«Gelobt bis zum Abwinken»

  09.08.2022 Bremgarten

brega22: Die Gewerbeausstellung war ein voller Erfolg

Über 70 mehrheitlich lokale Gewerbler durften sich bei perfektem Ausstellungswetter an drei Tagen über zahlreiche Besucher freuen. Die brega sorgte allenthalben für gute Laune und hinterliess einen über alle Massen zufriedenen OK-Chef.

Marco Huwyler

An der brega sind die Wege kurz und Spezialisten aller Art nicht weit. Das kam am Sonntag auch dem Betreiber des Foodtrucks zugute. Angesichts der grossen Nachfrage war nämlich dessen Gasgrill ganz offensichtlich ein wenig zu heiss gelaufen, sodass er plötzlich in Flammen stand.

Aber eben – an der brega gehört natürlich auch die städtische Feuerwehr zu den Standbetreibern. Und so erhielten die Einsatzkräfte eine Gelegenheit, ihr Handwerk gleich in einem «Ernstfall» zu demonstrieren. Dank einer Löschdecke war das Brändchen dann auch im Nu wieder gelöscht.

Ein Jammer bloss, dass der Verpf legungsanbieter danach seine Würste nicht mehr grillieren konnte, die er zwecks benötigten Nachschubs zuvor extra noch spontan in der Altstadt besorgen gegangen war. Vom grossen Umsatz war er offensichtlich ein wenig überrascht worden.

Dies zeigt exemplarisch, wie gut besucht die brega an diesem schönen Sommerwochenende war. Und zwar grösstenteils von Menschen, die auch bereit waren, zu verweilen, sich auszutauschen, sich zu informieren und zu konsumieren. «Ich würde schätzen, dass wir etwa gleich viele Besucher hatten wie bei vergangenen Auflagen. Aber qualitativ waren die, die kamen, für das Gewerbe heuer absolut top. Es hatte nur ganz wenige ‹Sammler›, die bloss wegen der vielen Gratismüsterchen gekommen waren», sagt Markus Spalinger, als er auf seine nunmehr fünfte brega als OK-Präsident zurückblickt. «Man interessierte sich aufrichtig für die Aussteller und ihr Angebot – welche sich aber auch entsprechend Mühe gegeben hatten, für die Besucher attraktiv und kreativ zu sein. Also im Prinzip eigentlich alles so, wie man sich das als Organisator wünscht», strahlt der 72-Jährige.

Und genauso präsentierte sich auch das Wetter dieses Wochenende. Der Samstag und der Sonntag waren die kühlsten und bedecktesten Tage seit Langem in diesem Hitzesommer. «Für uns natürlich perfekt. So war es sowohl im Zelt als auch unter freiem Himmel nicht zu heiss. Und die Badi als attraktive brega-Konkurrenz ist so glücklicherweise auch weggefallen», lacht Spalinger.

Hürzeler wie sonst Burlet

Am Tag der Eröffnung hatte sich dies indes noch ganz anders präsentiert. Temperaturen von weit über 30 Grad inspirierten Raymond Tellenbach in dessen Eröffnungsrede zum doppeldeutigen Bonmot, von der brega als «heissesten Ausstellung weit und breit» zu sprechen. In erfrischend kurzen und knackigen Reden hatten der Stadtammann, Landammann Alex Hürzeler, Gewerbeverband-Präsident Benjamin Giezendanner, HGV-Präsident Andreas Burlet und brega-OK-Mitglied Christian Gantenbein die Bremgarter Gewerbeausstellung am Freitag eingeläutet.

Die Gratulation des Landammanns

«Es ist alles angerichtet – Bremgarten olé!», schloss Regierungsrat Hürzeler seine Ansprache und sorgte mit dem f lapsigen Ausruf, den er von Burlets eigentlich nachfolgender Rede abkupferte, gleich zu Beginn der brega für einige Lacher und gute Laune. Sämtliche Votanten erwähnten darüber hinaus den Umstand, dass die brega heuer mit dem 125-Jahr-Jubiläum des Bremgarter Handwerker- und Gewerbevereins (HGV) zusammenfällt. «Das zeigt, wie lange das Gewerbe in und um Bremgarten schon zu einer starken Stimme vereint ist. Ich gratuliere euch ganz herzlich zu diesem besonderen Geburtstag», sagte Hürzeler.

Apéro bis um Mitternacht

Auf grosse Feierlichkeiten hat der HGV allerdings verzichtet. Lediglich einen Ausstellerapéro nach dem Eröffnungsabend hat man sich gegönnt. «Das war richtig so. An der brega selbst sollten weiterhin die Betriebe im Vordergrund stehen», sagt Spalinger. Am Apéro konnten diese ihre Beziehungen untereinander neu knüpfen beziehungsweise intensivieren. «Das klappte hervorragend», lacht Spalinger. «Schlussendlich wurden wir erst nach Mitternacht von der Security nach Hause geschickt.» Auch dies zeige exemplarisch, welch guter Spirit an der diesjährigen brega geherrscht habe.

Bevorstehender Wechsel an der OK-Spitze

So wurde die Ausgabe 2022 nach einer mühseligen Vorbereitung mit vielen Widerständen (Corona-Absage 2021, Planungsunsicherheit, schwierige Wirtschaftslage, Lieferengpässe usw.), in der sie mehrere Male auf der Kippe gestanden hatte, schlussendlich zur Ausstellung, die sich der OK-Präsident nicht besser hätte erträumen können, bei seinem «definitiv letzten Auftritt» als Verantwortlicher. Mit einem dermassen reibungslosen und gelungenen Anlass abtreten zu dürfen, habe er sich immer gewünscht, meint Spalinger. «Es war sogar fast etwas zu viel des Guten», lacht der 72-Jährige. «Ich wurde gelobt bis zum Abwinken.» Das reicht dem Bremgarter nun erst mal für eine ganze Weile. Und auf eines freut sich der nunmehrige Ex-Organisator besonders: «Ich kann nun endlich wieder einmal ruhig schlafen.»


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