Begehrtes Amt

  10.09.2021 Kelleramt

Sechs Männer und zwei Frauen bewerben sich für fünf Gemeinderatssitze

In Jonen gibt es für die fünf Gemeinderatspositionen drei bisherige und fünf neue Kandidaten. Einzig für die Ämter als Vizeammann und als Ammann interessiert sich nur je eine Person.

Roger Wetli

Die Rücktritte von Gemeindeammann Jürg Rüttimann und Gemeinderat Reto Blättler scheinen in Jonen etwas ausgelöst zu haben. Waren Ende Mai bisher nur die beiden Ortsbürgerinnen Doris Haas und Julia Huber als neue Kandidaten bekannt, gesellen sich jetzt mit Daniel Burch, Wolfgang Kayser und Patrick Stutz gleich drei weitere Herausforderer dazu. Ruhiger dürfte es bei den beiden obersten Ämtern zu- und hergehen. Vizeammann Philipp Ackermann möchte als Nachfolger von Jürg Rüttimann als Ammann nachrücken, während Gemeinderat Dieter Brodbeck wohl Ackermanns heutige Position übernimmt.

Ackermann: «Projekte effizient und zeitnah umsetzen»

Für Philipp Ackermann stimmt der Zeitpunkt, um für die Gesamtverantwortung des Gemeinderats zu kandidieren. «Ich konnte in den letzten Jahren für die Gemeinde eine glaubwürdige Finanzpolitik umsetzen. Jonen hat ein beeindruckendes Investitionsprogramm hinter sich, dieses konnte ohne Steuererhöhungen oder negative Überraschungen umgesetzt werden», so der heutige Vizeammann. «Diese Erfahrungen machen mich für die Bevölkerung zu einem kompetenten und verlässlichen Partner.»

Es gelte nun die letzten grossen Projekte wie die BNO und den Gestaltungsplan Feld-Ost effizient und zeitnah umzusetzen, so der verheiratete Vater von zwei Töchtern. «Die Entwicklung des Dorf kerns mit dem Neubau Kreuz liegt mir am Herzen, Jonen soll noch attraktiver und lebenswerter werden. Die finanziellen Mittel werde ich weiterhin mit Weitsicht planen und für das Dorf sinnvoll einsetzen.»

Brodbeck: «Setze mich sachbezogen für die Bewohner ein»

Auch Dieter Brodbeck ist eine gut funktionierende Infrastruktur im Dorf wichtig. «Ich möchte mich in den kommenden vier Jahren für eine Erneuerungsplanung der Infrastruktur in Jonen einsetzen und unter anderem für ein neues Entsorgungskonzept», so der 62-Jährige. Im Gemeinderat betreut er heute zum Beispiel die Feuerwehr, den Bevölkerungsschutz und ist für alles im Zusammenhang mit Energie, Elektrizität und Telekommunikation und für die Strassenbeleuchtung oder die Wasserversorgung und die Abfallbewirtschaftung verantwortlich. Dieter Brodbeck ist der einzige Kandidat für den Posten des Vizeammanns. «Ich setze mich sachbezogen für die Bedürfnisse der Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner Jonens ein», erklärt er. «Ein Schwerpunkt ist die Sicherstellung einer bedarfsgerechten und kostengünstigen Infrastruktur für die Zukunft des Dorfes.»

Alberti: «Möchte weiterhin mein Fachwissen einbringen»

Gemeinderat Luigi Alberti wurde vor vier Jahren für das Amt gewählt. Dort greift er auf seine Berufserfahrung zurück. «Ich verfüge über Kompetenz und Fachwissen im Bereich Bau und Planung und habe Freude beim Mitwirken in der Dorfgestaltung», erklärt er. In der kommenden Amtsperiode möchte er verschiedene Projekte umsetzen und abschliessen. «Dazu gehört die Weiterentwicklung der Gestaltung der Begegnungszone bei der Dorfstrasse mit Dorfbrunnen, Sitzbänken und Trinkmöglichkeit mit Quellwasser für die Bevölkerung, Wanderer und Radfahrer», gibt Alberti Einblick. «Aber auch der Abschluss der Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland oder die kontinuierliche Planung und Instandhaltung der Strasseninfrastruktur gehören dazu.» Luigi Alberti strebt eine gestaffelte Umsetzung der Sanierung für Gemeindebauten, Mehrzweckhalle, Verwaltung und Kindergarten an.

Burch: «Schulden müssen weiter abgebaut werden»

Bereits einmal auf der Kantonsebene hat der 44-jährige Daniel Burch in der Politik mitgewirkt. Der heutige Präsident der SVP Jonen sass zwei Legislaturen im Zuger Kantonsrat. «Diese Erfahrung möchte ich in die Ortspolitik einbringen. Durch die Arbeiten in der Bildungs- sowie der Hoch- und Tiefbaukommission kenne ich mich auch in diesen Gebieten bereits sehr gut aus», so Burch. Er sei es sich gewohnt, diverse Meinungen und Ansichten zu vereinen, was er als Geschäftsführer eines KMU auch jeden Tag aufs Neue beweisen dürfe. Er möchte, dass keine Steuern auf Vorrat eingezogen werden. «Die Schulden müssen weiter abgebaut werden, bevor der Sozialstaat weiter ausgebaut werden darf», ist er überzeugt. «Gerne setze ich mich für gute Rahmenbedingungen im Sinne unserer Betriebe vor Ort ein. Zudem liegt es mir am Herzen, dass wir eine gute Schule ohne dauernde Experimente auf Kosten der Schüler führen.»

Haas: «Ich bin im Dorf gut vernetzt»

Wird die 54-jährige Doris Haas am 26. September in den Joner Gemeinderat gewählt, möchte sie sich zuerst ins neue Amt mit den zugeteilten Ressorts einarbeiten sowie die konstruktive Zusammenarbeit im neu gewählten Gemeinderat aufbauen. «Gerne würde ich mich hier für das Ressort Schule engagieren. Unsere Vereine übernehmen eine wichtige Rolle für unsere Dorfkultur, welche man erhalten und pflegen muss.» Als Bäuerin unterstütze sie eine produzierende Landwirtschaft, da wir zu unseren Landressourcen Sorge tragen müssten. Die verheiratete Mutter von drei erwachsenen Kindern ist überzeugt, dass sie das Rüstzeug und die nötigen freien Ressourcen für das Amt mitbringt. «Als ehemalige Landfrauensowie Damenriegenpräsidentin kenne ich unser Dorf und bin gut vernetzt», erklärt Doris Haas. «Eine offene Kommunikation und lösungsorientiertes Handeln zum Wohle der Dorfgemeinschaft liegen mir am Herzen.»

Huber: «Ich möchte allfällige Stolpersteine beseitigen»

Ebenfalls gut im Dorf vernetzt ist die 39-jährige Ortsbürgerin Julia Huber. «Ich möchte dazu beitragen, die Gemeinde als unabhängige Einheit zu stärken und Bedürfnisse der Bevölkerung bestmöglich abzudecken», erklärt sie. «Jonen ist eine lebhafte Gemeinde mit vielen Vereinen und einem guten Zusammenhalt. Das soll weiterhin unterstützt und gefördert werden.» Ebenfalls wichtig ist ihr der Naturschutz. «In diesem Bereich würde ich mich gerne für nachhaltige Lösungen einsetzen», so die Gemeinderatskandidatin.

Sie ist überzeugt, dass ein gut funktionierender Gemeinderat aus möglichst unterschiedlichen Mitgliedern besteht. Dazu zählt sie Altersund Berufsgruppen sowie Männer und Frauen. «Der Rat soll die ganze Bevölkerung vertreten. Durch meine Führungserfahrung im sozialen Bereich sehe ich mich als optimale Kandidatin für dieses Amt. Ich mag Herausforderungen, und es reizt mich, allfällige Stolpersteine auf der Suche nach der bestmöglichen Lösung zu beseitigen.»

Kayser: «Joner Schulstandort muss erhalten bleiben»

Ebenfalls auf seine Berufserfahrung verweist der 65-jährige Gemeinderatskandidat Wolfgang Kayser: «Ich habe ausgewiesene, umfassende, praxiserprobte Kompetenzen und die notwendige Zeit für das Ressort Schule mit den neuen, massiv erweiterten Aufgaben», erklärt der Pensionierte, der als Ingenieur, Lehrer und Schulleiter tätig war. «Ich setze mich seit vielen Jahren tatkräftig und mit Herzblut für eine gute Bildung junger Menschen ein», betont er.

Arbeit transparent machen

Wolfgang Kayser ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen. Würde er in den Gemeinderat gewählt, möchte er in den kommenden vier Jahren die bestehenden Stärken der Schule über die Nachfolge der Schulleitung sichern. «Zudem ist es mir ein Anliegen, dass der Schulstandort Jonen erhalten und weiterentwickelt wird», schaut er voraus. «Ich würde meine Arbeit transparent machen und die betroffenen Behörden, Fachstellen und die jungen Menschen, ihre Eltern und Lehrpersonen einbeziehen. Das war und ist mir immer ein Anliegen.»

Stutz: «Das ÖV-Angebot gilt es weiterzuentwickeln»

Patrick Stutz kommt aus einer ganz anderen Branche als Wolfgang Kayser. Der 43-Jährige ist Geschäftsführer des Postauto-Unternehmens «Rolf Stutz AG» in Jonen. Trotzdem kennt auch er sich gut mit dem Schulwesen aus. «Seit zwanzig Jahren wohne und arbeite ich in Jonen und bin hier durch Familie und Beruf sowie meine langjährige Tätigkeit in der Schulpflege stark verwurzelt», erklärt er. «Gerade im Bildungsbereich konnte ich mir deshalb grosses Wissen aneignen.» Unternehmerisches Denken und Handeln seien weitere Pfeiler, die er im Gemeinderat einbringen möchte. «In allen Aufgaben und Herausforderungen bin ich gerne bereit, zusammen mit bewährten Ratsmitgliedern meinen Beitrag zu leisten.»

Auch KMUs berücksichtigen

Patrick Stutz ist überzeugt, dass nebst den hohen Erwartungen der Ortsbürger und Einwohner auch die Interessen der zahlreichen KMU im Dorf gestärkt werden müssen. «Das bestehende ÖV-Angebot gilt es weiterzuentwickeln. Anpassungen sind laufend und bedarfsgerecht in Abstimmung mit den weitreichenden regionalen und überregionalen Interessen vorzunehmen», betont er.


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