Vor dem Verrosten retten

  26.07.2022 Region Unterfreiamt

In Sarmenstorf wurden alte Fahrzeuge und Maschinen präsentiert

Zum dritten Mal nach 2016 und 2018 lud die Familie Hagenbuch alle Oldtimer-Freunde nach Sarmenstorf ein. Trotz des morgendlichen Regens war der Ansturm gross. Riesig war auch die Spannbreite der gezeigten Fahrzeuge: von alten LKW über Militärfahrzeuge bis zu seltenen Spezialmodellen.

Chregi Hansen

Etwas gezittert hat er schon. Da war es seit Tagen trocken und heiss, und ausgerechnet heute regnete es. «Erst hiess es, um 10 Uhr höre es auf, dann um 11, dann noch später. Aber schön, dass die Sonne doch noch gekommen ist», sagt Alex Hagenbuch nach der letzten Vorführungsrunde. Zwar waren bereits am Morgen die ersten Oldtimer-Fans vor Ort, doch am Nachmittag füllte sich der Ausstellungsplatz immer mehr. «Es ist schön, dass wir allen diesen Menschen eine Freude machen können», so der Organisator aus Hilfikon.

Und genau darum geht es ihm. Menschen zusammenbringen, die sich für alte Fahrzeuge und Maschinen interessieren. Zum einen diejenigen, die sie kaufen, pflegen und so vor dem Verschwinden retten. Zum anderen aber auch die Jüngeren, die sich informieren wollen, wie die Traktoren, Lastwagen und Autos von damals aussahen und wie sie sich fahren liessen. Oder zuschauen wollen, wie früher beispielsweise Strassen gebaut wurden. «Wir wollen die Modelle nicht nur ausstellen, sondern im Betrieb zeigen», erklärt Hagenbuch.

Treffen von Gleichgesinnten

Zusammen mit seiner Familie und vielen Gleichgesinnten hat er den Anlass zum dritten Mal organisiert. «Man kennt sich untereinander. Und kommt gerne vorbei, wenn sich eine Gelegenheit ergibt», erzählt Hagenbuch, der dafür sorgt, dass die Präsentation auf der extra aufgebauten Panzerbrücke reibungslos abläuft. Für sein Engagement kann er immer wieder Lob entgegennehmen. «Schön, dass Sie das erneut machen. Es wäre schade, wenn all diese Fahrzeuge einfach in der Garage vor sich hin rosten», meint ein Besucher, der extra aus Kölliken angereist ist. Und begeistert ist vom Gezeigten. Er ist längst nicht der Einzige, immer wieder erhält Alex Hagenbuch von Besuchern und Ausstellern ein Dankeschön, dass er dieses Treffen möglich macht.

Das Publikum war dabei bunt gemischt. Familien mit Kindern waren ebenso vertreten wie Technikfreaks oder Militärliebhaber, die teilweise in alten Uniformen über den Platz spazierten. Und dabei ganz besondere Raritäten zu sehen bekamen. Auf besonderes Interesse stiess dabei der Meili Flex-Trak aus dem Jahr 1959, von dem es nur noch zwei Exemplare gibt und der mühelos über die grössten Hindernisse klettert. Daniel Hagen, der heute das Meili-Museum in Hüttwilen leitet, steuerte das Fahrzeug persönlich und hatte noch viele weitere Modelle dabei. So einen alten Ford mit Holzvergaser oder einen Traktor mit Federstahlrädern. Die wurden entwickelt, als Gummi für die Pneus kaum erhältlich war. Und machten es möglich, dass die Landwirtschaft weiter funktionierte. Und funktionieren selbst heute noch.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote