Zwei Abende, ein Erfolg

  03.08.2022 Muri

Gelungene zweite Auflage von Muri Live im Murianer Klosterhof

Von blechig über knorrig bis hin zu mystisch intensiv. Am vergangenen Wochenende hiess es im Klosterhof einfach hinhören und geniessen. Brässkalation, Bob Spring und Marc Amacher sorgten für ein Musikprogramm der Extraklasse. Damit überzeugte Muri Live zum zweiten Mal.

Susanne Schild

Am Freitag hörte es um 17.58 Uhr auf zu regnen. Um 18 Uhr öffnete die Kasse. Eine Punktlandung. «Auch beim Budget haben wir eine Punktlandung hingelegt», sagt Markus Bohren. Vor einem Jahr wagten er und Paula Loher-Staubli das Abenteuer und organisierten ein Open Air auf dem Klosterhof. Gleich beim ersten Mal wurde es ein Erfolg. Am vergangenen Wochenende konnten die beiden in der zweiten Auflage daran anknüpfen. «Der ganze Anlass war vom Aufbau bis zum Abbau ein einziges Highlight», so das Fazit der beiden Veranstalter. «Zwar wurden bei der Besucheranzahl die Erwartungen nur knapp erfüllt, aber die Stimmung hätte nicht besser sein können», sind sich beide einig. Man habe von den Zuschauern nur positive Rückmeldungen erhalten.

Blechklänge aus dem Freiamt

Die Band Brässkalation hatte am Freitag ein Heimspiel. Fast alle Bandmitglieder wuchsen im Freiamt auf und haben hier auch ihre ersten musikalischen Gehversuche gemacht. Die Zeit der Gehversuche scheint definitiv vorbei zu sein. Davon konnte sich am Freitag das Publikum selbst überzeugen. Mit ihrem einmaligen Sound und ihrer Energie begeisterte die Freiämter Band Muri. Zu hören war eine erfrischende Mischung aus Pop, Hip-Hop und traditionellem New-Orleans-Jazz, die überraschte und das Publikum mitriss. Eine Streetband mit vier Trompeten, zwei Posaunen, zwei Saxofonen, einem Sousafon und einem Schlagzeug zog das Publikum schon nach kurzer Zeit in ihren Bann. Eine fette Brass Section, virtuose Saxofone und ein mutiger Schlagzeuger, so präsentierte sich die Band an diesem Abend. Das Publikum konnte spüren, dass es die Jungs lieben, gemeinsam auf der Bühne zu stehen.

«Dark Country» und unverfälschter Blues

Und auch am Samstag ging es mit zwei einzigartigen Musikern weiter. Dass Bob Spring ein Musiker mit jeder Faser seines Wesens ist, konnte das Publikum an diesem Abend live erleben. Er begann mit sechs Jahren Geige zu spielen, als er aber seine Stimme entdeckte, gab es ein Problem, die Gitarre war die Lösung. Und diese Lösung überzeugte. Der Schweizer Country- und Blues-Musiker fesselte das Publikum. Er spielte und spielte und spielte. Seine Songs machten sprachlos und trieben einem fast die Tränen in die Augen. Im Klosterhof konnte man spüren, dass alles an Bob Spring echt ist. Eine sehr intensive Erfahrung für das Publikum, denn es gibt nicht viele Künstler, die es schaffen, allein mit einer Gitarre das Publikum über ein ganzes Konzert in ihren Bann zu ziehen.

Unverfälschter Blues und trotzdem völlig unverwechselbar. Marc Amacher war ein Live-Erlebnis. Es krachte, knorzte und ächzte auf dem Klosterhof. Der Berner Oberländer Bluessänger und Gitarrist klang ungehobelter, dunkler und archaischer denn je. Das knorrige Ur-Viech mit seiner Band heizte dem Publikum richtig ein. Ein Abend mit unverfälschtem Südstaaten-Blues, angereichert mit viel Berner Oberländer Charme, wurde geboten.

Fortsetzung noch offen

An beiden Abenden ging es nach den Konzerten weiter. Das Gelände wurde wieder frei zugänglich. «Das wurde sehr positiv aufgenommen und auch rege genutzt», so Bohren. Am Freitag sorgte DJ Martin Geissbühler mit Sound für Stimmung bis in die frühen Morgenstunden. Am Samstag der Murianer DJ Luke Morris für Partylaune. «Den Erfolg der beiden Abende haben wir hauptsächlich den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern zu verdanken. Ohne sie hätten wir das nie stemmen können», betont Paula Loher-Staubli. Besonders erfreulich sei ebenfalls gewesen, dass es keinerlei Vorfälle oder Zwischenfälle gegeben habe, betont Markus Bohren. «Alles war total friedlich und die Stimmung einfach unbeschreiblich.» Die Atmosphäre im Klosterhof sei einfach einmalig gewesen. «Nach zwei Tagen waren wir zwar müde und erschöpft, aber auch unwahrscheinlich zufrieden.» Ob es eine Fortsetzung geben wird, können die beiden so kurz nach dem Anlass noch nicht sagen. «Das Was, Wo, Wie und Wann ist noch offen.»


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