Zum Jubiläum ein Rekord

  08.06.2022 Sport

12 000 Zuschauer besuchen die 45.Ausgabe des Motocross Muri

Besser hätte das Comeback des Motocross Muri nach zwei Jahren Zwangspause kaum aussehen können. OK-Präsident Beat Gassmann und sein Team konnten am Pfingstmontag 12 000 Zuschauer auf dem Gelände begrüssen. Ein neuer Rekord, der die Veranstalter vor Herausforderungen gestellt hat.

Josip Lasic

Das Motocross Muri war so gut besucht, dass OK-Präsident Beat Gassmann und sein Team logistisch an ihre Grenzen kamen. Zwischenzeitlich sind die Parkplätze ausgegangen. Der Shuttle-Bus, der die Besucher aus dem Dorf auf das Motocrossgelände bringen sollte, kam nicht mehr nach. «Wir sind komplett überrannt worden», sagt Gassmann. «Ich möchte mich bei allen Leuten entschuldigen, die länger auf den Shuttle-Bus oder einen Parkplatz warten mussten.»

Dass die Murianer so überrannt worden sind, ist gleichzeitig aber ein gutes Zeichen. Nachdem der Anlass zwei Jahre in Folge wegen Corona ausgefallen ist, waren die Motorsport-Fans aus dem In- und Ausland hungrig danach, das Pfingstcross wieder besuchen zu können. «Gemessen an dem Andrang, der geherrscht hat, scheinen wir etwas richtig zu machen», sagt Gassmann.

Spannendes Teilnehmerfeld

Das kann man so definitiv unterschreiben. Dass die Besucher so zahlreich nach Muri geströmt sind, ist sicher auch dem Teilnehmerfeld zu verdanken, das mit grossen Namen der nationalen und internationalen Motocrossszene bestückt war. So starteten Leute wie die Schweizer Topfahrer Dominique Aegerter und Valentin Guillod ebenso in Muri wie der Deutsche Max Nagl oder Tanel Leok aus Estland. Und alle waren sie voll des Lobes für Rennen und Organisation.

Neben der Motocross-Elite waren in Muri auch zahlreiche Talente des Motorsports zu sehen. Einige von den Fahrern waren gerade mal elf Jahre alt. Mit Lenny Geisseler vom Heimverein MRSC Muri und Noe Zumstein aus Künten machten auch zwei regionale Fahrer auf sich aufmerksam.


Mit Talenten und Spitzenfahrern

45. Motocross Muri vor Rekordkulisse

Das Motocross Muri kehrt nach zwei Jahren Zwangspause mit einer Jubiläumsausgabe zurück. Dabei wird gleich der Zuschauerrekord gebrochen. Ebenfalls erfreulich: Einige junge Fahrer aus der Region konnten auf sich aufmerksam machen.

Josip Lasic

Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen im zweiten Lauf der «Mini 85»-Kategorie. Zwei Fahrer kämpfen um den 3. Rang, um einen Podestplatz. Es ist ein Duell zweier Lokalmatadoren. Noe Zumstein aus Künten liefert sich ein Duell mit Lenny Geisseler. Der Rothenburger fährt für den Heimverein, den MRSC Muri.

Am Ende setzt sich Zumstein durch und holt Rang3 hinter dem Fribourger Ryan Oppliger und dem St.Galler Kjetil Oswald. «Es ist cool, dass ich beim Rennen vor der Haustür einen Podestplatz geholt habe», sagt Zumstein. «Aber ich habe den Start etwas verbockt. Es wäre mehr drin gelegen», sagt der 15-jährige bei der Siegerehrung. Der 14-jährige Geisseler muss mit Rang 4 vorliebnehmen. Im ersten Lauf konnte er sich aber den 3.Platz erkämpfen. Und da Zumstein im ersten Lauf nur auf Rang5 gelandet ist, bleibt Geisseler auch im Tagesklassement vor dem Lokalrivalen.

Freiämter Zukunftshoffnungen

Der Künter Zumstein führt dafür nach wie vor in der Meisterschaft. So haben beide lokalen Fahrer an diesem Tag etwas holen können. Eine Wohltat für das Murianer Motocross. Denn in den letzten Jahren sind die Freiämter Fahrer rar geworden. Das Waltenschwiler Seitenwagenduo Kevin Battaglia / Philipp Furrer fährt nicht mehr gemeinsam. Der Häggliger Daniel Huser hat ebenso seinen Rücktritt vom Motorsport erklärt wie der Murianer Daniel Müller. «Es kommen jetzt einige Fahrer aus der Region nach», sagt Beat Gassmann, OK-Präsident des Motocross Muri. «In diesem Bereich geht es aufwärts. Herrlich.»

Allgemein konnten am Pfingstmontag in Muri sehr viele junge Fahrer beobachtet werden. Luis Santeusanio, der in der gleichen Kategorie wie Geisseler und Zumstein an den Start ging, ist gerade mal elf Jahre alt. Ebenso der Ostschweizer Jano Käser, der mit seinem zwölfjährigen Bruder Nevio bei den Seitenwagen an den Start ging. Ihre Cousins Remo und Luca, die ebenfalls gemeinsam bei den Seitenwagen angetreten sind, sind 13 und 15. Zum Vergleich: Bei den Seitenwagen ist auch das Duo Markus und Armin Büeler gemeinsam angetreten. Die Innerschweizer sind 58 und 52Jahre alt. Der Speaker hat sich während der Rennen bemüht, die jungen Fahrer und ihre Resultate besonders hervorzuheben. Gassmann: «Jetzt, nach den zwei Jahren Pause, können wir wieder darauf hinarbeiten, auch in der Region wieder einige gute Fahrer aufzubauen.»

Starkes Teilnehmerfeld und Zuschauerrekord

Es waren aber nicht nur die jungen Motorsportler, die für Aufsehen in Muri gesorgt haben. WM-Fahrer Valentin Guillod startete gleich an vier Läufen in Muri und konnte drei davon gewinnen. Der Neuenburger ist allerdings auch zweimal gestürzt. «Die Strecke in Muri ist sehr rutschig. Wenn man da nicht aufpasst, geht es sehr schnell», sagt er. Abgesehen von ihm war das Teilnehmerfeld im Klosterdorf allgemein gut und auch exklusiv besetzt. «Mike Gwerder fährt sonst nur in der deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft mit», erzählt Beat Gassmann. «Der deutsche Fahrer Maximilian Nagl hat sein erstes internationales Rennen dieses Jahr in Muri bestritten. Auch der Este Tanel Leok nimmt nur noch an ausgewählten Rennen teil und war bei uns. Alle haben gelobt, was wir auf die Beine gestellt haben. Das bedeutet mir viel.»

In der Tat haben sich Gassmann und sein Team viel Lob verdient. Ihnen ist es gelungen, rund 12 000 Zuschauer nach Muri zu locken. Ein Rekord am Pfingstcross. Mit so einem Besucheranmarsch haben die Organisatoren nicht gerechnet. Zwischenzeitlich gingen die Parkplätze aus und der Shuttlebus-Service, der Besucher aus dem Dorf auf das Motocrossgelände bringen sollte, war überlastet. «Es tut mir für alle Leute leid, die länger auf den Bus warten mussten oder sonstige Unannehmlichkeiten hatten. Ich verspreche, dass wir aus diesen Fehlern lernen werden», so der OK-Chef. «Aber ich glaube, dass ein solcher Ansturm auch ein Zeichen dafür ist, dass wir etwas richtig machen.» Anhand des Feedbacks der Fahrer und Besucher kann man Gassmann in diesem Punkt recht geben.


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