Der Schleifer

  12.08.2022 Sport

Freiämter Trainer Tommy Herzog im Interview

Er trainiert Schwingerkönig Christian Stucki oder Überflieger Pirmin Reichmuth. Und seit bald zehn Jahren sind auch die Freiämter Topschwinger bei ihm im Training. Tommy Herzog, der viele Jahre in Hägglingen lebte und im Freiamt stark verwurzelt ist, bringt die Schwinger vor dem «Eidgenössischen» Ende August in Bestform. Im Interview spricht der 45-Jährige aber auch über andere Dinge: den übermässigen Handykonsum oder wie man sein Bäuchlein loswerden kann. --spr


«Legt das Handy weg»

Kraft- und Mentaltrainer Tommy Herzog (Ex-Hägglingen) schleift die Freiämter Schwinger vor dem ESAF

Seine Vergangenheit liegt im Freiamt. Seine Zukunft soll glücklich sein. Und in der Gegenwart bringt er die Freiämter Schwinger für das «Eidgenössische» am 27. und 28. August in Topform. Tommy Herzog ist nicht nur in Sachen Sport ein Experte. Im Interview spricht er über Handykonsum, seine Heimat Hägglingen – und wie er die Freiämter Schwinger vom Alkohol wegbrachte.

Stefan Sprenger

Schleifer. Coach. Drillmaster. Tommy Herzog hat viele Bezeichnungen. Er pusht Sportler an ihre äussersten Grenzen, bis sie um Gnade winseln. «In den Arsch treten», das macht er gerne. Der Freiämter Joel Strebel meint: «Er kann uns ziemlich quälen, aber das ist nötig.» Doch er ist nicht nur für Leistungssportler eine Anlaufstelle für mehr Fitness, sondern auch für «Normalos», wenn sie denn wollen. Er ist ein Experte in vielen Sparten: Athletik. Kondition. Kraft. Ernährung. Und auch im Mentalbereich. Er liebt den Sport und den menschlichen Körper und Geist. Das ist sein Metier. Das ist seine Leidenschaft. Das ist sein Job. Und er ist auch rhetorisch begabt. Was er sagt, hat Hand und Fuss. Und man nimmt es ihm ab. Mit Tommy Herzog könnte man stundenlang philosophieren.

Wie bringt man seinen Ranzen weg?

Tommy Herzog: (Lacht laut.) Wollen Sie Ihr Bäuchlein wegbringen?

Vielleicht.

Menschen, die Gewicht abnehmen wollen, die besser aussehen möchten oder die sportlicher sein wollen, stürzen sich oft ins Training, gehen joggen oder ins Fitnessstudio. Dabei sind es oft andere Gründe, die für Übergewicht oder Unwohlsein im eigenen Körper sorgen. Meistens braucht es nicht fünf Trainingseinheiten pro Woche, um sich besser zu fühlen, sondern ganz andere Dinge.

Was denn?

Der Grossteil der Menschheit hat kaum mehr Zeit und ist dauernd im Stress. Nicht nur auf der Arbeit, auch in Sachen Beziehung, im Alltag. Durch Stress schüttet der Körper das Hormon Kortisol aus. Für den Stoffwechsel ist das zerstörerisch. Und wir sitzen viel, beim Autofahren, im Büro oder zu Hause. Wir bewegen uns viel zu wenig. Wir essen viel Schrott. Um sich als Mensch wieder wohler zu fühlen, muss man solche Dinge ins Auge fassen und verbessern. Ein wenig Selbstdisziplin reicht meist schon.

Was ist Ihr Ratschlag?

Essen Sie gesund und ausgewogen, möglichst wenig industriell gefertigte Produkte. Trinken Sie genug Wasser. Gehen Sie raus in die Natur. Eine halbe Stunde im Wald kann Wunder bewirken. Man ist gleich wieder geerdet und weniger gestresst. Wenn man diese beiden Dinge – also Ernährung und Bewegung – besser und bewusster im Griff hat, dann fühlt man sich wohler, dann geht vermutlich auch der Bauch weg. Und noch ein guter Tipp: Legt das Handy weg.

Warum?

Machen Sie mir einen Gefallen. Nehmen Sie Ihr Handy hervor. Gehen Sie in «Einstellungen» und dann
«Bildschirmzeit». Was steht da?

Vorgestern 1 Stunde 47 Minuten. Gestern 2 Stunden und 23 Minuten.

Gratuliere. Bei vielen Erwachsenen ist die durchschnittliche Handyzeit sogar noch mehr. Sind Sie überrascht, dass es so viel Zeit ist?

Irgendwie schon.

Dann legen Sie das Handy weg. Das rate ich vielen Menschen. Man vertändelt so viel wertvolle Lebenszeit mit dem Ding. Man schaut irgendwelche Videos oder saugt News in sich auf, die man nicht braucht und sowieso viel zu viel Information sind für unser Gehirn. Verstehen Sie mich nicht falsch, das Handy ist eine tolle Erfindung und kann unseren Alltag in vielen Dingen erleichtern. Man sollte es aber sinnvoll nutzen. Man sollte sich bewusste Auszeiten gönnen. Es lohnt sich.

Legen Sie selbst Ihr Handy auch zur Seite?

Samstag, 12 Uhr. Handy aus. Dann will ich Ruhe bis Montagmorgen. In den Ferien ebenso, dann schalte ich es einfach aus. Es tut einfach gut. Ohne Handy hat man viel weniger Stress. Und Stress ist verantwortlich für so viele Krankheiten in der heutigen Zeit. Burn-out, Depressionen. Für unseren Geist ist übertriebener Smartphone-Konsum schlecht – und wird sich früher oder später auch auf den Körper und die Gesundheit auswirken. Wenn ich mein Handy weglege, muss ich mir zudem all die zugespitzten und schlechten Nachrichten nicht mehr antun. Ohne Handy habe ich auf einen Schlag über zwei Stunden mehr Zeit am Tag.

Mehr Zeit, um Sport zu treiben?

(Lacht.) Zum Beispiel.

Sie pushen Sportler zu Höchstleistungen. Wie fit sind Sie selbst?

Ein Ernährungsberater mit einem Bäuchlein wäre nicht sehr glaubwürdig. Und so lebe ich natürlich alles vor, was ich predige. Ich trainierte früher voll mit den Sportlern mit, heute kann ich nicht mehr mit allen mithalten. Aber glauben Sie mir. Ich mache genügend Sport. Ich muss mich selbst oftmals bremsen, ich bin schliesslich auch nicht mehr der Jüngste (lacht).

Tommy Herzog war in der letzten Woche mit den Schwingern in einem Trainingslager. Er hat zum Start des Trainingslagers von allen Schwingern das Handy eingezogen. Das Feedback ging nur in eine Richtung: Alle Schwinger fanden es hervorragend.

Bei Tommy Herzog trainieren insgesamt 25 Leistungssportler. darunter Olympia-Snowboarderin Jessica Kaiser. Sporadisch sind auch Fussball- oder Eishockeymannschaften bei ihm. Auch Sina Burri und Angela Felber, beide Karatekas vom KC Anglikon, sind bei Herzog im Training. Unter den total 13 Schwingern sind die Freiämter Joel Strebel, Lukas und Andreas Döbeli – und seit letztem Jahr auch die beiden Nachwuchsschwinger Dominic Strebel und Niklas Stocker. Er ist auch Trainer von Marcel Bieri, Sven Lang, David Anderegg oder vom Aargauer Eidgenossen Patrick Räbmätter (der von Herzog nur aufgenommen wurde, unter der Bedingung, dass er mit dem Rauchen aufhört). Besonderes: Christian Stucki, Schwingerkönig von 2019, und Pirmin Reichmuth, Titelanwärter am «Eidgenössischen» Ende August in Pratteln, trainieren ebenfalls bei Herzog. Allesamt schwören sie auf seine Methoden. So sagt Freiamts Joel Strebel beispielsweise: «Ohne Tommy Herzog wäre ich niemals da, wo ich heute bin.»

Wer wird Schwingerkönig 2022?

Der beste Schwinger am «Eidgenössischen» (lacht). Um diesen Titel zu holen, muss enorm viel zusammenpassen. Es gibt natürlich Favoriten, aber ich muss da keine Prognose machen, das ist nicht meine Aufgabe.

Als Christian Stucki 2019 Schwingerkönig wurde, trainierte er wenige Tage später wieder bei Ihnen. Erschöpft nach einem Training, hat er am Boden nach Luft gerungen.

Genau. Und ich sagte ihm: «Hey. Hier werden Könige gemacht und keine Prinzessinnen.»

Stucki druckte Ihnen diesen Spruch auf ein Plakat und heute hängt es in der Trainingshalle.

Genau. Eine schöne Geschichte.

Sind Sie der Königsmacher?

Nein. Das würde ich nicht behaupten. Christian Stucki kam damals schon schlüsselfertig zu mir. Ich habe ihm lediglich weitere Inputs gegeben.

Stucki gehört erneut zu den Favoriten am «Eidgenössischen». Und mit Pirmin Reichmuth trainieren Sie einen weiteren Anwärter auf den Titel.

Das ist Zufall (lacht). Pirmin Reichmuth ist übrigens ein Mann der ersten Stunde.

Erzählen Sie.

Als ich vor über zehn Jahren angefangen habe und mich selbstständig machte, habe ich Bobfahrer Rico Peter trainiert. Er ist der Cousin von Pirmin Reichmuth. Und so kam es, dass der Schwingklub Cham-Ennetsee einmal zu mir ins Training kam, um den Umgang mit der Langhantel zu lernen. Reichmuth war dann begeistert. Er sagte, dass er 1000 Franken bei der Metzgerlehre verdient und er mir jeweils die Hälfte bezahlt, wenn er zu mir ins Training kommen darf. Damals wusste ich noch nicht, was für ein riesiges Talent Pirmin Reichmuth ist. Aber ich wusste, dass er will und Vollgas geben wird. Also habe ich ihn aufgenommen. Und nun will er am «Eidgenössischen» beweisen, was er kann.

Er ist aber an der Schulter verletzt. Ist er bis Ende August wieder fit?

Das «Eidgenössische» ist der Höhepunkt für jeden Schwinger. Wir tun alles, damit er dabei sein kann.

Riskiert Reichmuth dabei nicht seine Gesundheit, wenn er ohne Rücksicht auf Verluste dabei sein will?

Bei mir gilt: Weniger ist mehr. Reichmuth muss einen sauberen Aufbau machen und auch an die Zukunft denken. Ob er dabei ist oder nicht, ist nicht meine Entscheidung. Die Gesundheit steht für mich aber über allem.

Es gibt kritische Stimmen, die sagen, dass Sie die Schwinger zu hart rannehmen und die Sportler, die zu Ihnen ins Training kommen, deshalb öfter verletzt sind.

Ja, solche Vorwürfe gibt es. Aber sie sind mir egal. Ich weiss, dass es nicht so ist. Bei mir im Training lege ich grossen Wert darauf, dass die Schwinger lieber weniger machen, dafür richtig. Beispielsweise, dass man lieber weniger Gewicht auf die Hantel nimmt, dafür die Übung richtig ausführt. Ich lege Wert auf Mobilität, Stabilität und erst dann kommt die Kraft. Krafttraining gibt es bei mir nur mit freien Gewichten, nicht mit Maschinen. Ein Training dauert maximal 1,5 Stunden. Ich trainiere die Sportler spezifisch nach ihrer Sportart – und das sehr durchdacht. Und glauben Sie mir, ich bin zwar ein Schleifer, aber ich überhitze niemanden. Wenn ich bei einem meiner Sportler merke, dass er überlastet ist, sei es körperlich oder mental, dann rate ich immer als Erstes dazu, das Training bei mir zu streichen. Wie gesagt: Weniger ist mehr.

Die Freiämter Joel Strebel und die Döbeli-Brüder sind seit 2014 bei Ihnen im Training.

Genau. Der Vorteil bei Joel Strebel und den Döbeli-Brüdern ist, dass ich schon ihre Väter gut gekannt habe. Mit Kurt Strebel und Magnus Döbeli habe ich in meiner Zeit als Schwinger beim Schwingklub Freiamt oft trainiert. So ist es einfacher für mich, mit ihnen zusammenzuarbeiten, weil ich schon weiss, wie ihre Väter drauf waren.

Wozu ist Joel Strebel am 27. und 28. August am «Eidgenössischen» in Pratteln fähig?

2019 in Zug konnte Joel voll drauflosschwingen. Jetzt ist eine andere Situation. Er ist Eidgenosse. Viele seiner Gegner sind sehr defensiv eingestellt gegen ihn. Diese Situationen muss er meistern. Zu Beginn der Saison hatte er die Handbremse noch angezogen. Auf dem Stoos hat man dann gesehen, wozu er fähig ist. Dort hat er es fast in den Schlussgang geschafft. Wenn er in einen Lauf kommt, wenn er den Druck ablegen und die Ruhe bewahren kann, dann kann Joel Strebel in Pratteln ganz vorne dabei sein. Bei ihm ist vieles Kopfsache. Aber da hat er dazugelernt. Joel Strebel ist definitiv fähig, seinen zweiten eidgenössischen Kranz zu machen.

Und Lukas Döbeli?

Lukas ist wohl so fit wie selten zuvor. Er hat auch im mentalen Bereich einen Sprung nach vorne gemacht. Beim Stoos-Schwinget gab es für ihn eine Schlüsselszene. Er hat einen wichtigen Gang unglücklich verloren und danach allen anderen die Schuld gegeben. Den Kampfrichtern, dem Gegner. Allen, aber nur nicht sich selbst. Ich habe ein paar Tage später ein intensives und gutes Gespräch mit ihm gehabt. Und siehe da, er hat sich gewandelt. Er hat es eingesehen. Bestes Beispiel war vor wenigen Tagen am «Nordwestschweizerischen». Gegen Mike Müllestein verlor er nach einem umstrittenen Entscheid. Er hat sich nur kurz genervt und sich dann wieder fokussiert. Diese Einstellung war der Schlüssel zu seinem späteren Kranzgewinn. Wenn er so ans «Eidgenössische» geht, dann traue ich ihm den Kranzgewinn zu.

Sein Bruder Andreas Döbeli hat sich vor Kurzem einen Kreuzbandriss zugezogen.

Ich habe immer gestaunt, wie er alles unter einen Hut bringt. Andreas hatte in Vergangenheit immer ein riesiges Pensum. Beruflich, privat und natürlich sportlich. Wenn ich zurückblicke in die Vergangenheit, dann geschehen viele Verletzungen nach emotionaler Müdigkeit. Beispielsweise wenn der grösste Anlass der Saison vorbei ist. Oder wenn man sonst etwas Grosses erreicht hat. Andreas beendete vor Kurzem eine Ausbildung erfolgreich. Ist es Zufall, dass er sich gerade jetzt verletzt?

Ist es denn Zufall?

Der Körper sagt irgendwann: Jetzt ist genug. Es ist am Ende nur Spekulation. Aber ich glaube, dass mentale Fitness auch eine Rolle spielt, ob man sich verletzt oder nicht.

In Bezug auf die Freiämter Schwinger gibt es eine spannende Geschichte. Sie hat mit Alkohol und einem Ski-Weekend zu tun.

Ich bin kein Freund davon, wenn man sportliche Höchstleistungen erbringen will und gleichzeitig übermässig Alkohol trinkt (lacht). Saufen und Spitzensport, das geht nicht. Ab und an ein Bier liegt aber drin.

Erzählen Sie diese Geschichte?

Natürlich. Diese Story ist kein Geheimnis. Es war in den Anfangszeiten vor sieben oder acht Jahren. Damals war noch Yanick Klausner dabei. Die Freiämter Schwinger wollten in ein Ski-Weekend. Also Joel Strebel, Andreas Döbeli und Klausner. Lukas Döbeli war noch zu jung. Sie wollten in die Berge zum Skifahren, aber sie witzelten, dass sie ihre Skier gar nicht erst mitnehmen, sondern sowieso nur in den Aprés-Ski gehen. Sie wollten also nur feiern gehen und Bier trinken.

Und dann?

Als ich davon hörte, habe ich sie eine Stunde lang in meiner Trainingshalle zusammengestaucht und ihnen ins Gewissen geredet. Ich öffnete die Ausgangstür und sagte: «Entweder ihr ändert eure Einstellung oder ihr könnt gehen.» Sie sind alle geblieben. Ich glaube, das war eine Schlüsselstelle und ein Wendepunkt für Andreas Döbeli und Joel Strebel. Sie waren schon zuvor einigermassen seriös. Aber von diesem Zeitpunkt an wurden sie viel professioneller. Und an diesem ominösen Ski-Weekend blieben sie auch brav (lacht).

Apropos Freiamt. Wie ist Ihr Bezug zu Ihrer alten Heimat?

In Hägglingen kenne ich wohl noch viele Gesichter. Ich war als junger Bursche im FC und im Turnverein. Und meine Eltern waren Wirte des Restaurants Central. Ich hatte in Hägglingen eine sehr gute Zeit und viele gute Kollegen. Heute habe ich aber mit der Region nur wenig zu tun. Aber ich bin und bleibe ein kleiner Freiämter.

Lieber Tommy Herzog. Das Interview dauert jetzt schon 90 Minuten. Ein Fussballspiel.

Gibts eine Verlängerung (lacht)?

Ich hätte schon noch ein paar Fragen.

Gerne.

Als Sie sich selbstständig machten, haben Sie zuvor turbulente Zeiten erlebt. Erzählen Sie.

Ich war zuvor ein Jahr lang krankgeschrieben. Es war eine harte Phase. Ich habe eine Lektions fürs Leben gelernt. Nach der WM-Silbermedaille im Bob gab es viele Schulterklopfer von ganz vielen Menschen – doch plötzlich war alles anders, ich fiel in ein Loch. Ich habe mich aufgerafft und im Jahr 2008 mit 500 Stutz in der Tasche in die Selbstständigkeit gewagt. Notabene als Vater von drei kleinen Kindern. Ich musste ordentlich kämpfen. Doch es hat sich gelohnt. Ohne diese unschöne Erfahrung wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Und heute kann ich von meiner Passion leben. Ich tue das, was ich liebe. Und kann davon leben.

Sie haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht, wie man so schön sagt.

Sportliches Training hat mich immer sehr interessiert. Das Spiel mit dem Körper fasziniert mich. Und Leute zu motivieren, liegt mir gut. Aber ich bin ein schlechter Verkäufer.

Wieso?

Zu Beginn fragten Sie mich ja, wie man den Ranzen wegbringen kann. Ich hätte ihnen empfehlen sollen, zu mir ins Training zu kommen (lacht). Stattdessen habe ich Ihnen gesagt, was Sie kostenlos ändern können: Essen und Bewegung. Deshalb: Ich bin ein schlechter Verkäufer.

Verkaufen Sie mir etwas anderes.
Ich glaube, die Wim-Hof-Methode wäre was. Bald haben wir einen Workshop dazu.

Was ist das? Wim-Hof?
Eine besondere Atemtechnik, die mit Eisbaden zusammenhängt. Ich mache es auch. Es ist grossartig.

Erzählen Sie.

In der Coronazeit musste ich den Laden dichtmachen. Der finanzielle Druck war gross. Und der Sport war plötzlich weg. Ich wollte meditieren, aber das liegt mir nicht. Also habe ich die Wim-Hof-Methode ausprobiert. Man muss dabei auf die Atmung achten, nimmt ein Bad im Eiswasser oder unter der kalten Dusche. Es flutet den Körper mit Sauerstoff. Ich mache das morgens gleich nach dem Aufstehen. Meine Laune ist jeden Tag genial. Jeder Tag ist geil. Ich bin glücklich.

Wo kann ich buchen?

Ich melde mich nach dem «Eidgenössischen» bei Ihnen.


Persönlich

Tommy Herzog ist 45 Jahre alt, geschieden und Vater von drei Kindern. Mit seiner Partnerin lebt er in Beromünster. Seine frühe Kindheit verbrachte er im Wallis, der Heimat seines Vaters. Danach zügelte die Familie nach Hägglingen. Seine Eltern waren jahrelang Wirte des Restaurants Central. Herzog spielte Fussball beim FC Hägglingen, turnte beim STV Hägglingen und war auch im Nationalturnen aktiv. Er war bei der Ringerstaffel Freiamt und im Schwingklub Freiamt aktiv. Als Schwinger holte er zwei Kränze. Herzog machte zwei Ausbildungen. Zuerst als Forstwart bei der Gemeinde Sarmenstorf, dann als Zimmermann bei der Firma Trilegno AG in Auw.

1999 wurde er von Bobtrainer Dominik Scherrer (aus Auw) zum Bobsport gelotst und kam 2002 ins Schweizer Nationalkader. Herzog war Junioren-Schweizer-Meister im Zweierbob und Vize-Schweizer-Meister im Vierer. Nebst einigen Podestplätzen im Weltcup (als Anschieber von Pilot Ivo Rüegg) gewann er bei der Bobweltmeisterschaft 2007 im Zweier die Silbermedaille. Eine Saison lang war er auch Anschieber des Hägglinger Piloten Daniel Schmid.

Er machte die Ausbildung zum «Trainer Leistungssport» und engagierte sich in diversen Funktionen beim Schweizerischen Bobverband. 2009 machte er sich selbstständig und begann, sich ein eigenes Fitnessstudio aufzubauen. Heute trainiert er viele Leistungssportler, Hobbysportler und Privatpersonen in seiner Trainingshalle in Gunzwil (bei Beromünster). Er hat rund 400 Kunden, ob Hobby- oder Leistungssportler. Er kann heute von seiner Leidenschaft leben. Informationen gibt es unter www.herzog-training.ch.


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