Rutschspass mit Festcharakter

  24.08.2021 Bremgarten

Summer-Splash: In Hermetschwil-Staffeln wurde am Wochenende geplanscht und bis spät nachts getanzt

Die erste Auflage des Summer-Splash-Festivals in Hermetschwil-Staffeln war ein voller Erfolg. Auch ein paar Kinderkrankheiten der Hauptattraktion vermochten die Stimmung kaum zu trüben.

Die Uhr zeigte ungefähr 1.30 Uhr in der Nacht auf Sonntag, als sich über dem Sutterhubel bei Hermetschwil-Staffeln ein gewaltiges Gewitter entlud. «Gutes Timing», dachten sich in diesem Moment die Veranstalter und konnten aufatmen. Nur wenig früher und die Besucher ihres Festivals wären kräftig geduscht worden. Ein rundum gelungener Abend hätte damit ein etwas betrübliches Ende genommen. So aber half Petrus nach dem Partyende um Mitternacht sogar dabei, auch noch die letzten Feierwütigen nach Hause zu schicken und damit allfällige Ruhestörungen zu vermeiden.

Der richtige Moment

Überhaupt durften die Organisatoren bereits zu diesem Zeitpunkt zufrieden konstatieren, dass sie sich für ihr Volksfest genau den richtigen Moment ausgesucht hatten. Das heisse Sommerwetter sorgte dafür, dass Wasserrutschen, alternierend mit Tanzen, Essen, Trinken und Entspannen, exakt den Bedürfnissen der Menschen an diesem Wochenende entsprach. Insgesamt 2500 Besucher, bis zu 1000 verkaufte Rutsch-Abos, über 1000 Liter Bier und zentnerweise Pommes frites sprechen eine klare Sprache. Bis zu fünf Mal musste Verpflegung beim Hersteller nachbestellt werden. Und dank den beiden Hammer-Sommertagen Freitag und Samstag fiel auch der eher trübe und damit besucherärmere Sonntag nicht mehr negativ ins Gewicht.

«Es war der absolute Wahnsinn», sagt ein erschöpfter, aber hochzufriedener Silas Müller vom Veranstalter Event-Schmiede nach dem Abbau am Montagnachmittag. Die Zahlen hätten sämtliche Erwartungen gesprengt. Die garantieren dem Verein auch, dass sich der dieses Jahr zum ersten Mal abgehaltene Anlass finanziell rentiert.

«Doch das ist für uns nur Nebensache», betont Müller. «Unser Ziel war es, in Hermetschwil-Staffeln ein Volksfest zu feiern, wie es auch mitten in der Altstadt von Bremgarten nicht besser hätte sein können. Und ich denke, das ist uns gelungen.»

Adrenalin-Rausch macht süchtig

Die in Eigenregie konzipierte, 274 Meter lange Wasserrutsche war das unbestrittene Highlight dieses Festes und erfüllte die hohen Erwartungen der Besucher ganz offensichtlich. Wer am Nachmittag über das Festival-Gelände schlenderte, stellte fest, dass, egal ob Kinder oder Erwachsene, fast alle Anwesenden vom Rutsch-Virus infiziert waren. Den mit einem grossen Platsch im Zielbecken ankommenden Gerutschten stand der eben erlebte Spass ins Gesicht geschrieben. Mit leuchtenden Augen machten sich die meisten von ihnen im Adrenalin-Rausch gleich wieder auf den Weg Richtung Aufstieg – nicht wenige von ihnen sogar rennend.

Am anderen Ende, etwa 35 Höhenmeter weiter oben, bildete sich schon schnell nach der Eröffnung eine bis zu 40 Meter lange Schlange. Dort vor der Startrampe wurde viel gelacht und gefachsimpelt, wie der nächste Rutschdurchgang am schnellsten und spektakulärsten zu bewältigen sei.

Schwierigkeiten und Wartezeiten

Vielen von den Dortstehenden fiel deshalb wohl gar nicht gross auf, dass sich die Wartezeiten zuweilen am Rande des Zumutbaren bewegten. Dies hatte vor allem mit immer wieder auftretenden Problemen an der Rutsche zu tun. Weil diese aus Einzelelementen besteht, die ständig auseinanderzudriften drohten, war ein Teil der rund 100 Helfer permanent mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Dies führte zu etlichen Unterbrüchen im Rutschbetrieb. Wartezeiten von bis zu einer Stunde waren die Folge. Doch die Rutschwilligen nahmen dies grossmehrheitlich gelassen und verständnisvoll hin. «Ein Bierstand hier oben wäre aber eine gute Sache», meinte einer von ihnen verschmitzt. Silas Müller ist sich bewusst, dass im Rutschbetrieb noch nicht alles optimal gelaufen ist. «Das war schon etwas ärgerlich und anstrengend für uns Helfer. Aber solche Kinderkrankheiten gehören beim ersten Mal wohl dazu.» Das Problem wurde bereits analysiert und mit Wasserrutsch-Experten besprochen. Es sei relativ einfach lösbar, meint Müller. «Nächstes Jahr werden wir damit keine Schwierigkeiten mehr haben.» Und ein nächstes Mal wird es nach dieser ansonsten gelungenen Premiere definitiv geben. Der Anlass soll sich etablieren und zur Tradition werden. Ganz zur Freude besonders der Bewohner von Hermetschwil-Staffeln, die auch in Zukunft stolz auf ihr eigenes Volksfest sein dürfen. --huy


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