Benefizkonzert der United Bands and Friends for Ukraine in Villmergen

Unter dem Namen ubaffu (United Bands and Friends for Ukraine) fand am Samstag ein Benefizkonzert für die Ukraine mit einem 90-köpfigen Orchester statt. Über 350 Zuschauer wohnten diesem Spektakel bei.

Pünktlich um 20 Uhr betraten die Musikerinnen und Musiker der Stadtmusik Olten, des Schwyzer Kantonalen Jugendblasorchesters, des Musikvereins Goldau, der Feldmusik Küssnacht und der Musikgesellschaft Villmergen die Bühne in der Turnhalle Mühlematten in Villmergen.

«Sowohl die Anzahl Personen auf der Bühne als auch auf den Zuschauerrängen übertreffen unsere Erwartungen», meint Otto Sorg, OK-Chef des Konzerts in Villmergen und Mitglied der Musikgesellschaft. «Was im letzten Monat auf die Beine gestellt wurde, ist einfach unglaublich.» Ende Februar hat er zusammen mit dem Musikalischen Leiter Marco Müller und Mathias Bachmann das Projekt initiiert.

Ein Höhepunkt jagte den anderen

Das Konzert startet mit dem «Concert March Arsenal», gefolgt vom melancholischen «Cry of the Last Unicorn» von Rossano Galante. Nadja Scherer führte als Moderatorin durch den Abend und gab dem Publikum interessante Einblicke in die musikalischen Werke.

Nach dem Auftakt folgte bereits das erste Highlight des Abends: «Schindlers List» aus dem gleichnamigen Film. Der Violinist Jakub Dzialak überzeugte mit dem wunderschön gespielten Solo und brachte wohl den einen oder anderen Zuhörer zum Nachdenken. Er wurde in der polnischen Hauptstadt Warschau geboren und wohnt seit längerer Zeit in der Schweiz mit seiner ukrainischen Frau, ebenfalls eine Violinistin. Gemeinsam setzen sich die beiden seit jeher für die Nachwuchsförderung von Musiktalenten in der Ukraine ein. Auch in dieser schweren Zeit versuchen sie den Kontakt mit den Nachwuchsmusikern in der Ukraine zu halten.

Fröhlichere Klänge gab es bei «Kikis Delivery Service», dem Soundtrack vom Anime-Klassiker aus dem bekannten japanischen Studio Ghibli. Die Kinderbuchverfilmung aus dem Jahr 1989 handelt von der jungen Hexe Kiki auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden unter erschwerten Umständen.

Nun betrat Rahel Bünter die Bühne. Die Sopranistin aus Goldau führte den Song «Ich gehör nur mir» aus dem Musical Elisabeth auf. Das Musical handelt von der österreichischen Kaiserin, bekannt unter dem Namen Sissi. Mit einer Leichtigkeit meisterte Bünter die schwierigen Gesangspassagen, stets begleitet vom 90-köpfigen Orchester. 2018 schloss sie erfolgreich den Master of Arts mit Major Vokalpädagogik und Minor Musiktheater an der Hochschule Luzern ab und pflegt seither eine rege Tätigkeit als Solistin in der ganzen Schweiz. Daneben arbeitet sie als Gesangslehrerin und ist seit Januar an der Musikschule Schwyz als Musikschulleiterin angestellt.

Abgerundet wurde das Konzert mit dem ruhigen «Sheltering Sky» von John Mackey und dem fröhlichen «Concerto d’Amore» von Jacob de Haan.

«Die Solidarität in der Schweiz ist gross», lobte Landstatthalter Jean-Pierre Gallati bei seiner Ansprache. Allein in Villmergen seien bisher zehn geflüchtete ukrainische Familien untergebracht. So beherberge auch der Gemeindeammann Ueli Lütolf momentan zwei Personen bei sich zu Hause. «Musik kann Menschen verbinden», führt Gallati weiter aus. Das Projektorchester ubaffu sei ein grossartiges Beispiel dafür. Viele Personen aus der ganzen Schweiz haben sich innert kürzester Zeit zusammengefunden und gemeinsam an dem Ziel gearbeitet, mit Musik möglichst viele Spenden für Hilfsprojekte einholen zu können. Zum Schluss bedankte sich der Landstatthalter bei allen Beteiligten und den Spendern.

Bereits erste Hilfsprojekte umgesetzt

Es ist das Zusammenspiel zwischen den Organisatoren, den vielen Helferinnen und Helfern, den Musikantinnen und Musikanten, den unterstützenden Unternehmen, den Behörden und den zahlreich erschienenen Konzertbesuchern, welches dieses Projekt zu einem vollen Erfolg gemacht hat.

Ausklingen lassen konnte man den gelungenen Konzertabend in der Festwirtschaft und der Bar, organisiert von der Musikgesellschaft Villmergen. Die Erträge daraus werden wie auch die Kollekte nach dem Konzert vollumfänglich für die Hilfsprojekte eingesetzt. So konnten im Rahmen des Projekts bereits Lieferwagen mit medizinischen Hilfsgütern in die Ukraine transportiert werden.

Weitere Spendemöglichkeiten und Berichte über bereits durchgeführte sowie geplante Hilfsprojekte können auf der Website www.ubaffu.ch nachgelesen werden. --zg