Für mehr Nachhaltigkeit

  16.11.2021 Muri

Die reformierte Kirchgemeinde Muri tagte

Mittels einer Arbeitsgruppe möchte die reformierte Kirchgemeinde Muri ihr pädagogisches Handeln optimieren. In der Kirchenpfiege gibt es eine Vakanz.

«Vieles machen wir auf allen Stufen schon gut», erzählt Pfarrer Hansueli Hauenstein am Sonntag an der Kirchgemeindeversammlung der Reformierten. Gemeint ist das Konzept des pädagogischen Handelns. Dabei geht es um Begleitung und Angebote für Kleinkinder über Kinder, Jugendliche bis hin zu jungen Erwachsenen. In seiner Retraite hat das Pfarrteam beschlossen, dieses Konzept zu optimieren. «Im Religionsunterricht sind wir stark. Doch ist dies auch nachhaltig?», hat das Team sich gefragt. Wie man eine stärkere Verbindung zu jungen Erwachsenen erwirken kann, soll nun eine Arbeitsgruppe erarbeiten. Weiter wurde an der Versammlung Ute Brunner aus der Kirchenpflege verabschiedet. Eine Nachfolge konnte nicht gefunden werden. «Wir suchen Kirchenpf legemitglieder», sagt Präsidentin Iris Steiger. Besonders auch im Hinblick auf die Neuwahlen im nächsten Herbst. --sab


Kirchenpfleger gesucht

Reformierte «Chilegmeind» in der Kirche Muri

25 Stimmberechtigte nahmen an der Kirchgemeindeversammlung teil. Nach dem Rücktritt von Ute Brunner aus der Kirchenpflege bleibt auch nach der Versammlung eine Vakanz. Weiter informierte Hansueli Hauenstein, dass sich das Pfarrteam mit pädagogischem Handeln in seiner Retraite beschäftigte.

Sabrina Salm

In seiner Retraite nahm das Pfarrteam das Thema pädagogisches Handeln durch. «Pädagogisches Handeln» nennt sich das religionspädagogische Konzept der Reformierten der Landeskirche Aargau und ist ein Auftrag an die Kirchgemeinden. Es geht darum, dass die Kinder von der Taufe über das Kleinkind bis ins Schulalter und zur Konfirmation bis hin zum Erwachsenenalter in verschiedenen Stufen mit dem religiösen Bildungsangebot begleitet werden. Das Konzept ist in fünf Stufen unterteilt und man kann drei Gefässe unterscheiden: Religionsunterricht, Gottesdienste und Freizeitbereich. «Wir machen schon vieles gut», weiss Pfarrer Hansueli Hauenstein. Besonders im Religionsunterricht ist die reformierte Kirche Muri gut dabei. «Religionsunterricht hat viele Vorteile, wie hohe Beteiligung der Kinder und hohe Akzeptanz bei Eltern», sagt Pfarrer Hansueli Hauenstein. Man habe kontinuierlichen Kontakt und berechenbare Strukturen. Doch gebe es auch Nachteile. «Besonders die unklare Nachhaltigkeit ist hier zu unterstreichen.» Eine grosse Lücke bestehe im Angebot für die jungen Erwachsenen.

Das Pfarrteam will nun in einer Arbeitsgruppe nun herausfinden, wo es das pädagogische Handeln noch optimieren kann. «Das, wo wir stark sind, wollen wir noch verbessern.» Ziele könnten sein die Vernetzung zu optimieren oder die Partipitation zu fördern.

Gleicher Stellenplan

Das Budget 2022 rechnet bei einem unveränderten Steuerfuss von 17 Prozent mit einem Aufwandüberschuss von 29 300 Franken. Ein Budget für eine Kirchgemeinde zu machen, sei wie Kaffeesatz lesen, sagt Therese Leuenberger. «Die Prognosen für letztes Jahr waren wegen Corona sehr schlecht. Positiv wurden wir überrascht, dass es nicht so schlimm kam wie befürchtet.» Bisher sei die Rechnung immer mit einem positiven Abschluss gewesen. «Weil wir eben sehr vorsichtig budgetieren.» Für das Budget 2022 ist mit mehr Aufwand zu rechnen, da ein Wahljahr bevorstehe. Den Stellenplan möchte die Kirchenpflege bei den 230 Stellenprozente belassen.

Die Aufwendungen der reformierten Kirche Muri sind vor allem gebundene Ausgaben. Der grösste Aufwand liegt nach wie vor bei den Personalkosten. «Wir geben höhere Löhne, als es den Vorgaben der Landeskirche entspricht», erklärt Therese Leuenberger. Zukünftig müsse darauf geachtet werden, die Löhne anzupassen. «Es liegt jedoch nicht in unserem Interesse, die Löhne unseres Personals zu kürzen. Doch bei Neuanstellungen werden wir nicht mehr zu den gleichen Konditionen einstellen.»

Keinen Ersatz gefunden

Nach vier Jahren in der Kirchenpflege demissioniert Ute Brunner. Als sehr kreativ beschreibt Pfarrerin Bettina Lukoschus die abtretende Kirchenpflegerin. Sieben Kirchenpfleger müssen es sein. Das gibt die Landeskirche vor. Nach dem Rücktritt von Ute Brunner haben die Mitglieder um Präsidentin Iris Steiger, Oliver Hug, Hans Kaufmann, Therese Leuenberger, Melanie Frei und Sabina Reiss keinen Ersatz gefunden. Dementsprechend wurde das Traktandum 7 «Neuwahl eines Mitglieds Kirchenpflege» gestrichen. «Wir hoffen, wir können die Vakanz bald aufheben», sagt die Kirchenpflege-Präsidentin.

Im Hinblick auf nächstes Jahr weiss sie, dass es ausserdem nötig sein wird, mehrere Willige zu finden. «Im nächsten Herbst stehen die Wahlen an. Es sieht so aus, als würde es weitere Abgänge geben», gibt Steiger etwas besorgt preis. «Es ist wie überall schwierig, geeignete Personen zu finden, die ein Amt ehrenamtlich übernehmen, das etwas Zeit verlangt.» Trotzdem gibt sie sich zuversichtlich. «Wir haben jetzt noch Zeit, um zukünftige Kirchenpfleger zu finden.» In die Kirchenpflege dürfen Personen aus allen 16 Gemeinden. Freiwillige aus Abtwil, Aristau, Auw, Beinwil, Besenbüren, Boswil, Bünzen, Buttwil, Dietwil, Geltwil, Kallern, Merenschwand, Mühlau, Muri, Oberrüti oder Sins dürften sich bei weiteren Fragen gerne an die Präsidentin wenden.

Veränderungen kommen

Die Kirchenlandschaft sei in Bewegung, sagt Iris Steiger und weist in ihrer Schlussrede darauf hin, dass die Landeskirche mit der Kirchenreform 2026–30 angefangen hat. «Und auch wir möchten und dürfen nicht stehen bleiben.» Mit verschiedenen Arbeitsgruppen sei die reformierte Kirchgemeinde beschäftigt, um Wege für die Zukunft zu finden. «Auseinandersetzen müssen wir uns, wie schon gehört, auch mit der zukünftigen Besetzung von Pfarrstellen und Kirchenpflege.» Denn bald stehen unter anderem Pensionierungen an. Veränderungen seien nicht per se schlecht. Man müsse sie aber unbedingt auch im Herzen spüren.


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