Hauptübung der Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte

Es gibt sie seit zwei Jahren, die Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte. Aber es war das erste Mal, dass die Feuerwehrleute aus Boswil, Bünzen und Kallern ihr Können an einer Hauptübung gemeinsam präsentieren konnten. Diese Premiere war für Rolf Furrer gleichzeitig eine Dernière. Nach elf Jahren tritt er als Kommandant zurück.

Annemarie Keusch

Die richtige Verabschiedung folgt noch. Im Dezember, an der Schlussübung. Dann, wenn nur noch ein Monat bleibt, während dessen Rolf Furrer die Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte als Kommandant leitet. Und dennoch, für Furrer war diese Hauptübung eine spezielle. Seine letzte als Kommandant. «Ich möchte mich bei allen bedanken für das Vertrauen, das sie mir und der Führung der Feuerwehr entgegengebracht haben.» Es sei ihm eine Ehre gewesen, mit den vielen motivierten Männern und Frauen Feuerwehrdienst geleistet zu haben. «Wir haben viel miteinander bewältigt – Übungen und Ernstfälle.»

Furrers Nachfolger als Kommandant präsentierte diesbezüglich konkrete Zahlen. «Es sind total rund 640 Übungen. Heisst, er verbrachte total rund 1760 Stunden im Feuerwehrmagazin, nur für Übungen», hielt Seppi Schönenberg fest. Das seien rund 214 Arbeitstage. «Fast ein ganzes Arbeitsjahr.» Hinzu kommen rund 400 Alarmeinsätze. Der Feuerwehr gehörte Furrer seit 2001 an, damals noch in der Betriebslöschgruppe der Swisspor. Schon ein Jahr später wurde er zum Korporal befördert und trat zwei weitere Jahre später offiziell der Feuerwehr Boswil bei. 2005 folgte die Ernennung zum Leutnant, 2009 jene zum Oberleutnant und Vizekommandanten und 2012 wurde Furrer Hauptmann und Kommandant, seit 2020 ist er dies der fusionierten Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte.

Schönenberg wird Kommandant, Weibel Vizekommandant

Noch ist keine Wehmut zu spüren in den Worten von Rolf Furrer. Seinem Nachfolger Seppi Schönenberg und dem neuen Vizekommandanten Lukas Weibel wünscht er trotzdem schon jetzt viel Erfolg und Glück. «Ihr werdet eine grosse Verantwortung übernehmen, gegenüber der Bevölkerung der drei Gemeinden, gegenüber den Feuerwehrfrauen und -männern und gegenüber der Bevölkerung.»

Waldbrand in Bünzen

111 Frauen und Männer gehören aktuell der Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte an. Und diese leisten neben den regelmässigen Übungen auch viele Ernsteinsätze. 27 waren es bisher im laufenden Jahr, total 841 Mannstunden. «Dazu gehören 14 Wespeneinsätze, Verkehrsunfälle, natürlich Brände, vor allem der Waldbrand in Bünzen, aber auch eine Gewässerverschmutzung», erklärte Furrer.

Dass auch das neue Kommando für weitere Einsätze bereit ist, stellten Seppi Schönenberg und Lukas Weibel anlässlich der Hauptübung bei der Landi in Bünzen unter Beweis. Sie hatten die Übungsleitung inne und bereiteten sie vor. «Brand in der Landi.» Mit dieser Information wurden die Feuerwehrleute alarmiert. «Mehr wissen wir jeweils nicht. Entsprechend wichtig ist das Erkunden, vor allem wenn wegen Rauchbildung das Betreten des Gebäudes nicht möglich ist», kommentierte der neue Kommandant Seppi Schönenberg das Vorgehen. Wie viele Personen sind im Gebäude? Wo sind die Zugänge? Es sind solche Fragen, die es möglichst schnell zu beantworten gelte. «Kommt hinzu, dass es nicht einfach ist, in solche Gebäude reinzukommen. Im Ernstfall kann es sein, dass Scheiben eingeschlagen werden müssen.»

Vier Figuranten gerettet

Die Feuerwehrleute demonstrierten ihr Können, sei es im Atemschutz oder im Bereich der Absturzsicherung. Vier Figuranten wurden über die hohen Leitern gerettet, Atemschutzgruppen schlossen aus, dass noch mehr Personen im Gebäude sind.

So war die erste Hauptübung der Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte und die letzte mit Rolf Furrer als Kommandant eine nicht ganz so spektakuläre, aber gelungene Übung.