Aller guten Dinge sind drei

  10.09.2021 Region Unterfreiamt

Jubiläumsanlass 125 + 1 Jahre Wasserversorgung

Ursprünglich war ein dreitägiges Jubiläumsfest im Jahr 2020 geplant. Schliesslich wurde es eine kleine Feier an einem Nachmittag. Trotzdem lockte der Anlass eine stattliche Anzahl interessierter Besucher an.

«Wir sind einfach nur glücklich, dass wir dieses Jubiläum im dritten Anlauf und mit einem Jahr Verspätung doch noch mit der Villmerger Bevölkerung feiern dürfen», sagt eine sichtlich erleichterte OK-Chefin Michaela Keusch. Obwohl viel kleiner als anfänglich geplant, zog der Anlass Jung und Alt auf das Festgelände bei den Gemeindewerken Villmergen – und das an einem Mittwochnachmittag. «Wir haben die Feierlichkeiten auf diesen Tag angesetzt, weil die Wasserversorgung Villmergen exakt heute ihr 126-jähriges Bestehen feiert», erklärt die OK-Chefin. Ja, wenn das kein Grund zum Feiern ist.

Speicherkapazität reicht nicht mehr aus

In einer Ausstellung wurde denn auch der Bevölkerung das Thema Wasser und Wasserversorgung nähergebracht. Angestellte der Gemeindewerke erklärten den Besuchern die Bilder und Grafiken ausführlich. So erfuhr man beispielsweise, dass in Villmergen 80 Prozent Grundwasser und 20 Prozent Quellwasser in frisches Trinkwasser umgewandelt werden und dass die momentane Speicherkapazität von 2000 Kubikmetern im Wasserreservoir Bergmättli nicht mehr ausreicht. «Der mittlere Wasserverbrauch Villmergens liegt heute bei rund 2500 Kubikmetern pro Tag», verrät Brunnenmeister Sven Tauchert. «Dies bedeutet, dass bereits tagsüber neues Wasser ins Reservoir gepumpt werden muss, da auch immer 700 Kubikmeter als Löschreserve zur Verfügung stehen müssen.» Da die Anlage inzwischen zu klein sei für das Dorf, plane man eine weitere Wasserkammer mit einem Volumen von 1500 Kubikmetern. «Diese dürfte 2022/2023 realisiert werden», schaut Tauchert voraus.

Trinkwasser, unser wichtigstes Gut

Auf grossen Tafeln war zu erfahren, welche Sanierungsarbeiten seit dem Jahr 2011 an den beiden Pumpwerken Kreuzester und Unterzelg ausgeführt wurden und was diese gekostet haben. «Ein ganz schöner Batzen, der investiert werden musste. Doch all diese Anpassungen und Erneuerungen waren dringend nötig. So haben wir heute eine Versorgungssicherheit, auf die wir stolz sein dürfen», so der Brunnenmeister. In einem kurzen Informationsfilm erfuhren die Besucher weiter, dass man auch bei den fast 45 Kilometern Wasserleitungen durchs Dorf laufend am Erneuern sei. Jährlich würden ein bis zwei Prozent davon saniert. So konnte der Wasserverlust in den letzten Jahren um zwei Drittel gesenkt werden.
Das Trinkwasser müsse immer hygienisch einwandfrei sein. «Wir sind ein Lebensmittelbetrieb», berichtet Tauchert weiter. Deshalb dürften auch nur zertifizierte Materialien eingebaut werden. «Viermal jährlich nehmen wir Wasserproben. Pflicht wäre nur eine», stellt der Brunnenmeister klar. «Und diese Proben sind immer überdurchschnittlich gut. Dies liegt zum einen auch am Leitungsbau, den wir ausschliesslich selber ausführen. So wissen wir, was wir haben.» Die Gemeindewerke Villmergen wollen auch in Zukunft alles daran setzen, eine hohe Qualität des Trinkwassers herzustellen.

Vor Ort informieren konnte man sich auch über Gebäudeautomation, Photovoltaikanlagen und E-Mobilität (Ladeoptionen). «Dies alles bieten die Gemeindewerke ebenfalls an», so Andrea del Sole, Leiter Elektroinstallationen. «Über erneuerbare Energien wird zwar viel geredet, umgesetzt wird aber immer noch wenig. Trotzdem erhoffen wir uns viel davon.»

Nach diesem spannenden Rundgang lockten der Grillstand und ein kühles Getränk die Besucher an die dekorierten Festbänke. Hier genoss man das gesellige Beisammensein, während sich die Kleinsten auf der Hüpfburg austobten. «Schön, konnten wir der Bevölkerung doch noch etwas zurückgeben», freut sich Michaela Keusch. --nl


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