkerung, wie es geht.

Sabrina Salm

«Es brennt, es brennt.» Die Gesamtfeuerwehr wurde am Freitagabend zum Einsatz gerufen. Alarmiert wurde sie wegen eines Grillbrands in einem Mehrfamilienhaus an der Hofmattstrasse. Drei Personen mussten aus den obersten Stockwerken gerettet werden. Zum Glück ist alles nur erfunden. Denn der Notfall wurde im Rahmen der diesjährigen Hauptübung ausgedacht. Der Waltenschwiler Bevölkerung wurde in einer kurzweiligen Übung das Feuerwehrhandwerk präsentiert.

Während die Arbeitsschritte und die Ausführungen beobachtet wurden, kommentierte Übungsleiter Michael Baur. Er hat die Übung im Vorfeld ausgedacht und alles organisiert. Kommandant Michael Meier schaute zufrieden und stolz seiner Mannschaft bei der Arbeit zu.

Immer mehr Frauen dabei

Erst im Januar konnte das neue Verkehrsfahrzeug zum Einsatz gelangen und somit seinen dreissigjährigen Vorgänger ablösen. «Das neue Material hat sich bereits bewährt», sagt Michael Meier. Im März fand der Neueingeteiltenkurs in Waltenschwil statt. 100 neue Feuerwehrleute aus der Region wurden in zwei Tagen ausgebildet. Zu zehn Einsätzen wurde die Feuerwehr Waltenschwil einberufen. «Dieses Jahr waren wir fast mehr eine Öl-, Verkehr- und Wasserwehr als eine Feuerwehr», lacht der Kommandant. «Es gab zum Glück weniger Einsätze wegen Brand.» Dies sei für den trockenen Sommer nicht selbstverständlich.

Im Moment zählt die Mannschaft 72 Mitglieder, 12 davon sind Frauen. Immer mehr Frauen machen bei der Feuerwehr Waltenschwil mit. «Das schätzen wir sehr», so Meier. «Es gibt eine andere Dynamik, andere Ideen und Ansichten.» Seit sieben Jahren ist er der Anführer der Waltenschwiler Feuerwehr.

Zwei Langjährige verlassen die Feuerwehr

Ein- und Austritte geben sich die Hand. Die Anzahl sei konstant in den letzten Jahren. «Doch wir freuen uns immer über neue Mitglieder», so Meier. Gefreiter Oliver Mäder wurde befördert. Er ist neu Stellvertretender Chef Verkehr. Von zwei langjährigen Feuerwehrmännern musste Abschied genommen werden. Viel Erfahrung, die die Feuerwehr Waltenschwil verliert. Zum einen geht Jörg Ackermann, Soldat Verkehr, nach insgesamt 30 Dienstjahren, davon 22 Jahre in Waltenschwil, in den Feuerwehr-Ruhestand. Und auch René Kuhn, der als Arzt in der Feuerwehr eingeteilt war, zieht nach 29 Jahren den Hut. Dass ein Arzt auf Platz war, gab der Mannschaft eine grosse Sicherheit. «Die Feuerwehr Waltenschwil hat die Besonderheit, dass sie keine eigene Sanitäterabteilung hat, dafür eben einen Arzt.» Bis Ende Jahr macht René Kuhn dieses Amt noch.

Der Einblick in das Feuerwehrhandwerk Waltenschwil brachte viele Neugierige auf den Platz. Für die Bevölkerung gab es nach der Übung einen Apéro vom Feuerwehrverein. Für die Mannschaft gab es danach im Feuerwehrlokal ein Essen. «Wir haben eine tolle Mannschaft, die einen zuverlässigen Einsatz zeigt», freut sich Michael Meier. Einen Dank sprach er auch ihren Angehörigen aus. «Für Ihre Geduld», sagt Meier. «Da Sie immer wieder auf uns verzichten.»


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