Wachstum im Fokus

  24.09.2021 Kelleramt

Vier bisherige Gemeinderäte und drei Neue bewerben sich für die fünf Sitze

Der Arner Gemeinderat muss sich nach dem Rücktritt von Gemeindeammann Heinz Pfister neu aufstellen. Für sein Amt gibt es nur eine Kandidatin. Dafür buhlen gleich zwei Personen um das Amt des Vizeammanns und drei Neue um den jetzt frei gewordenen Sitz.

Roger Wetli

Arni steht ein spannendes Wahlwochenende bevor. Scheint Gemeinderätin Evelyn Pfister als neuer Gemeindeammann unbestritten zu sein, möchte Vizeammann Kurt Süess sein Amt noch weitere vier Jahre ausüben. Interesse an dieser Funktion hat allerdings auch Gemeinderat Roland Basler angemeldet. Würden alle vier jetzigen Räte bestätigt, kämpfen um den letzten Sitz mit Roland Leu, André Huber und Sara McLean gleich drei Personen. Die Arner Stimmberechtigten haben also die Qual der Wahl.

Pfister: «Mit mir wird Kontinuität gewährleistet»

Evelyn Pfister ist seit 2006 im Gemeinderat und möchte jetzt Gemeindeammann werden. «Ich verfüge über langjährige Erfahrung im Gemeindewesen, womit die Kontinuität gewährleistet ist», erklärt sie. «Ich setze mich gerne für das Wohl von Arni ein. Ebenso ist es mir wichtig, die sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung weiterzuführen.» Sie sei eine pragmatische Person mit hoher Sozialkompetenz und könne gut mit anderen Meinungen umgehen. Für Evelyn Pfister stehen die Lösungen im Vordergrund. «Des Weiteren besitze ich eine hohe Affinität für zukunftsweisende Themen, die ich gerne im Team entwickle», betont sie.

Das Ziel für die kommenden vier Jahre ist für die 59-Jährige, dass Arni weiterhin eine attraktive Gemeinde für alle Altersgruppen bleibt. «Dazu gehört ein gesunder Finanzhaushalt mit einem stabilen Steuerfuss. Die drei Sondernutzungspläne, die Sanierung und Neugestaltung der Zürcher-/Kelleramtstrasse sowie die Umsetzung der BNO sind sehr wichtige Themen, welche wir in der kommenden Legislatur umsetzen müssen. Dazu gehört auch die bessere Positionierung unseres Dorfladens Volg und die Prüfung der Wiedereröffnung eines Restaurants im Zentrum», ist Pfister überzeugt. Mit dem zukünftigen Wachstum der Gemeinde brauche Arni auch dringend mehr öffentliche Räume für Vereine, Veranstaltungen sowie einen Begegnungsort für Alt und Jung. Ebenso müsse sich Arni in den nächsten Jahren mit der Schulraumsituation auseinandersetzen und eine allfällige Schulraumerweiterung prüfen.

Ein Jahr länger als Evelyn Pfister ist Kurt Süess im Gemeinderat, der seit 2009 als Vizeammann amtet. «Ich habe in diesen Jahren einige Projekte für das Wohl der Gemeinde umgesetzt», erklärt er. «Des Weiteren habe ich unsere strategischen Ziele mitgestaltet und arbeite gerne mit, diese auch umzusetzen.»

Süess: «Geschäfte jederzeit nahtlos weiterführen»

In der letzten Amtsperiode seien ambitionierte Projekte betreffend attraktive Gemeindeentwicklung aufgegleist worden, die Kurt Süess im Sinne der Kontinuität nun gerne weiter begleiten und zum Abschluss bringen möchte. «Es liegt mir nun daran, bezüglich dieser Projekte verstärkt zu kommunizieren und dabei die Bevölkerung einzubeziehen.»

Als Vizeammann sei es ihm wichtig, dass bei Abwesenheit des Ammanns die Verwaltungs- sowie die Gemeindegeschäfte jederzeit nahtlos weitergeführt werden können. «Diese Art der Stellvertretung interessiert mich und macht die Funktion als Gemeinderat für mich attraktiv.» Aufgrund seiner langjährigen Gemeinderatstätigkeiten sei er überzeugt, dass er für die Gemeinde wie für die Verwaltung in dieser Funktion einen Mehrwert bringen könne. «Als Vizeammann bin ich näher an der Verwaltung und kann den neu amtierenden Ammann unterstützen und als langjähriger Rat effektiv und tatkräftig vertreten», erklärt Kurt Süess. «Dabei geht es insbesondere auch um das Einbringen von Hintergrundinformationen, die in der Entscheidungsfindung im Rat immer wieder entscheidend sind.»

Basler: «Ich verleihe Arni neuen Schwung»

Der 61-jährige Roland Basler wurde im Februar 2020 in den Arner Gemeinderat gewählt. «Wer mich erneut auf den Wahlzettel schreibt, wählt einen frischen Wind mit Ideen und Ansätzen, der der Gemeinde neuen Schwung verleiht, Altes hinterfragt und offen ist für Neues», erklärt er seine Motivation. Dem verheirateten Netz-Ingenieur ist es wichtig, dass die notwendigen Infrastrukturprojekte rasch vorankommen. «Ich stehe für eine bürgernahe Politik unter Einbindung der Gemeindemitglieder», betont Basler. «Ich möchte transparent kommunizieren sowie die Interessen der Gemeinde ernst nehmen und wahren.»

Er habe sich zur Kandidatur als Vizeammann entschieden, nachdem Kurt Süess öffentlich bekannt gegeben hatte, dass er nach sechzehn Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl stehen wird. «Da er sich nun sehr kurzfristig aus ihm bekannten Gründen umentschieden hat, stehen nun zwei Vizeammänner zur Wahl», erläutert er die Gründe für die jetzt anstehende Kampfwahl. Roland Basler ist bewusst, dass der Vizeammann die gleichen Interessen wie der Gemeinderat wahrt und gleichzeitig der Stellvertreter des Ammanns ist, wenn dieser verhindert ist.

Frei: «Wachstum ohne Steuerfusserhöhung ermöglichen»

Nur wenige Monate nach Roland Basler wurde der Naturwissenschaftler Thomas Frei in den Gemeinderat gewählt. «Als Bisheriger kenne ich die aktuellen Geschäfte und Prozesse entsprechend gut und werde mich weiterhin für einen effizienten und effektiven Gemeinderat engagieren», verspricht der 59-Jährige. Der Ressortvorsteher «Soziales» sieht, dass der Aufbau eines regionalen KESD Mutschellen-Kelleramt sehr gut geglückt ist und damit die erfolgreiche Zusammenarbeit unter den Gemeinden weiter ausgebaut werden konnte. «Die demografische Entwicklung der Gemeinde bedingt, dass auch vermehrt für die ältere Bevölkerung Begegnungszonen entstehen, so, wie das mit der Gemeindescheune nun geplant ist.»

Bei den Zielen für die kommenden vier Jahre gelte es zu unterscheiden zwischen den Vorhaben für den gesamten Gemeinderat und den Zielen für die einzelnen Ressorts. «Bei den übergeordneten Zielen steht für mich die Umsetzung der Sondernutzungspläne im Vordergrund, damit die Gemeinde moderat wachsen kann», so Frei. «Dabei gilt es, die notwendige Infrastruktur, wie zum Beispiel die Schule, anzupassen und die Gemeindefinanzen bei gleichbleibendem Steuersatz ausgeglichen zu halten.»

Huber: «Jetzt ist es Zeit, etwas zurückzugeben»

Der 55-jährige André Huber lebt seit 1996 in Arni. Seine Kinder sind hier aufgewachsen. «Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben», erklärt er. «Meine Ausbildungen in Betriebswirtschaft, Sozialversicherungswesen und Erwachsenenbildung befähigen mich für das Amt.» Er sei eine unternehmerisch denkende Person mit hoher Innovationskraft und zeichne sich durch Teamfähigkeit und Lösungsorientierung aus.

André Huber lobt den bisherigen Gemeinderat: «Er hat sich für Projekte starkgemacht, die das Zusammenleben in Arni für alle Bevölkerungsgruppen aufwerten.» Daher werde er sich einsetzen, dass die drei Sondernutzungspläne, die Sanierung und Neugestaltung der Zürcher-/Kelleramtstrasse sowie die Umsetzung der BNO in der kommenden Legislaturperiode zum Abschluss gebracht werden können. «Wichtig ist mir auch, dass die nötige Infrastruktur für einen nahen Einkauf, für die Vereine und für Begegnungen aller Art vorhanden ist und dass wir trotzdem die ansprechende Steuerquote bewahren können.»

Leu: «Bin offen für Neuerungen»

Wie André Huber hat auch der 66-jährige Roland Leu zwei erwachsene Kinder. Der pensionierte Verkaufsleiter engagiert sich seit 2015 in der Schulpflege von Arni. «Ich bin offen für Neuerungen», erklärt er seine Motivation für die Gemeinderatskandidatur. «Ich möchte Althergebrachtes neu denken und trotzdem Bisheriges weiterführen.»

Er stehe für ein massvolles Wachstum im Dorf. Zudem möchte er die Bildungsmöglichkeiten mit der Weiterentwicklung der neuen Führungsstrukturen im Aargau fördern und erhalten. «Ich stehe für mehr Arni, offen und bürgernah, und für ein lebendiges Dorf ein», erklärt Roland Leu. Weitere Stärken, die für ihn als Gemeinderat sprechen, seien: «Dass ich engagiert-zuverlässig bin und mich nicht scheue, Unangenehmes anzusprechen.» Zu seinen Interessen zählen Politik, Bildung, Sport und Umwelt.

McLean: «Junges Blut tut dem Rat gut»

Sara McLean ist mit 45 Jahren die jüngste Gemeinderatskandidatin. «Ich möchte in das Amt gewählt werden, weil dem Gemeinderat junges Blut guttut», erklärt sie ihre Motivation. «Arni ist mir wichtig. Es ist heute meine Heimat, fürs Leben.» Neu bauen sei gut, aber man müsse auch den Bestand pflegen. Das Dorf solle nicht nur für künftige Neubürger attraktiv sein, sondern auch für die bestehende Bürgerschaft lebenswert bleiben. «Dafür investiere ich gerne meine Zeit und Kraft», so die Mutter zweier schulpflichtiger Kinder und Teilzeit-Floristin.

Falls Sara McLean gewählt wird, möchte sie in den kommenden vier Jahren das Leben im Dorf im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitgestalten. «Dazu zähle ich Themen wie die soziale Interaktion, das Freizeitangebot, den Innerortsverkehr und eine offene Kommunikation», erklärt die Hausfrau.


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