Die Seele erwärmen

  11.01.2022 Muri

Märli Theater Zürich zu Gast im Klostersaal Muri

Mit einem Jahr Verzögerung tauchte Gross und Klein erneut in die wundersame Welt der Märchen der Brüder Grimm ein. Mit viel Liebe wurde «Frau Holle» kindergerecht inszeniert und zauberte allen Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht.

Monica Rast

Eigentlich hätte das Märchen von Frau Holle bereits im letzten Jahr aufgeführt werden sollen. Alles war bereits vom Elternverein und dem Schulsozialarbeiter Martin Schneider geplant und organisiert. Doch wie vieles in dieser Zeit wurde damals auch die Aufführung auf Eis gelegt. «Die ganze Tournee wurde abgesagt», erinnerte sich Ruedi Haas, der als Produktionsleiter, Autor und Regisseur das Märchen von Frau Holle auf die Bühne brachte. Das ganze Team war bereit, um dann wegen den damaligen Massnahmen alles abzusagen. Umso grösser war die Freude beim Märli Theater, endlich wieder auf der Bühne stehen zu dürfen. Alles wurde nochmals aufgefrischt, um auch ja fit für die Premiere im November 2021 zu sein. Bis dato konnten alle Vorstellungen realisiert werden. «Aber wir zittern, dass nicht wieder alles zum Stillstand kommt», bemerkte Haas, «es ist uns wichtig, dies für die Kinder machen zu können.»

Den Kindern zuliebe

Auch beim Elternverein und Martin Schneider war der Gedanke, etwas für die Kinder zu machen, im Vordergrund. «Bei den wöchentlichen Sitzungen kamen wir zum Entschluss die Vorgaben anzupassen und die Veranstaltung durchzuführen», erläuterte Silvia Lang vom Elternverein. Die Besucherzahl wurde reduziert, eine Sitzpflicht erhoben und die Konsumation weggelassen. Obwohl es kritische Stimmen zur Durchführung gab und einige Absagen, die aber wieder besetzt werden konnten, war die Nachmittagsvorstellung praktisch ausverkauft. Auch die spätere Aufführung war im Vorverkauf gut belegt. Dies bekräftigte nur den Entscheid für die Durchführung. Das Bedürfnis nach Abwechslung war grösser als die geforderte 2G-Zertifikatspflicht und das Maskentragen.

Ins Märchen eintauchen und vergessen

Welches Märchen ist passender für diese Jahreszeit als Frau Holle. Das Märli Theater hatte es auch mit dieser Produktion geschafft, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Allen voran der stolze «Güggerüggüggel», der wichtige Aufträge für Frau Holle erledigt. Oder Cumulus Wulcheschlosser und Sausewind Morgestärn, die treuen Gehilfen. Liebenswerte Charaktere, die mit ihrer Art verzaubern. Mit Ehrfurcht wurde Frau Holle zugehört, wenn sie auf ihrem Cello spielte. Die Streitereien der zwei Töchter brachten die ältere Generation zum Schmunzeln und die Jüngeren lachten über die dazugehörigen Grimmassen. Passende Lieder, live gesungen, und Musik umrahmten das Gespielte. Das waren die Momente, in denen man buchstäblich in das Märchen eintauchte und den Alltag aussen vor liess. Viel zu schnell war die Zeit verflogen, der Applaus verstummt. Doch die Erinnerung an diesen Nachmittag wird sicherlich einiges länger anhalten.


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