Quiz, Golf und Après-Ski

  18.02.2022 Muri

Die Vereinigten Fasnachtsgesellschaften zelebrieren ihre Nationalfeiertage

Für die Reunion spannen die Wiener, die Neuenburger und die Adelburger heuer zusammen. Ihren Nationalfeiertag halten die Fasnachtsgesellschaften aber weiterhin hoch. Am Schmutzigen Donnerstag, am Fasnachtssamstag und -sonntag stehen in den verschiedenen Städten Strassenfasnachten auf dem Programm.

Annemarie Keusch

Der Freitag wird gemeinsam abgehalten. Und das gab es in der Geschichte der Murianer Fasnacht wohl so noch nie. Es organisiert nicht mehr jede Fasnachtsgesellschaft eine Reunion, sondern alle drei Städte spannen zusammen. Zwischen «Rössli», «Egg-Träff», «Tomate», «Café Stern», «Bella Vista», «Frohsinn» und «Gröfli-Keller» kursieren ab 20 Uhr die verschiedenen Gruppen und geben ihre Lieder, Verse und Schnitzelbänke zum Besten. Alle drei Schultheisse freuen sich darauf. «Weil wir nicht wussten, ob eine Reunion überhaupt möglich ist, sahen wir davon ab, dass jede Stadt ihre eigene organisiert», erzählt Simon Waltenspühl, Muri-Adelburg. Dass die Gesellschaften zusammenspannen, findet er eine gute Sache. «Wir hoffen, dass die Gruppen in den Restaurants von möglichst vielen Leuten empfangen werden», führt er aus.

Gleiches hofft auch Paul Rey, Muri-Wien. «Es ist schön, dass wir dies zusammen auf die Beine stellen konnten», sagt er. Er hoffe auf einen ungezwungenen Abend, ohne Rangierung und mit Obolus für alle Auftretenden in jedem Restaurant. «Es gab zwei Jahre keine Reunion. Jetzt erfährt die Bevölkerung wieder das Aktuellste aus der Politik, auf andere Art und Weise», sagt Rey. Auf eine ausgelassene und unbeschwerte Reunion freut sich René Neiger, Muri-Neuenburg. «Auch wenn die Vorzeichen jetzt kurzfristig anders sind, war es richtig, die drei Reunionen zu einer zusammenzuführen», ist er überzeugt.

In jeder Beiz einen Kafi Zwetschge

Aber auch wenn die Reunion erstmalig gemeinsam durchgeführt wird – ihren Nationalfeiertag lassen alle drei Städte eigenständig hochleben. Der Schmutzige Donnerstag gehört dabei den Adelburgern. Ihre Strassenfasnacht steht ab 9 Uhr unter dem Motto «Es esch ned wohr, scho 252 Johr». Die entsprechende Geburtstagstorte ist längst «gebacken» und aufgestellt. Auf die legendäre Coop-Fasnacht verzichten die Adelburger. Aber sie haben sich Alternativen überlegt. «Guggenmusiken und Tambouren kommen», sagt Simon Waltenspühl. Diese sind in den Adelburger Strassen unterwegs, spielen im «Egg-Träff», in der «Tomate» und im «Rössli».

Um das Ganze interessanter zu machen, hat sich der Stadtrat ein Quiz für die Fasnächtler ausgedacht. Die Fragebogen liegen in den Restaurants auf. Es sind Fragen über die Adelburg, deren Lokale, über die Stadträtinnen und Stadträte und vieles mehr. «Man muss beispielsweise in jeder Beiz einen Kafi Zwetschge trinken, um herauszufinden, welcher der Beste ist», sagt Simon Waltenspühl. Die Leute sollen dadurch in den Strassen unterwegs sein, in Kontakt kommen miteinander, «so, wie es an der Fasnacht eben sein muss». Die Antworten werden am Abend am «Rössli-Ball» ausgewertet.

Golf auf möglichst vielen Dörfler Vorplätzen

Den Fasnachtssamstag zelebrieren die Neuenburger beim Golf. Und sie tun das mit gleich drei Umzügen, am Morgen unter dem Namen «offizieller Festumzug», am Nachmittag als «Jubiläumsstrassenfasnachtsersatzumzug» und am Abend als «Pyjama-Nachthemd-Umzug». «Wir wollen, dass auf unseren Strassen immer etwas läuft an diesem Tag, darum gibt es auch gleich drei Umzüge», sagt Schultheiss René Neiger. Start und «Landung» sind beim Gröfliareal. Begleitet wird der Tross jeweils von Guggenmusiken und Tambouren. «Mitlaufen können alle, die Lust dazu haben.»

Am gleichen Tag steigt das erste «Dörf ler Golfturnier». Grosse und kleine Champions können sich an diesem Major-Turnier beweisen. Die Golfbahnen mit ihren Greens und Löchern befinden sich dezentral auf dem Neuenburger Stadtgebiet. «Wir haben kleine Minigolf-Plätze samt Turnier-Beizlis installiert und haben mobiles Material dabei, damit wir überall golfen können», freut sich René Neiger. Zudem ruft er dazu auf: «Bereichert unser Turnier. Kreiert auf euren Hausvorplätzen eine originelle Golfbahn.»

«Kuhfladenbingo» auf dem Klosterhof

Der Sonntag gehört den Fasnächtlern von Muri-Wien. Unter dem Motto «ab i d Bärge» veranstalten sie ihre Strassenfasnacht auf dem Gebiet des Klosterhofs und des Cafés Stern. «Es soll Alpstimmung auf kommen», freut sich Schultheiss Paul Rey. Schweizer Musik und Bratkäse sorgen dafür. Natürlich dürfen aber auch Auftritte von Guggenmusiken nicht fehlen. Auf konkrete Programmpunkte verzichten die Wiener bewusst. «Wir wollen einfach Fasnachtsstimmung verbreiten und diese geniessen, ganz ungezwungen», erklärt der Schultheiss.

Etwas bieten wollen die Wiener auch den Kindern. «Es gibt eine Spielwiese mit Kuhf ladenbingo», führt Rey aus. Auf dem Klosterhof sollen die kleinen Narren mit Spielen, Spannung und Überraschungen mit dem Virus der fünften Jahreszeit angefixt werden.

Die detaillierten Zeitpläne sind unter www.muri-wien.ch, www.fgn-muridorf.ch und www.adelburg.ch einsehbar.


Weitere Anlässe

Die Vereinigten Fasnachtsgesellschaften organisieren weitere Anlässe. Am Schmutzigen Donnerstag erfolgt der Morgestreich in allen drei Städten, mit Sternmarsch auf den Klosterhof. Um 8.08 Uhr erfolgt die Übergabe der Schlüssel der Macht. Am Samstag, 26. Februar, steigt von 14 bis 17 Uhr der KiFa-Ball beim Bachmattenschulhaus – mit Guggenmusiken, Tambouren, Prämierung, Kindertänzen und einer Konfettischlacht. «Auch die Kinder mussten in letzter Zeit auf viel verzichten, umso wichtiger ist uns dieser Anlass», sagt Simon Waltenspühl, Schultheiss der organisierenden Muri-Adelburg. Der Schlusspunkt unter die Fasnachtstage wird am Sonntag, 27. Februar, 18.18 Uhr, gesetzt mit der Schlüsselrückgabe an den Gemeinderat. --ake


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