Das Glück angezogen

  31.05.2022 Sport

Feststimmung am internationalen Seilziehturnier in Sins

Es war ein gigantischer Anlass, den der Seilziehclub Sins am Wochenende gestemmt hat. 42Teams aus elf Nationen, 770Athleten, über 200Helfer und zahlreiche Zuschauer. «Und am Ende waren alle glücklich», sagt OK-Chef Marcel Amhof.

Josip Lasic

Eigentlich seien sie ja nur ein kleiner Dorfverein, erzählt Marcel Amhof, OK-Chef des internationalen Seilziehturniers in Sins. Deshalb führt der Seilziehclub Sins sein internationales Turnier auch nur alle zehn Jahre durch. «So etwas jährlich durchzuführen, würde uns überstrapazieren und wir würden alle Helfer vergraulen», sagt Amhof.

Dieses Risiko ist der Verein am Wochenende definitiv nicht eingegangen. Ob bei Besuchern, Helfern oder Athleten, es waren durchgehend zufriedene Gesichter am Turniergelände auf der Küfermatt in Sins anzutreffen.

Stimmung der Gäste war ansteckend

Die Organisatoren haben von allen Seiten positives Feedback erhalten. Insbesondere von den internationalen Gästen. «Ihre gute Laune ist auf unsere Helfer übergesprungen», berichtet der OK-Präsident. «Egal ob aus den Unterkünften der Sportler, bei der Essensausgabe in der Ammannsmatt-Halle oder auf dem Turniergelände. Von allen Seiten habe ich gehört, dass die Leute einfach glücklich sind. Was kann es für ein schöneres Feedback geben.» Es war aber nicht nur die gelungene Organisation, die beim Seilziehclub Sins für glückliche Gesichter gesorgt hat. Der Heimverein hatte an seinem eigenen Turnier durchaus auch sportliche Ambitionen und Ziele. Diese konnten auch erreicht werden. Die Sinser stellten an ihrem Heimturnier in jeder Kategorie mindestens ein Team. In den Kategorien, wo der Club am stärksten ist, konnte ein Freiämter Sieg gefeiert werden.

Es war ein grosser Aufwand für den Verein, das gesamte Turnier auf die Beine zu stellen, Wettkampf und Festbetrieb zwei Tage lang reibungslos über die Bühne zu bringen und dazu noch sportlich zu reüssieren. Mit vereinten Kräften hat der Seilziehclub Sins den Erfolg aber zu sich hingezogen. Auf sportlicher Ebene im wahrsten Sinne des Wortes.


Wettkampf und Fest

Internationales Turnier in Sins

Organisatorisch war der Wettkampf ein Erfolg. Und auch sportlich konnte sich das internationale Seilziehturnier in Sins sehen lassen. Der Heimclub feiert in den Kategorien der Frauen bis 500kg und der Männer bis 580kg den Turniersieg.

Josip Lasic

Kindergeschrei aus einer Hüpfburg, warme Sonnenstrahlen auf der Haut, der Duft von frisch gemähtem Gras, Pommes frites und Softeis in der Nase. Die Stimmung auf der Küfermatt in Sins gleicht einem Sommerfest. Plötzlich ertönt ein lautes «Pull». Auf dieses Kommando legen die Seilzieher los. Und zwischen den Unterhaltungen der Turnierbesucher ist ein Trainer zu hören, der seinem Team Anweisungen auf Italienisch gibt.

Das internationale Seilziehturnier in Sins war beides. Fest und sportlicher Wettkampf. Und die Athleten mussten an den beiden Turniertagen einiges leisten. «Die Teams aus dem Ausland bringen ein hohes Niveau mit», sagt Marcel Amhof, OK-Präsident des Seilziehturniers. «Besonders unsere Nachwuchssportler profitieren von so einem Turnier viel mehr, als wenn sie nur in der Schweizer Meisterschaft antreten. Und vielleicht konnten wir mit dem Anlass ja den einen oder anderen zukünftigen Seilzieher motivieren, sich uns anzuschliessen.» Aus sportlicher Sicht hat der Seilziehclub Sins da gute Werbung in eigener Sache gemacht. In jeder Kategorie konnte der Verein mindestens ein Team stellen.

Bei den Frauen bis 500kg und den Männern bis 580kg gehörten die Sinser zum Favoritenkreis und wurden ihrer Rolle gerecht. Die beiden Kategorien wurden von den Freiämtern gewonnen. Bei den Männern bis 580 kg konnte Sins II zudem einen starken 4. Rang holen. Vierte Plätze für Sins gab es zudem bei den Frauen bis 580kg und in der «Königsklasse», bei den Männern bis 640kg.

Potenzieller Nachwuchs vor Ort zu finden

Und mögliche Kandidaten, die sich dem Verein anschliessen könnten, durften vor Ort beobachtet werden. «Guck dir mal an, wie süss die Kleinen sind», war ein Dialog zwischen zwei deutschen Athletinnen beim Schülerturnier zu vernehmen. «Und die stehen schon ziemlich gut da.»

Offenbar war schon viel Talent in dieser Kategorie zu erkennen. Ob sich die Schüler aber wirklich den Sinsern anschliessen, bleibt fraglich. Den dritten Platz hat nämlich das Team des Lokalrivalen Waltenschwil-Kallern geholt, das von deren Junioren-Trainer Thomas Emmenegger betreut wurde.

Alle gesteckten Ziele erreichen können

Aber nicht nur aus sportlicher Sicht war das Turnier für die Sinser ein Erfolg. «Es lief organisatorisch genau so, wie wir es uns im Vorfeld vorgestellt haben. Das Wetter hat gepasst, es kamen zahlreiche Zuschauer. Alles lief rund», sagt Marcel Amhof.

Im Vorfeld des Turniers hat er sich eine Checkliste mit Zielen erstellt, die er mit dem Turnier erreichen will. Bereits im Vorfeld des Turniers konnte er einige davon abhaken, wie die Teilnahme von Teams aus möglichst vielen Nationen, Spitzenteams aus Inund Ausland, die Organisation einer optimalen Unterkunft und Verpflegung für die Sportler sowie ein Weltklasse-Teilnehmerfeld. Nach dem Turnier sollten Punkte wie «Spannende Duelle und Seilziehsport vom Feinsten», «Viele Zuschauer an den Turnieren» und «Allen ein unvergessliches, spannendes, gut organisiertes Turnier bieten» dazukommen. Konnten die Ziele aus seiner Sicht erreicht werden? «Ich wüsste keinen Punkt, den ich nicht abhaken könnte», sagt er lachend.


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