Endlich wieder locker sein

  18.02.2022 Muri

Mit Freude hat die Schweiz die Lockerungen der Covid-Massnahmen begrüsst. So auch das Freiamt. Was die aufgehobenen Massnahmen für das regionale Gewerbe, die Gastronomie und die Kulturveranstalter bedeuten, wurde bei Käppeli Mode und Huwiler Sport in Muri, dem Restaurant Sternen in Wohlen und dem Kellertheater Bremgarten nachgefragt. --cbl


Jubel über den Maskenfall

Breite Lockerung der Massnahmen kommt in Muri gut an

Der Handel in Muri atmet auf: Die Maskenpflicht ist seit Mittwoch um Mitternacht auch in den Läden gefallen. Die Stimmung ist befreit und durchwegs positiv. Benno Käppeli, Master of Käppeli Mode Muri, und Markus Huwiler, Geschäftsführer Huwiler Sport Muri, schildern ihre Eindrücke vom ersten Morgen danach.

Susanne Schild

Als sich gestern Morgen die Türe zum Laden von Huwiler Sport Muri öffnete, stand ein Mann im Eingangsbereich und fragte unsicher, ob er denn wirklich ohne Maske eintreten dürfte. «Aber natürlich», so die Antwort von Markus Huwiler.

Die Verunsicherung war auch im Modehaus Käppeli gross. «Es war schon ein ungewohnter Anblick, als die ersten Kunden fast schon zaghaft ohne Maske mein Geschäft betraten», sagt Benno Käppeli. Auch sie fragten nochmals nach, ob sie jetzt denn wirklich keine Maske mehr tragen müssten. «Die Freude bei unserer Kundschaft war an diesem Morgen gross, als man sich endlich wieder von Angesicht zu Angesicht begrüssen konnte», sagen die Geschäftsführer.

Verunsicherung war gross

Käppeli erinnert sich noch genau an den Tag, als die Maskenpflicht eingeführt wurde. «In den ersten Wochen danach hatten wir Umsatzeinbussen von über 20 Prozent.» Die Verunsicherung war gross. Viele hätten auch gedacht, dass wie in Deutschland die 2G-Regel ebenfalls für die Geschäfte in der Schweiz gelten würde, so der Geschäftsführer weiter.

Markus Huwiler blickt ebenfalls auf eine herausfordernde Zeit zurück. «Ich glaube, dass es nicht nur die Maskenpflicht, sondern die allgemeine Unsicherheit in den letzten zwei Jahren war, die teilweise für Umsatzeinbussen sorgte.» Und weiter: «Doch wir im Sportgeschäft sind nicht die Leidtragendsten.» Natürlich habe man Einbussen, beispielsweise im Bereich des Teamsports, gehabt. Auf der anderen Seite gab es aber Bereiche, wie beispielsweise der Veloverkauf, die geboomt hatten.

Beide bestätigen, dass der Fall der Maskenpflicht eine Erleichterung für ihr Personal ist. «Gerade zu Hauptgeschäftszeiten, wo hoher Betrieb herrscht, war das Tragen der Maske nicht immer angenehm», sagt Markus Huwiler. «Unser Personal hat das aber sehr gut gemeistert», betonen die Geschäftsinhaber. Beide sind sich einig, dass der Zeitpunkt zur breiten Lockerung der Massnahmen der richtige war. «Irgendwann trägt es die Bevölkerung nicht mehr mit. Das haben wir gemerkt. Die konsequente Einhaltung nahm immer mehr ab. Oftmals sass die Maske dann einfach unter der Nase», so Huwiler.

Keine leichten zwei Jahre

«Es war eine harte Zeit für jeden von uns», ergänzt Benno Käppeli. Der Fall der Maskenpflicht sei ein Zeichen, dass wir wieder langsam zur Normalität zurückkehren. Zu einem befreiten, unbeschwerten Einkaufen. «Jetzt müssen wir wieder lernen, uns die Hand zur Begrüssung zu geben», meint Markus Huwiler. Doch die Menschen würden schnell vergessen und sich an das «neue Alte» wieder rasch gewöhnen, ist er überzeugt.

«Nun gilt es nach vorne zu blicken», lautet die Devise der beiden. «Mode Käppeli gibt es schon 70 Jahre in Muri. Wir haben schon so vieles überlebt. Unser Leistungsnachweis ist der, dass wir noch da sind.» Und auch Markus Huwiler ist froh, dass sich eine Normalisierung der Lage abzeichnet.

Dennoch räumen beide ein, dass man die Situation nach wie vor ernst nehmen müsse. Es sei klar, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Auch mit den Lockerungsschritten dürften die vulnerablen Personen nicht vergessen werden. «Ich hoffe, dass unsere Kundschaft endlich wieder ein ungetrübtes Einkaufserlebnis ohne Reglementierungen erfahren darf und das hoffentlich in Zukunft auch so bleiben wird», sagt Benno Käppeli abschliessend.


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