Flotte ist fit für die Zukunft

  26.10.2021 Muri

Hauptübung der Stützpunkt-Feuerwehr Muri+

An der diesjährigen Hauptübung der Stützpunkt-Feuerwehr Muri+ standen die fünf neuen Fahrzeuge im Fokus.

Susanne Schild

«Hier auf dem Platz steht die stolze Summe von 1,63Millionen Franken», sagte Übungsleiter Marcel Schaffhauser kurz vor der Segnung der Fahrzeuge durch Diakon Francesco Marra und Pfarrer Michael Rahn. Im vergangenen Jahr schaffte sich die Stützpunkt-Feuerwehr Muri+ fünf Fahrzeuge und fünf Motorspritzen an. Ein Ölwehrfahrzeug (OWF), ein Bachsperrenfahrzeug (BSF), ein Strassenrettungsfahrzeug (SPF), ein Tanklöschfahrzeug schwer (TLF S) und ein Mehrzweckfahrzeug schwer (MZF S) wurden gekauft. Eine wichtige Investition in die Zukunft.

«Die Flotte ist nun wieder auf dem neusten Stand und kann an 365 Tagen, 24 Stunden Einsatz gewährleisten», verkündete Kommandant Thomas Strebel. Subventioniert wurden die Fahrzeuge durch die Aargauische Gebäudeversicherung und das Amt für Umwelt.

Auch Gemeinderat Heinz Nater ist stolz auf die Stützpunkt-Feuerwehr Muri+. «Wir können uns auf euch verlassen. Das ist beruhigend. Die Flotte ist modern und die Mannschaft ist sehr gut ausgebildet. Das konnten alle an der Hauptübung sehen. Jeder Handgriff sitzt.» Pfarrer Michael Rahn würdigte ebenfalls die Leistung der Feuerwehrleute. «Jeder ist im Ernstfall dankbar für eine gut ausgerüstete Feuerwehr. Die Mannschaft verdient für ihren Einsatz für andere Menschen grosse Wertschätzung.» Die neuen Fahrzeuge und Motorspritzen kamen an der diesjährigen Hauptübung alle zum Einsatz. «Es ist eine spezielle Übung, die wir extra so konzipiert haben, dass die Bevölkerung auch sehen kann, was wir uns angeschafft haben», erklärt Kommandant Thomas Strebel.


Den Ernstfall geübt

Hauptübung der Stützpunkt-Feuerwehr Muri+

Das Interesse an der Hauptübung war gross. Bei herrlichem Herbstwetter präsentierte die Stützpunkt-Feuerwehr Muri+ ihre neuen Fahrzeuge. Das Übungsszenario wurde so gewählt, dass alle zum Einsatz kamen.

Susanne Schild

Ein Auto rammt einen Zisternenwagen. Es brennt. Im Wagen befindet sich ein Verletzter, der geborgen werden muss. Öl läuft aus und fliesst in den nahegelegenen Katzenbach. Jetzt müssen alle Einsatzkräfte ran. Die 121 Mannschaftsmitglieder der Stützpunkt-Feuerwehr Muri+ geben anderthalb Stunden alles. Es wird geübt, damit im Ernstfall alles klappt.

«Es war eine spezielle Hauptübung in diesem Jahr. Kein Riesenspektakel. Das Übungsszenario wurde so gewählt, dass alle fünf neu angeschafften Fahrzeuge und die fünf neuen Motorspritzen in kurzer Sequenz zum Einsatz kommen konnten», erklärt Kommandant Thomas Strebel. Die Übungsleitung lag bei Thomas Peter, Fabian Ruf und Marcel Schaffhauser. Mehr als die Hälfte der Übungen und Kurse sowie auch die Hauptübung fielen 2020 aus. Umso erfreuter war Strebel, dass die Hauptübung in diesem Jahr durchgeführt werden konnte. «Alles lief wie geplant», fasst er die Übung zusammen.

Kein Wasserwerfer mehr auf dem Dach

Als Erstes ist das neue Tanklöschfahrzeug schwer (TLF S) vor Ort. 566 000 Franken hat es gekostet und wurde zu 100 Prozent durch die Aargauische Gebäudeversicherung - nanziert. «1996 wurde das erste Universallöschfahrzeug (ULF) angeschafft. Damals kostete es 950 000 Franken. Immerhin eine Einsparung von 400 000 Franken», erklärt der Übungsleiter Marcel Schaff hauser, der den Einsatz kommentierte. Anders als das alte ULF hat das neue TLF S keinen Wasserwerfer mehr auf dem Dach. «Das ULF war 25 Jahre im Einsatz. Nur einmal in dieser Zeit wurde der Wasserwerfer gebraucht. Das war 2005, als die Ziegelei brannte. Daher hat man beschlossen, auf diesen zu verzichten», sagt Schaffhauser.

Kurze Zeit später trifft das Strassenrettungsfahrzeug (SRF) am Unfallort ein. Mit einem hydraulischen Rettungsgerät schneiden die Feuerwehrleute das Dach des Personenwagens auf und bergen die verletzte Person. In dem neuen Fahrzeug befindet sich keine fest eingebaute Hydraulikanlage mehr. «Durch eine mobile Hydraulikanlage können wir näher am Unfall sein», sagt Marcel Schaffhauser. Auch befindet sich keine Löscheinrichtung mehr in dem Fahrzeug. «Primär ist dieses Fahrzeug für den Rettungsteil zuständig. Die Ortsfeuerwehren sind schneller am Unfallort und können den Löschschutz sicherstellen.» Das SRF wurde ebenfalls zu 100 Prozent von der Aargauischen Gebäudeversicherung subventioniert.

Öl im Katzenbach

Da an der Unfallstelle Öl ausgetreten ist, kommt das neue Ölwehrfahrzeug zum Einsatz. Sein Vorgänger wurde nach 32 Jahren ersetzt. Da das Öl in den nahegelegenen Katzenbach geflossen ist, kam auch «seine kleine Schwester», das Bachsperrenfahrzeug, zum Einsatz. Eine kurze Bachsperre wurde errichtet, um das Ereignis eingrenzen zu können. Beide Fahrzeuge wurden zu 100 Prozent durch das Amt für Umwelt subventioniert.

Die fünf neuen Motorspritzen wurden im Anschluss auf den Platz geschoben. «Normalerweise werden diese an die Fahrzeuge angehängt», informiert Schaff hauser. Die alte Flotte aus den 70er-Jahren wurde ersetzt, da es immer schwieriger geworden sei, Ersatzteile zu beschaffen. «Die neuen Spritzen sind ausserdem relativ einfach zu bedienen. Ein Knopfdruck und es läuft», sagt der Übungsleiter. Die fünf Motorspritzen wurden zu 80 Prozent durch die Aargauische Gebäudeversicherung subventioniert.

Alles auf den neusten Stand gebracht

Zu guter Letzt traf noch das Mehrzweckfahrzeug schwer (MZF S) am Unfallort ein. Es wurde als Ersatz für das Materialtransportfahrzeug von 1991 angeschafft. Subventioniert wurde das Fahrzeug zu 80 Prozent von der Aargauischen Gebäudeversicherung. Insgesamt wurden rund 1,63 Millionen Franken investiert. «Alles ist jetzt wieder auf dem neusten Stand der Technologie. Deshalb war es wichtig, die Flotte zu ersetzen», so Kommandant Thomas Strebel.

Inspektion mit Erfolg abgeschlossen

Im Feuerwehrjahr 2020/2021 wurden insgesamt 100 Ernsteinsätze geleistet, davon sechs im Stützpunktgebiet. Es waren Einsätze unterschiedlicher Schwerpunkte. Insgesamt wurden 2062 Einsatzstunden geleistet. «Alle Einsätze wurden mit bestem Wissen und Gewissen professionell ausgeführt. Vielen Mitmenschen konnte so geholfen und Schäden konnten in Grenzen gehalten werden», so der Kommandant. In diesem Jahr war man besonders durch Elementarereignisse gefordert.

Am 8. September wurde die Gesamtinspektion der Aargauischen Gebäudeversicherung durchgeführt. Die ganze Feuerwehr wurde in den Bereichen Atemschutz, Gerätschaften, Fahrzeuge, Administration, Alarmierung, Einsatzbereitschaft und Übungen durch die Inspektoren geprüft. Die Inspektion wurde mit grossem Erfolg abgeschlossen. «Dafür möchte ich mich bei meiner Mannschaft bedanken», sagt Thomas Strebel. Auch die Zusammenarbeit mit den Behörden von Muri, Buttwil und Geltwil würde sehr gut funktionieren. Wie in jedem Jahr standen auch wieder Beförderungen und Ehrungen an. Für 35 Jahre wurden Louis Frey, Heinz Stöckli, Aldo Fankhauser, Rolf Stöckli und Manfred Burger geehrt. Seit 30Jahren ist Marcel Schaffhauser im Feuerwehrdienst aktiv und Michael Schranz seit 20 Jahren. Für 15 Dienstjahre wurden Fabian Ruf, Philipp Freimann und Sämi Bühler geehrt. 10 Dienstjahre aktiv dabei sind Giuseppe Diana, Matthias Grossenbach, Cédéric Huwiler und Christoph Lang.

Zum Gefreiten befördert wurden Fabian Berjsha, Flavio Knüsel und Marianna Gass. Zum Wachtmeister ernannt wurden Sandro Fuchs und Andrea Scheuber-Marc.


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