Königstransfer und guter Auftritt

  05.07.2022 Sport

FC Wohlen: Marijan Urtic kehrt zurück – FC Wohlen überzeugt an Blitzturnier des FC Baden

Am Blitzturnier gegen Aarau, Wettingen und Baden spielt der FC Wohlen mit einem Rumpfkader. Das Team hält aber stark mit und sichert sich den 2. Rang. Neben dem grünen Rasen lassen die Wohler mit einem ersten Transfercoup aufhorchen.

Stefan Sprenger, Josip Lasic

Dieser Transfer tut gut. Nach 13 Abgängen holt der FC Wohlen den Hammer raus. Man darf diese Verpflichtung getrost als «Königstransfer» bezeichnen. Sein Name ist Marijan Urtic und er spielte zwischen 2014 und 2016 schon für den FC Wohlen. Er wurde in den Niedermatten geschätzt, als Verteidiger und als Mensch. 2016 ging er zu Chiasso, 2017 zu Kriens. Urtic absolvierte zwischen 2017 und 2022 insgesamt 152 Partien für die Krienser.

Turbulente Verpflichtung

Er stieg mit dem Verein 2018 in die Challenge League auf und führte das Team in dieser abgelaufenen Saison als Captain aufs Feld. «Wir freuen uns sehr, dass er zurückkommt. Er ist ein Spieler mit sehr viel Erfahrung und Ruhe am Ball. Er wird eine ganz klare Verstärkung sein für den FC Wohlen», sagt Sportchef Marko Muslin.

Marijan Urtic ist 31 Jahre jung, lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Kriens. Sein Vertrag wurde nun nicht mehr verlängert. Er begann sich umzuschauen und wurde vom SC Buochs (2. Liga interregional) verpf lichtet. Doch dann klopfte der FC Wohlen an. Und Urtic leitete alles in die Wege, dass er zurück in die Niedermatten kann. «Es hatte mehrere Gründe, wieso der FC Wohlen für mich die richtige Adresse ist. Einerseits private, andererseits sportliche. Wohlen ist ambitioniert. Und ich freue mich enorm, wieder hier zu sein», sagt Urtic. Der Kroate betont, dass es ihm immer sehr gefallen hat im Freiamt. «Und ich bin 2016 nicht gerne weggegangen», erzählt er. Mit dem damaligen VR-Präsidenten René Meier habe es Meinungsverschiedenheiten gegeben, auf welcher Position er spielen soll. Urtic bevorzugte die Position des Aussenverteidigers, der FCW wollte ihn als Innenverteidiger. Man einigte sich nicht, Urtic ging. Heute sagt er lachend: «Mittlerweile bin ich reifer. Es ist mir egal, wo ich spiele. Ich will mein Bestes geben für den Verein.»

Hier beim FC Wohlen kennt er noch einige Akteure von damals – beispielsweise Sportchef Marko Muslin. «Bei meinem ersten Training ist mir Alain Schultz in die Arme gelaufen. Mit ihm hatte ich tolle Zeiten hier.» Nun will Urtic – der einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat – mit seiner grossen Erfahrung als Profifussballer den FCW unterstützen, «um wieder vorne dabei zu sein in der 1. Liga classic».

Überraschend guter Auftritt in Baden

Beim Blitzturnier im Stadion Esp in Baden ist Urtic bereits mit dem FC-Wohlen-Shirt ein erstes Mal wieder aufgelaufen. «Wir haben ein junges und interessantes Team», sagt er.

Und die Wohler konnten am Turnier überzeugen. 2:1-Sieg gegen den FC Baden, 3:1-Sieg gegen den FC Wettingen und eine knappe 0:1-Niederlage gegen den FC Aarau. Mit diesen Ergebnissen sichert sich der FC Wohlen den 2. Platz am Blitzturnier des FC Baden. Die Resultate wären in den letzten Jahren so nicht weiter überraschend gewesen. Nachdem gleich 13 Spieler die Freiämter in diesem Sommer verlassen hatten, trat der FCW mit den wenigen Überbleibseln des letztjährigen Kaders auf, ergänzt durch die bisherigen drei Neuzugänge, einen Testspieler und Akteure aus der eigenen U23.

Mit Lulzim Aliu (von Kosova), Leotrim Nitaj (Zug 94) und Marijan Urtic (Kriens) sind gleich drei Ex-Wohler wieder ins Freiamt zurückgekehrt und erweckten den Eindruck, als wären sie nie weg gewesen. Besonders im überraschenden Sieg gegen Promotion-League-Aufsteiger Baden, der deutlich näher an der Bestbesetzung dran war als Wohlen, überzeugte das Trio. Aliu meldete sich beim 2:1-Sieg gegen den Gastgeber sogar mit einem Tor zurück.

Leistungsträger der 2. Mannschaft überzeugen

Mit Isni Zekiri, Kerem Kursun, Nermin Rogentin, Martim Patricio Cardoso, Alessio Bochicchio, Sandi Sulejmanagic und Younes Oussadit waren gleich mehrere Leistungsträger der 2. Mannschaft mit an Bord. Umso positiver ist es zu beurteilen, dass man im 30-Minuten-Duell gegen Challenge-League-Team Aarau nur ein Gegentor kassiert hat. Insbesondere, weil mit Ausnahme des 28-jährigen Yannick Waser auch vom letztjährigen Erstligakader nur die jungen Hugo Chabin, Noel Romano, Alessandro Vogt, Anatoliy Kozlenko und Justin Pfister vor Ort waren. Alban Pnishi, Momo Seferi, Valdimiro Cuinjinca, Javi Gabathuler, Edison Golaj und Giandomenico Tanzillo waren alle abwesend.

Einen guten Eindruck hinterliess auch Goalie Anton Sytnykov. Der 30-jährige Ukrainer, der über 170 Spiele in der zweithöchsten ukrainischen Liga gemacht hat und sechsmal Spiele für das U20-Nationalteam des osteuropäischen Landes bestritten hat, konnte sich mit einigen Glanzparaden für eine Verpflichtung empfehlen.

Neuer Staff nimmt Formen an

Sollte Sytnykov engagiert werden, ist klar, wer ihn trainieren würde. Manuel Brusadin, bisher Goalie bei der 2. Mannschaft des SV Höngg und Goalietrainer der Zürcher, wird Dragan Dunjic als Goalietrainer beerben. Jonas Strebel, bisher Athletiktrainer, wird Co-Trainer anstelle von Rade Petkovic.

In dieser Konstellation gewannen die Wohler standesgemäss gegen Zweitligist Wettingen und holten sich den 2. Platz am Turnier hinter Sieger Aarau. Da die Spiele nur 30 Minuten gingen und die meisten Teams nicht in Bestbesetzung vor Ort waren, erfolgte ein Ergebnis, das man nicht überbewerten sollte. Nach dem Verlust zahlreicher Stammspieler und des halben Staffs konnte der FCW aber positiv überraschen.


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