Premiere am Guggibad

  26.04.2022 Sport

Joel Strebel gewinnt den reinen Freiämter Schlussgang gegen Andreas Döbeli

Ein Schlussgang unter Teamkollegen. Der Guggibad-Schwinget war fest in Freiämter Händen.

Simon Huwiler

Als Lukas und Andreas Döbeli Festsieger Joel Strebel in die Höhe stemmten, da lachte das Freiämter Schwingerherz. Mehr geht nicht. Die drei belegten die ersten drei Ränge und krönten so die sackstarke Teamleistung am Guggibad-Schwinget.

800 Zuschauer dabei

Pelerine an Pelerine, Regenschirm an Regenschirm reihen sich die 800 Zuschauer rund um die drei Sägemehlringe. Einer von ihnen war Rolf Schmid. Einst selbst Präsident des Schwingklubs Freiamt, durfte er für einmal als Zuschauer geniessen. «Mein erstes Fest ohne Funktion», sagt er. Von klein auf ist der Guggibad-Schwinget für ihn ein Höhepunkt im Schwing-Kalender. «Das Bedürfnis ist immer noch da, ein solches Fest zu erleben. Es freut mich, dass so viele motivierte junge Leute mit dabei sind.» Ohne Nick Alpiger und Patrick Räbmatter lag der Festsieg für die Freiämter auf dem Silbertablett. Und diese zeigten eindrücklich, dass sie bereit sind – in einer Saison, die im August mit dem Eidgenössischen ihren Höhepunkt erwartet.


Der verschnupfte Guggibad-König

59. Guggibad-Schwinget: Freiämter dominieren Heimturnier und belegen die ersten drei Ränge

800 Fans erlebten im Guggibad eine Premiere. Freiämter Final. Andreas Döbeli gegen Joel Strebel. Doch nicht nur die zwei Kranzschwinger überzeugten, die Freiämter waren an ihrem Heimschwingen als Team stark – und lassen fürs Eidgenössische hoffen.

Simon Huwiler

Schlussgang am Guggibad-Schwinget mit zwei Freiämtern. Das gabs lange nicht. Wenn überhaupt jemals. Selbst die Schwing-Experten vor Ort konnten sich nicht an eine solche Paarung erinnern. 2005 gewann der Aristauer Martin Rohrer. Dann mussten die Gastgeber erst mal lange warten, bis 2018 Joel Strebel, ebenfalls Aristauer, endlich wieder einen Heimsieg feierte. Nun doppelte er eindrücklich nach und krönt sich erneut zum Guggibad-König. Und dabei war er alles andere als fit.

Joel Strebel wusste erst gar nicht, ob er überhaupt würde antreten können. «Ich weiss selber nicht, wie ich das heute gemacht habe», sagt er deutlich heiser, aber überglücklich nach dem Schlussgang. «Gestern lag ich noch im Bett mit starker Erkältung.» Strebel gegen Döbeli – das ist kein neues Duell. Im Gegenteil. Die beiden kennen sich bestens und trainieren wöchentlich zusammen. «Es ist immer speziell, gegen Andreas zu schwingen. Ich hoffte natürlich, dass es schnell geht. Denn je länger der Kampf dauert, desto schwieriger wird es gegen ihn.»

Der Plan ging auf. Strebel gewinnt praktisch mit dem ersten richtigen Angriff. «Er hat kurz angezogen, machte das gut. Ich hätte wohl besser hinstehen müssen», sagt Andreas Döbeli. «Der Schwinget im Guggibad ist ein Vorbereitungsfest, das ich natürlich gerne gewonnen hätte. Ich darf zufrieden sein, dass ich den Schlussgang erreichte. Das Resultat hätte aber besser sein können», so Döbeli weiter.

Starke Freiämter Teamleistung

Strebel gewann alle seine sechs Gänge, holte 59,25 Punkte und damit seinen zweiten Festsieg am Guggibad-Schwinget. Unter den über 70 Schwingern waren 16 vom Schwingklub Freiamt dabei. Diese zeigten eine starke Teamleistung. Lukas Döbeli wurde Zweiter, Bruder Andreas Dritter. Pascal Joho schwang sich auf Rang 6b, Kevin Stalder auf Rang 7b, Philip Joho auf 9d.

Stefan Strebel hofft auf drei Kränze in Pratteln

Ende August findet das Eidgenössische in Pratteln statt. Die starken Freiämter entgehen einem wie Stefan Strebel natürlich nicht. Einst selbst dreifacher Kranzschwinger an Eidgenössischen, ist er seit zwei Jahren technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbands. «Wir haben sechs, sieben Schwinger hier im Freiamt, die man nicht unterschätzen darf. Doch der Weg ist lang. Von den Frühlingsfesten gehts über die Kantonalen und Bergfeste bis zum Eidgenössischen. Es geht stufenweise voran. Und die Schwinger müssen jede Stufe sauber nehmen. Und auch mal ein Tief überstehen können», erzählt Strebel.

Den Freiämtern traut er aber durchaus zu, dass sie die Stufen erfolgreich meistern in dieser Saison. Im Hinblick aufs Eidgenössische hat Strebel eine klare Vision: «Es wäre schon cool, wenn wir drei Kränze holen könnten.» Denn man muss die Ziele ja bekanntlich sportlich stecken.


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