Wochenende im Zeichen des Pferdes

  19.07.2022 Sport

Reitsport: 20. Ausgabe der Dressurtage auf der Fohlenweid in Bremgarten

Die Dressurtage in Bremgarten gingen zum 20. Mal über die Bühne. Vier Tage lang gab es in der Reussstadt Pferdesport pur. Höhepunkt der Jubiläumsausgabe war der Grandprix am Sonntagnachmittag.

Josip Lasic

Plötzlich wird es ganz leise auf der Fohlenweid. Das Gelächter der Kinder verstummt ebenso wie die Dialoge der erwachsenen Besucher der Dressurtage in Bremgarten. Nur ein ganz leises Rauschen des Windes ist zu hören, der durch die Bäume bläst und für eine angenehme Abkühlung in der brütenden Hitze sorgt.

Der Grandprix steht an. Die zweitschwerste Dressurprüfung auf internationaler Ebene. Reiter und Ross müssen in rund sechs Minuten insgesamt 33 Lektionen gemeinsam präsentieren. Auf diesem Niveau kann die kleinste Störung problematisch werden. Pferdesportfreunde, die zu nah am Dressurviereck stehen, werden deshalb gebeten, ein paar Schritte Abstand zu nehmen, um die Pferde nicht zu erschrecken.

Freiämter schneiden gut ab

Dieser Grandprix war der Höhepunkt der Jubiläumsausgabe der Dressurtage auf der Fohlenweid. Selbst eine starke Frau wie Mitorganisatorin Martina Rothenf luh hatte deshalb am Sonntag keine Zeit für die Medien. «Ich reite selbst am Grandprix und muss mich konzentrieren», war ihre Aussage. Neben der Dintikerin Corinne Sélébam Alt war sie die Freiämter Lokalmatadorin, die an dieser letzten Prüfung startete. Nicht selbstverständlich. Susanne Rothenf luh, Schwester von Martina und ebenfalls Mitorganisatorin der Dressurtage, erklärt: «In der Schweiz haben wir vermutlich keine 20 Kombinationen aus Reiter und Pferd, die auf diesem Level reiten können.»

Trotz guter Leistung konnten sich weder Sélébam Alt noch Martina Rothenfluh am Grandprix klassieren. Die beiden Frauen belegen «nur» die Ränge 5 und 6. Ansonsten war es aus Freiämter Sicht aber ein erfolgreiches Wochenende. Corinne Sélébam Alt konnte sich in zwei der insgesamt zehn Prüfungen am Wochenende klassieren. Martina Rothenfluh ist es gar in drei Prüfungen gelungen. Ihre Schwester Susanne Rothenfluh klassierte sich gleich viermal und konnte die Prüfung Nummer 5 sogar für sich entscheiden. Dazu kommen sechs weitere Freiämter Klassierungen von diversen Reitern.

Organisatorisch und sportlich überzeugt

Mit der sportlichen Leistung sind die Rothenfluh-Schwestern, die gemeinsam mit ihrer Mutter Alice die Dressurtage organisieren, sehr zufrieden. «Seit wir den Hof haben, können wir uns nicht mehr so aufs Turnierreiten fokussieren wie früher. Deshalb geniessen wir jeden Wettkampf, an dem wir teilnehmen können», erklärt Susanne Rothenfluh. «Und gerade an unseren Dressurtagen geht es nochmals zusätzlich an die Substanz, da wir neben den Prüfungen auch organisatorische Aufgaben haben. Deshalb sind wir sehr zufrieden mit unserem Abschneiden. Das ist schliesslich auch Werbung für uns.»

Werbung waren aber die gesamten vier Tage, an denen der Anlass stattgefunden hat. Das Team Rothenfluh hatte nach den verregneten Dressurtagen im Vorjahr Glück mit dem Wetter. «Die gesamte Stimmung war extrem gut. Und trotz der Hitze hatte niemand Kreislaufprobleme. Es gab keine Unfälle, keine Verletzten, alle Pferde sind wohlauf. Was will man mehr?»

Grandprix könnte auch nächstes Jahr stattfinden

Und besonders gut ist der Grandprix angekommen. Ursprünglich auf Wunsch von Martina Rothenfluh zur 20. Ausgabe der Dressurtage durchgeführt, hat der Grandprix so viel Begeisterung bei den Besuchern ausgelöst, dass sich das Team Rothenfluh überlegt, ihn im nächsten Jahr erneut durchzuführen. «Das wäre grossartig und eine Bereicherung für unsere Dressurtage», so Susanne Rothenfluh.

Sportlich gut abgeschnitten, organisatorisch überzeugt, Werbung für den eigenen Betrieb gemacht und die Dressurtage mit dem Grandprix aufgewertet. Das Team Rothenfluh hat zum Jubiläum sehr viel richtig gemacht.


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