Spannende Zeitreisen

  17.12.2021 Bremgarten

Die Bremgarter Neujahrsblätter 2022 der Schodoler Gesellschaft liegen vor

Eine Trilogie mit Geschichten aus Hermetschwil-Staffeln eröffnet die neue Schrift. Ursula Vanal, fast so leidenschaftlich Bremgarterin wie Hermetschwilerin, schrieb das Vorwort. Einmal mehr bietet die Redaktionsgruppe vielfältigen Lesestoff an.

Lis Glavas

Schafe auf der Holzbrücke. Das muss länger zurückliegen. Sie zieren den Umschlag der 200-seitigen Neujahrsblätter. Autor des dazugehörenden Artikels «Unterschiedliche Geschwindigkeiten auf der Bremgarter Reussbrücke» ist Patrick Zehnder. Dieser Beitrag verdeutlicht wie etliche andere die Unverzichtbarkeit von freien Autoren, auf die das Redaktionsteam der Schodoler Gesellschaft immer wieder zählen darf.

Reizvoller Zufall

Die pensionierte Ursula Vanal ist ehemalige Gemeinderätin von Hermetschwil-Staffeln und ehemalige Leiterin der Stadtbibliothek Bremgarten. In ihrem Vorwort unterstreicht sie den Erzähl- und Unterhaltungswert von Reisen in ferne Zeiten. «Um sich auf Zeitreisen einzulassen, bieten sich die Bremgarter Neujahrsblätter geradezu an.»

Das herrschaftliche Abbt-Haus in Hermetschwil ziert die diesjährige Glühweintasse des Vereins Christchindli-Märt. Die Geschichte dieses Hauses ist nun Inhalt eines ausführlichen Beitrags in den Neujahrsblättern. Ein reizvoller Zufall. Natalie Abbt ist in diesem Haus aufgewachsen. Dessen Geschichte war Inhalt ihrer Maturarbeit. Ferdinand Notter begleitete sie dabei und fügte nun Einzelheiten zu einem Bericht für die Neujahrsblätter zusammen.

Der in Hermetschwil-Staffeln wohnende Ferdinand Notter lieferte einen weiteren Beitrag zum Bremgarter Ortsteil Hermetschwil-Staffeln. Der rätselhafte Titel seines Artikels: «Hermetschwiler Mahlstuhlposten statt Grenzsteinen».
Autor Jörg Baumann stellt den Kapuzinerpater Alban Stöckli vor, in Hermetschwil-Staffeln aufgewachsen und zeitlebens mit seiner Gemeinde verwachsen. Er war eine so beeindruckende wie zwiespältige Persönlichkeit. Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit widmete er sich der Geschichte seiner Heimat. «Dass seine gewagten Thesen zur Bremgarter Stadtgeschichte in Historikerkreisen durchwegs auf Ablehnung stiessen, musste er mit Verbitterung zur Kenntnis nehmen», schreibt Fridolin Kurmann, Präsident und Redaktionsleiter, in seiner Einleitung zur neuen Schrift. Pater Alban Stöckli war mit anerkannten Historikern auch uneins in anderen Belangen. Ursula Vanal schreibt dazu: «Er wagte es, Denkanstösse zu geben in einer Zeit, in der Gehorsam gegenüber der Obrigkeit höchste Priorität hatte.»

Vom Todesschuss bis zum Facelifting

Am 31. Mai 1945 wurde bei Unruhen im Kornhaus der Flüchtling Milos Todorovic erschossen. Fridolin Kurmann rollt diese skandalöse Geschichte anhand von Akten des Schweizerischen Bundesarchivs auf. Wer war Felix Schwarz? Der Sohn des Posthalters projektierte mehr als das Promenadenschulhaus in Bremgarten. Jörg Baumann erzählt seine Geschichte. Jörg Baumann erzählt auch die «Bremgarter Pressegeschichte von 1840 bis heute». Es ist die Geschichte des «Bremgarter Bezirks-Anzeigers».

Geschichtsträchtige Häuser fristen in Altstädten oft ein tristes Dasein. Sie warten auf einen Besitzer, der ihre Kostbarkeit nicht nur zu würdigen weiss, sondern sie auch zu erhalten fähig ist. Erhalt und Sanierung setzen meistens die Zusammenarbeit mit Kantonsarchäologie und Denkmalpflege voraus. Das Koller-Haus an der Reussgasse hatte das Glück, Alex und Cindy Hürlimann zu finden. Das Paar steckt unglaublich viel Leidenschaft und Engagement in sein Herzensprojekt. Zwei Artikel zeugen von dieser Leidenschaft und von der historischen Bedeutung des Unterstadthauses.

Reto Jäger würdigt in seinem Beitrag die Bedeutung des Bremgarter Reformators Heinrich Bullinger als Geschichtsschreiber. Bullingers Familiengeschichte ist eine Fundgrube der Bremgarter Stadtgeschichte.

Ihr Facelifting erfuhren die Unterstadtgassen rund zehn Jahre nach den Oberstadtgassen. 2021 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Stefano Righetti, Bereichsleiter Tiefbau der Stadt Bremgarten, lässt in seinem Beitrag den grossen Aufwand für die Erneuerung der Werkleitungen, für die Verlegung der Fernwärmeleitungen sowie für die Neugestaltung von Gassenoberflächen und Plätzen erahnen. An diesen Bericht knüpft der Artikel «Von der vorstädtischen Feuerstelle bis zum frühzeitlichen Abwasserkanal» an, verfasst von Reto Bucher, Bereichsleiter Untersuchungen Mittelalter, Kantonsarchäologie.

In der Rubrik «Was ist hinter dieser Türe?» schaut Hubert Fischer auf den ehemaligen Spielzeugladen von Jules Hofmann zurück und begegnet dessen Kindheitserinnerungen. Wie in der letzten Ausgabe ist die Ortschronik teilweise von der Pandemie mitgeschrieben worden.

Die Neujahrsblätter sind an folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Furrers Wundertüte, Zugerstrasse 7; Aargau Verkehr AG, Zürcherstrasse 10; Café Bremgarten, Marktgasse 20; Städtlimärt, Marktgasse 12; Sonne Bremgarten, Marktgasse 1; Rolf Meyer Herrenmode, Marktgasse 3. Die Jahresversammlung der Schodoler Gesellschaft soll am Sonntag, 16. Januar, 14.30 Uhr, im Zeughaussaal stattfinden, mit Zertifikats- und Maskenpflicht.


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