Unermüdlicher Schaffer tritt ab

  12.04.2022 Region Unterfreiamt

Generalversammlung der FDP-Ortspartei Villmergen in der Bergapotheke

Über 20 Jahre war Edwin Riesen im Vorstand der FDP-Ortspartei Villmergen, 18 davon als Präsident. Jetzt will der 77-Jährige kürzertreten und hat daher auf diese GV hin seinen Rücktritt angekündigt. Sein Nachfolger an der Spitze wird Urs Schlatter.

Nadine Lang

«Es ist mir eine grosse Ehre, Edwin heute als Präsident zu verabschieden. Wir verstehen seinen Wunsch, das Präsidium nach 18 Jahren abzugeben, trotzdem bedauern wir diesen Entscheid sehr», so Urs Schlatter, sein Nachfolger. Ein unermüdlicher Schaffer sei er gewesen, der sich immer sehr für Villmergen und die Partei engagiert habe. Dank ihm werde die FDP im Dorf positiv wahrgenommen. «Edwin setzt sich unermüdlich für seine politische Überzeugung ein und repräsentiert vorbildhaft den Milizgedanken in unserer Gesellschaft», so Schlatter weiter.

Edwin Riesen ist über die Dorfgrenze hinaus politisch aktiv. So präsidiert er seit 2009 auch die FDP-Bezirkspartei Bremgarten und ist somit Mitglied der kantonalen Geschäftsleitung. Begonnen hat die politische Karriere des Zürcher Stadtbürgers, der in Bremgarten aufwuchs und später nach Wohlen zog, 1979 als Mitglied der FDP-Ortspartei Wohlen. 1999 folgte mit dem Umzug nach Villmergen auch der Wechsel in deren Ortspartei. «Ich bin unglaublich dankbar, dass ihr mich als Wohler hier in Villmergen so gut aufgenommen habt», scherzt Riesen. Nebst seiner Tätigkeit im Vorstand der FDP-Bezirkspartei ist der begeisterte Tennisspieler seit 2019 auch Delegierter der FDP Schweiz.

Wahlkämpfer und Organisationstalent

«Edwin ist auch ein engagierter und erfolgreicher Wahlkämpfer. Nebst seiner Tätigkeit in der FDP-Bezirkswahlleitung und als Mitglied der kantonalen Wahlleitung hat er es im SVP-dominierten Villmergen geschafft, zwei Mal seinen Kandidaten bei den Gemeinderatswahlen durchzubringen», verkündet Urs Schlatter stolz. Er sei auch federführend, wenn es im Dorf parteiübergreifende politische Absprachen brauche, beispielsweise fähige Kommissionsmitglieder für die Gemeinde. Edwin Riesen selbst war Mitglied der Dorfplatzund der Raumplanungskommission. «Nicht zu vergessen ist auch sein grosses Organisationstalent, das er als OK-Präsident bei der 1.-August-Feier 2018 oder dem jährlich stattf indenden Wirtschaftsapéro unter Beweis stellt. Letzteren wird er übrigens auch weiterhin organisieren, was uns natürlich sehr freut», berichtet Schlatter.

Als Dank für sein grosses Engagement wird Edwin Riesen unter grossem Applaus ein Geschenkkorb überreicht. Zusätzlich erhält er von jedem Vorstandsmitglied etwas «Zeit». Zeit, um bei einem gemeinsamen Bier über Fragen wie «Warum es im Gemeinderat Frauen braucht» oder «Wie der Finanzplan Villmergens für die nächsten 20 Jahre aussehen könnte» zu diskutieren. «Diese Treffen werden bestimmt interessant», freut sich Riesen.

Da waren es nur noch vier

Die zwanzig anwesenden Stimmberechtigten wählten anschliessend Urs Schlatter einstimmig als neuen Präsidenten. In ihrem Amt als Vorstandsmitglieder der FDP-Ortspartei Villmergen bestätigt wurden auch Martin Matter, Reto Meyer und Valentin Nikollbibaj. Wie genau die Aufgaben unter den vier verbleibenden Vorstandsmitgliedern aufgeteilt werden, steht momentan noch nicht fest. «Das wird dann an der nächsten Sitzung besprochen», erklärt Schlatter.

In seinem Jahresrückblick 2021 erwähnte der scheidende Präsident, dass er noch nie eine so aktive Gemeinderatswahl mit so vielen Leserbriefen erlebt habe. Renato Sanvido erzielte ein gutes Resultat und wurde zum neuen Vizeammann gewählt. Aufgrund der Aufhebung der Schulpflege endete im Dezember das Amt für die beiden FDP-Mitglieder Werner Brunner (14 Jahre Schulpflegepräsident) und Manuela Meyer-Mäder (6 Jahre Schulpflegerin). Ebenfalls eine Veränderung gab es in der Finanzkommission. Hier übernahm Valentin Nikollbibaj von Roland Stierli.

Glücklich zeigte sich Edwin Riesen über den Ausgang der ausserordentlichen Gemeindeversammlung von Ende September, bei der die Gesamtrevision der Nutzungsplanung nach elf Jahren genehmigt wurde.

Konstante Mitgliederzahl

Die FDP-Ortspartei Villmergen durfte letztes Jahr drei Neumitglieder begrüssen und zählte Ende Jahr 65 Mitglieder und 30 Sympathisanten. Finanztechnisch schloss das Jahr 2021 mit einem Ertragsüberschuss von rund 700 Franken ab.

Das Programm für das laufende Jahr sieht vor den beiden Gemeindeversammlungen je einen Politstamm vor, und zwar am Donnerstag, 2. Juni, und am Donnerstag, 17. November. Der Wirtschaftsapéro mit dem Handwerk- und Gewerbeverein Villmergen sowie der IG Industrie Allmend ist für Mittwoch, 19. Oktober, geplant. Die nächste Generalversammlung der FDP-Ortspartei Villmergen findet am Donnerstag, 23. März 2023, statt.

Referat über Energie und Klima

Im Anschluss an die GV in der Bergapotheke Villmergen hielt FDP-Nationalrat Matthias Jauslin aus Wohlen ein Referat zu aktuellen Energie- und Klimafragen. Er ist Mitglied der Umwelt-, Raumplanungs- und Energie-Kommission (UREK) und zeigte die Komplexität des ganzen Systems auf und wie die verschiedenen Themen und Gesetze ineinandergreifen. «Es geht eben nicht einfach nur um Strom oder Biodiversität oder Versorgungssicherheit. Das eine hat immer Auswirkung auf das andere. Dessen muss man sich bewusst sein», so Jauslin.


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