Wo bleibt die Verbesserung?

  12.11.2021 Region Oberfreiamt

Infoanlass zur Badi-Sanierung in Dietwil

Die Dietwiler stimmen an ihrer «Gmeind» über ein Sanierungsprojekt für ihre Badi ab. Zuvor wurde darüber informiert. Für einige Dietwiler wird zu viel Geld in die Hand genommen, ohne einen Mehrwert zu erhalten.

Die fast 50-jährige Badi in Dietwil braucht dringend eine Sanierung. In diesem Punkt sind sich die Einwohner einig. Der Gemeinderat hat nun ein Sanierungsprojekt für das beliebte Schwimmbad erstellt und möchte die Zustimmung für einen Kredit von 2 850 000 Franken vom Stimmvolk abholen.

Die Pläne wurden unter anderem vom Projektleiter Adrian Hirschi von der Beck Schwimmbadbau AG erläutert. Am Informationsanlass über das Vorhaben zeigten sich einige Dietwiler wenig erfreut über das Projekt. Wenn man schon so viel Geld in die Hand nimmt, wo bleibe dann die Verbesserung, fragten sie sich. Enttäuscht zeigten sich einige Anwesende. Gerne hätten sie mehrere Varianten gehabt.


Mehr erwartet

Die Badi Dietwil soll für 2,85 Millionen Franken saniert werden

Am Dienstag, 16. November, 20 Uhr, findet die «Gmeind» in Dietwil statt. Traktandiert ist unter anderem die Schwimmbadsanierung. Am Informationsanlass von dieser Woche wurde angeprangert, dass für das viele Geld zu wenig an der Badi gemacht wird.

Sabrina Salm

Die Sanierung des Dietwiler Schwimmbads bewegt die Stimmbürger. Wie soll es mit dem beliebten Familienbad weitergehen? «Man hört die ganze Palette», weiss Gemeindeammann Pius Wiss. Von «das Becken zuschütten» über leichte Sanierung bis hin zu Vergrössern und Erlebnisbad ist alles zu hören. Die Meinungen sind geteilt.

Am Informationsanlass, der Anfang Woche stattfand, war von vielen Seiten herauszuspüren, dass man mit der Planung des Gemeinderats nicht zufrieden ist. «Schade, wenn wir schon fast 3 Millionen Franken in die Hand nehmen, dann sollten wir wenigstens mehr erwarten können.» Schon vor 25 Jahren, bei der letzten Sanierung des Schwimmbads, hätte man die Chance verpasst, etwas Grösseres oder Attraktiveres zu erhalten. «Das Dorf ist heute doppelt so gross wie vor 25 Jahren. Ich denke, es wäre an der Zeit, für die vielen Einwohner das Bad anzupassen», so eines der Voten. Es sei ein «Hasenfuss-Projekt». Schön und gut, aber wenn man als Unternehmer oder Privater so viel Geld in die Hand nehme, könne man doch eine Verbesserung erwarten. Auch stiess auf, dass es nur ein Projekt gäbe. «Wir hätten gerne Varianten gesehen.» Der Gemeinderat habe sich bewusst auf die Sanierung und nicht auf eine Erweiterung konzentriert. «Wir haben die Kostenschätzung dafür angeschaut. Wenn wir mit einer Vergrösserung liebäugeln würden, fallen die Kosten um rund eine halbe Million höher aus», meint Pius Wiss.

Dringende Sanierung

Die Sanierung ist dringlich und notwendig. Das Schwimmbad in Dietwil ist bald 50-jährig. Nun soll die zweite grosse Sanierung der Badi folgen, da sie an vielen Stellen renovationsbedürftig und auch nicht mehr zeitgemäss ist. Die Folienauskleidung ist brüchig, die Ablaufrinne um das Bad herum entspricht nicht mehr den geltenden Vorschriften, wie auch Projektleiter Adrian Hirschi von der Beck Schwimmbadbau AG, Winterthur, erklärt. Geplant ist, die Auskleidung mit einer Edelstahlwanne zu ersetzen. Dies habe mehrere Vorteile. «Die Wanne in der Wanne ist langlebig, resistent und braucht weniger Chemie», erklärt Hirschi. Auch das Kassenhaus braucht dringend eine Auffrischung. Innen wie aussen ist das Gebäude am Ende seiner Lebensdauer. Die Gastroküche erfährt ein Update, sodass sie mehr Möglichkeiten bietet. «Doch im Grunde wird das, was bisher vorhanden ist, übernommen.» Die Sanitätsbereiche seien in einem guten und brauchbaren Zustand, sodass diese nicht erneuert werden müssen. Ebenfalls entspricht die Technik der Badwasseraufbereitung nicht mehr der heutigen Zeit. Hier soll es unter anderem eine neue Filteranlage geben und das hydraulische System wird gewechselt. Das ausgearbeitete Sanierungsprojekt beinhaltet werterhaltende Massnahmen, um das Schwimmbad technisch und betrieblich wieder auf den neusten Stand zu bringen, ist sich der Gemeinderat sicher.

Offen für Anträge

Das Ziel ist, dass im Herbst 2022 mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann. Der Swisslosfonds wurde wegen eines Geldbeitrags angefragt und auch die Ortsbürger werden über eine Beteiligung entscheiden. Auswirkungen auf den Steuerfuss hat die Badsanierung laut Finanzplan erst ab dem Jahr 2024. Von da an ist mit einer Steuererhöhung auf 109 Prozent (heute 104 Prozent) zu rechnen. Andere Faktoren wie die Deponiegelder spielen hier ebenfalls hinein.

Pius Wiss fordert die Bevölkerung auf, ihre Vorschläge an der «Gmeind» kundzutun. «Anträge dürfen an der Versammlung gerne gestellt werden.» Der Gemeinderat ist davon überzeugt, dass das Freibad wichtig für das Dorf ist. Die Kinder profitierten am meisten davon. «Im Lehrplan 21 ist Schwimmunterricht verlangt und wir können das im eigenen Dorf anbieten. Wir hoffen, dass der Kredit bewilligt wird, damit wir das Projekt angehen können.» Die Badi wird weiter beschäftigen, ob mit oder ohne Annahme des Kredits. «Falls unser Kreditbegehren nicht angenommen wird, müssen wir nochmals über die Bücher», so Wiss. «Fakt ist, die Badi braucht eine Sanierung. Denn so, wie der Stand heute ist, können wir nicht mehr lange zuwarten.»


Die Traktanden

Am Dienstag, 16. November, 20 Uhr, findet in der Turnhalle MZA die Einwohnergemeindeversammlung statt. Es gelangen diese Traktanden zur Behandlung: 1. Protokoll, 2. Kommunalbaute: Fassadenrenovation; Zusatzkredit für Dachsanierung von 212 000 Franken, 3. Sanierung des Schwimmbads: Krediterteilung von 2 850 000 Franken, 4. Genehmigung des geänderten Stellenplans der Abteilungen Gemeindedienste und Schule, 5. Genehmigung des Budgets 2022 mit einem Steuerfuss von 104 Prozent, 6. Sprachheilverband Region Sins: Kündigung des Gemeindevertrags per Ende Schuljahr 2021/2022, 7. Einbürgerungen, 8. Verschiedenes.

Anschliessend an diese Versammlung findet die Ortsbürgergemeindeversammlung mit diesen Traktanden statt: 1. Protokoll, 2. Begründung eines Durchleitungsrechts für die Fernwärmeleitung zugunsten der WWZ Netze AG, 3. Wahl der Mitglieder der Finanzkommission und der Stimmenzähler für die Amtsperiode 2022/2025, 4. Genehmigung des Budgets 2022, 5. Verschiedenes.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote