Zeigen, was sie alles machen

  07.09.2021 Muri

Die zehnten Murikultur-Tage stehen vor der Tür

Am Wochenende finden die zehnten Murikultur-Tage statt. Musik, Kunst, Comedy – alle Genres von Murikultur sind vertreten. Geschäftsführerin Heidi Holdener freut sich und ist überzeugt, dass dieses Konzept noch mehr Leute auf das breite Angebot aufmerksam macht.

Annemarie Keusch

Heidi Holdener betont es mehrmals. Sie will die Lorbeeren für die Murikultur-Tage eigentlich nicht. «Es sind die Ressortverantwortlichen, die die grosse Arbeit leisten», sagt die Geschäftsführerin von Murikultur. Sie übernimmt viel eher organisatorische und koordinative Aufgaben. Sie ist stolz, welch vielfältiges Angebot den Besucherinnen und Besuchern geboten werden kann. «Das gibt es sonst nur in viel urbaneren Orten.» 190 Leute arbeiten bei Murikultur mehrheitlich unentgeltlich mit, stellen Veranstaltungen auf die Beine, entwickeln neue Ideen. «Fantastisch», sagt Heidi Holdener.

Idee entstand 2011

Nun steht das zehnte Wochenende an, an dem all diese Ressorts kompakt ihr Angebot präsentieren – die zehnten Murikultur-Tage. Holdener spricht von einem Schlüsseljahr 2011. Sie kennt die Geschichte, auch wenn sie erst seit 2016 bei Murikultur tätig ist. Es war das Jahr, als aus der Kulturstiftung St. Martin Murikultur und diese zum kantonalen Leuchtturm wurde. «Das hat der Kulturarbeit im Dorf zusätzlichen Schub gegeben», weiss Holdener. Vielfältig war die Kultur in Muri damals schon. Viele der Konzertreihen und Veranstaltungen gibt es länger als die zehn Jahre, die meisten gehörten vorher schon zur Kulturstiftung St. Martin. Was 2011 neu war: die Idee, all diese Vielfalt an einem Wochenende zu präsentieren. Eine gute Idee, wie Holdener auch jetzt noch findet. «Den Leuten die Türen öffnen und ihnen die vielen Facetten zeigen, das kommt an.» Den Museumsbesuch mit einem Konzert verbinden, etwa. Jedes Jahr steht zudem etwas Spezielles auf dem Programm, auch heuer.

Die Vorfreude von Holdener ist gross. «Es ist auch für mich als Geschäftsführerin schön zu sehen, was alles auf die Beine gestellt wird.» Natürlich ist sie überall mit dabei.


Kultur in der ganzen Bandbreite

Am Freitag starten die zehnten Murikultur-Tage – mit vielfältigem Programm

Die einen gehen gerne ins Museum, andere präferieren Jazz-Konzerte. Wieder andere interessieren sich für die Malerei von Caspar Wolf. Alle kommen in Muri auf ihre Kosten. Wie breit das Angebot ist, zeigen die zehnten Murikultur-Tage. Und immer wieder lassen sich die Ressortverantwortlichen Neues einfallen.

Annemarie Keusch

Von Poetry Slam bis zu Orgelwerken von Bach. Die Murikultur-Tage bieten wiederum ganz viele Facetten an. Seit zehn Jahren ist das Wochenende des zweiten Sonntags im September in Muri für Kultur reserviert. Die Stiftung Murikultur präsentiert kompakt das, was in den Ressorts das ganze Jahr hindurch geleistet wird. Die Museen sind offen, Führungen sind möglich, Konzerte und andere Anlässe werden angeboten. «Das wird sehr geschätzt», weiss Murikultur-Geschäftsführerin Heidi Holdener, die die sechsten Murikultur-Tage miterleben wird.

Vor allem auch, weil kein Jahr dem anderen gleicht, auch wenn es die gleichen Ressorts sind, die mitmachen. «Es gibt immer wieder Neues, Spezielles, das macht dieses Wochenende aus», sagt Holdener. Sie lobt die Ressortverantwortlichen, die immer wieder neue Ideen haben und diese umsetzen – und das auf hohem Niveau. «Das Angebot ist nicht nur breit, sondern von höchster Qualität, ohne elitär zu sein», betont Holdener. Für alle sei etwas dabei, für Jung und Älter. «Gerade seit Poetry Slam Teil des Programms ist, sind wir auch für viele Junge attraktiv», betont sie.

Einige sind überrascht, was in Muri alles geboten wird

Dass in Muri Wochenende für Wochenende hochkarätige Konzerte stattfinden, dass in den Museen wertvolle und seltene Stücke ausgestellt werden, dessen sind sich in und um Muri nicht alle bewusst. «Ich wünsche mir, dass die Leute das breite Angebot erkennen und sich darauf einlassen», sagt Holdener. Sie habe immer wieder Begegnungen mit Leuten, die überrascht sind, was in Muri das ganze Jahr hindurch auf die Beine gestellt wird.

Mit Anlässen wie den Murikultur-Tagen die Leute zur Kultur bringen, das versuchen Holdener und ihr Team immer wieder. «Es braucht ab und zu neue Impulse, um die Leute an einen zu binden», sagt sie. In erster Linie passiere das in den Ressorts. «Das ist für das Publikum wichtig, aber auch für die Ressortverantwortlichen, die Raum haben, Neues zu entwickeln und umzusetzen. Das macht das Engagement auch für sie interessanter», ist Holdener überzeugt.

Bei allen Veranstaltungen dabei

Immer wieder Neues bringen, neue Impulse, wie diesmal mit einem Anlass im Söriker Tobel oder einem Einblick in die Bautätigkeit im künftigen Singisensaal, damit bleibt Murikultur am Puls der Zeit. «Das müssen wir.» Auch mit einer neu überarbeiteten Homepage und mit aufgefrischten Saisonprogrammen versucht die Kultur-Institution zu punkten. Gerade in der jetzigen Zeit sei das wichtig. «Aber wir haben uns gut an die aktuelle Lage gewöhnt. Die Pandemie beschäftigt uns nicht mehr im Alltag», sagt Holdener. Froh sei sie, dass Veranstaltungen möglich sind. «Das ist das Wichtigste. Und das honorieren die Leute auch.» Sie hätten gelernt, flexibel zu sein.

Kompakt, das ganze Angebot in ein Wochenende komprimiert, das erwartet die Besucherinnen und Besucher an den zehnten Murikultur-Tagen. Die Vorfreude bei Geschäftsführerin Heidi Holdener ist riesig. «Ich kann gar nicht sagen, auf welchen Programmpunkt ich mich am meisten freue», sagt sie. Ihr Rezept: Holdener ist einfach bei jeder einzelnen Veranstaltung dabei. «Ich hoffe, viele Leute werden es mir gleichtun», sagt die Geschäftsführerin von Murikultur und lacht.


Von Slam Poetry zu Orgelmusik

Das Programm der Murikultur-Tage

Die Murikultur-Tage starten am Freitag, 10. September, 19.30 Uhr, mit Slam Poetry im Besucherzentrum von Muri Info. Jeremy Chavez, 2017 selber Gewinner des Wettbewerbs, moderiert die Austragung. Zum fünften Mal entführen Schülerinnen und Schüler der Kanti Wohlen das Publikum in die Welt der Wortpoesie.

Freiämter Kunst

Ein spezieller Anlass folgt am Samstag, 11. September. Von 13 bis 17 Uhr kann man sich im Söriker Tobel auf die Suche nach Caspar Wolf begeben. Es warten kurzweilige künstlerische Aktionen und Interventionen beim Tobel mit Künstlerinnen und Künstlern des Projekts «Grand Tour Caspar Wolf». Brigitte Bürgi fragt «Wo ist der Wolf?», Jeroen Geel malt live im Tobel, Andrina Jörg macht «Paranatur»-Installationen und vieles mehr. Der Abend im Festsaal steht unter dem Titel «Mozart und Beethoven hoch 5». Der bekannte Pianist Teo Gheorghiu kehrt nach Muri zurück und musiziert mit «Bizzotto&- Friends». Auf dem Programm stehen die berühmten Quintette für Bläser und Klavier von Mozart und Beethoven, jeweils eingeleitet von einem Rondo der beiden Komponisten für Klavier solo. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr.

Am Sonntag stehen gleich vier Programmpunkte an. Ab 14 Uhr ist die zweite Staffel des Freiämter Kunsthappenings im Singisenforum zu bestaunen. Die Ausstellung bietet Einblick in das aktuelle und vielfältige künstlerische Schaffen im Freiamt. Es ist gleichzeitig die Finissage der zweiten Staffel, wo Kurator Peter Fischer ins Gespräch kommt mit Künstlerinnen und Künstlern.

Ab 15 Uhr kann der sich im Umbau befindende Singisensaal besichtigt werden. Im zweiten Obergeschoss des Singisenflügels entsteht ein neu nutzbarer Raum. Interessierte erfahren auf einem Rundgang mit der ausführenden Architektin Anja Thor mehr zu den baulichen Herausforderungen.

Einblicke in Bachs Orgelwerk

Um 15 und 17 Uhr wartet Johannes Strobel, Organist der Klosterkirche, mit den Orgelkonzerten 13 und 14 von Bach auf die Besucherinnen und Besucher. Er führt in der aktuellen Saison das gesamte Orgelwerk Bachs auf. Die Konzerte 13 und 14 zeigen Bach als genialen Arrangeur: Violinkonzerte von Vivaldi, Kammermusik von Telemann, Fasch und Couperin oder Vokalsätze aus seine eigenen Kantaten verwandeln sich in seinen Bearbeitungen zu virtuosen Orgelwerken.

Den Abschluss des Sonntags bildet um 20.30 Uhr das Konzert von Gerald Clayton bei «Musig im Pflegidach». Clayton wuchs in Kalifornien auf und studierte ab dem Alter von sieben Jahren klassisches Klavier und später Jazz-Klavier. Er begleitete Diana Krall, Michael Bublé und Roberta Gambarini.

Schlusspunkt im Cabarena

Den Abschluss der Murikultur-Tage macht wie immer das Cabarena. Michael Elsener tritt am Montag, 20 Uhr, mit seinem Programm «Fake me happy» in der Aula des Bezirksschulhauses Bachmatten auf. Er kommentiert das, was gerade auf der Welt passiert. Elsener ist schnell, aktuell, macht Stand-up, parodiert und wechselt in atemberaubendem Tempo zwischen seinen Figuren. Seine neue Show ist die ideale Ergänzung zum täglichen Selbstbetrug. «Statt uns die Wahrheit unglücklich zu machen, sagen wir lieber: Fake me happy.» --ake


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