Kein Aufwand gescheut

  11.01.2022 Region Bremgarten

«Kopf des Monats»: Initiantinnen des Lichterwegs

Ohne Anita Frey und Sandra Trottmann gäbe es keinen Lichterweg in Muri. Sie betonen immer wieder, wie wichtig die Unterstützung aus dem Umfeld ist. Aber die Idee entwickelten die beiden Frauen und sie setzten sie mit viel Liebe zum Detail um und bauten sie laufend aus. Entstanden ist ein Lichterweg, der Gross und Klein begeistert und bei der Bevölkerung für ausschliesslich positive Reaktionen sorgte. Für ihr grosses Engagement, ihre Idee und vor allem ihre Umsetzung wählte die Redaktion Sandra Trottmann und Anita Frey zum «Kopf des Monats». --ake


«Das macht lebhafte Gemeinde aus»

Sandra Trottmann und Anita Frey sind «Kopf des Monats» Dezember

Sie hatten die Idee und sie setzten sie mit viel Herzblut um. Der Lichterweg in Muri ist das Projekt von Sandra Trottmann und Anita Frey. Für ihren grossen Einsatzwillen und ihr Engagement wählte die Redaktion die beiden Frauen zum «Kopf des Monats».

Annemarie Keusch

Den ganzen Dezember hindurch kamen die Leute Wochenende für Wochenende. Die einen freuten sich auf die Geschichte von «Funkel-Stern», andere genossen es, in der Adventszeit den Lichtern nachzugehen, wieder andere zielten auf das Beizli, den «Fuchsbau», um dort eine Bratwurst zu bräteln oder einen Glühwein zu trinken.

Hinter dem Projekt stehen mit Sandra Trottmann und Anita Frey zwei Frauen. Sie hatten die Idee eines Lichterwegs und sie setzten diese mit viel Liebe zum Detail um. Natürlich, alles konnten sie nicht alleine stemmen, sie zählten auf die Hilfe aus ihrem Umfeld und aus dem Quartier. Den Betrieb des «Fuchsbaus» etwa, übernahm die Fasnachtsgesellschaft Muri-Neuenburg. Schultheiss René Neiger sagt: «Der Lichterweg ermöglichte tolle Begegnungen.» Neiger hat mitbekommen, wie viel Zeit Anita Frey und Sandra Trottmann investierten. «Solche Leute sind immens wichtig. Ich wünschte, es gäbe mehr, die nicht nur nehmen, sondern auch geben – speziell in dieser Zeit.»

Um eine Attraktion reicher

Ein Lichterweg in Muri, für Neiger ist es eine Erfolgsgeschichte. «Es ist eine gute Ergänzung zu anderen vorweihnachtlichen Anlässen.» Er habe schon andere Lichterwege besucht und fand die Idee, einen solchen in Muri auf die Beine zu stellen, von Anfang an super. Auch, weil dadurch ihr lang ersehnter Wunsch in Erfüllung ging. «Wir hatten unseren Neuenburger Platz mit den zwei Tannen endlich beleuchtet», meint er lachend.

Nur lobende Worte für die Organisatorinnen hat auch Milly Stöckli, Vizepräsidentin und selber Dörflerin. «Der Gemeinderat schätzt innovative Personen. Allen gebührt ein grosses Lob. Genau diese Personen sind der Spirit, der eine lebhafte Gemeinde ausmacht.» Schon die Idee für den Weg sei beim Gemeinderat gut angekommen. «Wir unterstützen kreative Ideen, die der Bevölkerung dienen. Der Lichterweg hat Muri um eine Attraktion reicher gemacht. Einige Gemeinderäte sah man mehr als einmal am Lichterweg oder beim gemütlichen Fuchsbau», weiss sie.

Symbiose aus Besinnlichkeit und Geselligkeit

Auch Stöckli selber ging mehrmals auf den Lichterweg. «Vor allem der Fuchsbau hat es uns angetan. Dort ergaben sich spannende Gespräche.» Aber auch der Weg an und für sich sei sehr stimmig. «Der Lichterweg war eine Symbiose aus Besinnlichkeit und Geselligkeit.»

Auf der Homepage des Lichterwegs werden sie als «Ehemänner für alles» bezeichnet: Stefan Frey und Daniel Trottmann erlebten die Entstehung des Lichterwegs hautnah mit. «Sie sind beide offen und schnell zu begeistern für solche Ideen», beschreibt Stefan Frey. Daniel Trottmann fügt an: «Sandra hatte schon immer die Idee, irgendwann selbst etwas auf die Beine zu stellen. Der Wunsch, ‹die› Idee zu haben und ein Projekt, wie jetzt den Lichterweg, zu realisieren, war bei ihr schon immer im Hinterkopf.»

Natürlich trafen Sandra Trottmann und Anita Frey bei ihren Männern auf Unterstützung und Begeisterung. «Ich fand die Idee super. Im Winter sind die Leute tendenziell wenig draussen», sagt Daniel Trottmann. Begeistert war auch Stefan Frey. «Da ich aber weiss, dass sie hohe Ansprüche an ein solches Projekt haben, hatte ich zu Beginn ein paar Bedenken wegen des Zeitaufwandes», gesteht er.

Anita Frey und Sandra Trottmann investierten viel Zeit in den Lichterweg. Immer wieder kamen neue Ideen, neue Ansätze hinzu. Wie nahmen ihre Ehemänner sie während dieser Zeit wahr? «Sandra war sehr motiviert und hat sich sehr auf die Umsetzung gefreut. Ja, sie investierten letzten Endes viel Zeit, jedoch war dies immer mit Freude verbunden», sagt Daniel Trottmann. Es sei für die beiden schön gewesen zu sehen, wie viel Unterstützung sie aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis erhielten. Als nicht gross anders als sonst nahm Stefan Frey seine Frau wahr. «Bei uns läuft mit dem Hof und den Kindern das ganze Jahr durch viel. Daher war es einfach noch ein Rädchen mehr, das gedreht hat.»

Eine einmalige Sache soll der neue Lichterweg nicht sein. Auch nächsten Jahr soll er Gross und Klein zu einem Spaziergang nach draussen locken. «Der Gemeinderat ist überzeugt, dass der Lichterweg Erfolgsgeschichte geschrieben hat, und es wäre schade, wenn der Weg nächstes Jahr nicht mehr realisiert würde», sagt Vizepräsidentin Milly Stöckli. Und auch die Fasnächtler sind bereit. «Wir helfen gerne wieder», sagt René Neiger.


Melanie Hasler, Berikon

Januar: 2017 war Melanie Hasler noch Volleyballerin. Mittlerweile überzeugt sie als Bobfahrerin. Im Januar holte sie den 3. Rang am Weltcup in St. Moritz. Eine Woche später holt sie Platz 3 an der Junioren-Weltmeisterschaft und zuletzt den 3. Rang in der Weltcup-Gesamtwertung.

René Neiger, Muri

Februar: Die Fasnacht war anders. Aber es gab sie, dank kreativen Köpfen wie René Neiger. Er ist Schultheiss der Fasnachtsgesellschaft Muri-Neuenburg, die mit Leidenschaft und viel Aufwand das Fasnachtsradio auf die Beine stellte und so die fünfte Jahreszeit aufleben liess.

Thomas Burkard, Wohlen

März: Spatenstich für die Sporthalle Hofmatten. Einstimmige Zustimmung im Rat für das anspruchsvolle Projekt Schulzentrum Halde. Und dies innert elf Tagen. An der Spitze der beiden Grossprojekte steht Grossrat Thomas Burkard, der tolle Arbeit leistet.

Pirmin Breu, Wohlen

April: Er hat bis zuletzt gezittert. Aber bis zuletzt daran geglaubt. Dank Künstler und Organisator Pirmin Breu können am ersten Mai-Wochenende 38 Freiämter Künstler im Rahmen der K-13 trotz Corona ihre Ateliers öffnen und ganz viele Besucher empfangen.

Andreas Schmid, Bünzen

Mai: Angeführt von Teamcaptain Andreas Schmid fuhren sechs junge Männer vom Judo und Aikido Club Wohlen zu Waisenhäusern in Rumänien und Bulgarien, um rund drei Tonnen Hilfsgüter zu bringen. Dabei trotzten sie allen Risiken und covidbedingten Komplikationen.

Sergio Colacino, Wohlen

Juni: Sergio Colacino, der in Wohlen lebt und als Lehrer arbeitet, hat sich auf der Burkertsmatt in Widen ein Denkmal gesetzt. Der ehemalige Profifussballer führte den FC Mutschellen als Trainer zum Meistertitel in der 2. Liga und dem Aufstieg in die 2. Liga interregional.

Simon Heusser, Wohlen

Juli: Seine Leistung ist eindrücklich. Praktisch im Alleingang führte Simon Heusser das Seckelmeisterhaus an der Steingasse zu neuem Glanz. Die Liegenschaft war am Verlottern, nun steht sie wieder unter nationalem Denkmalschutz. Alles dank Sanierer Simon Heusser.

Dejan Stankovic, Boswil

August: Zehn Tore erzielte Dejan Stankovic an der Beachsoccer-Weltmeisterschaft
Russland. Damit wurde er Vize-Torschützenkönig und ist der zweitbeste WM-Torschütze aller Zeiten mit 47 Treffern. Mit seinen Toren hat er die Schweizer zur Bronze-Medaille geführt.

Andreas Weber, Wohlen

September: In der Sommerserie «Was ich schon immer schreiben wollte» wünschte sich Andreas Weber einen Wochenmarkt auf dem Sternenplatz. Doch Weber beliess es nicht beim Schreiben, sondern setzte den Wunsch in die Realität um. Und der neue Märt ist ein voller Erfolg.

Harry Lütolf, Wohlen

Oktober: Er spricht auch unangenehme Themen an. Wenn es sein muss, dann scheut er keinen Aufwand. Gegenwärtig kämpft Harry Lütolf für die Transparenz in der Wohler Politik. Für ihn fast schon eine Pflichtaufgabe, denn der Einwohnerrat hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Fabian Furter Wohlen

November: Er hat zusammen mit seinem Team 50 Jahre Aargauer Zeitgeschichte erforscht. Und noch so nebenbei eine Dokumentation über das älteste Wohler Steinhaus verfasst. Beide Publikationen wurden im November vorgestellt. Und sind wertvolle Dokumente der Geschichte.


Zwölf Köpfe des Monats

Wer hat etwas Aussergewöhnliches geleistet? Wer ist durch seinen Einsatz, der über das «normale» Mass hinausgeht, aufgefallen? Zum 15. Mal wählte die Redaktion von «Bremgarter Bezirks-Anzeiger», «Wohler Anzeiger» und «Der Freiämter» jeden Monat einen «Kopf des Monats». Die Persönlichkeiten, die so jeden Monat auf den Schild gehoben wurden, sind so vielfältig wie die Region und das Leben an sich. Und sie haben sich nach teils heftigen und ausgiebigen Diskussionen innerhalb des Redaktionsteams gegen oft rund ein Dutzend Nominierte durchgesetzt.


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