Ein Abend der Extraklasse

  03.08.2021 Muri

Open-Air-Konzert auf dem Klosterhof

Reggae, Sommer, gute Laune, ein perfekter Abend. Selbst der Regen wurde zur Nebensache.

«Vielseitig, offen, neugierig, bunt, barfuss, unbeschwert und mit viel Herz», so beschreibt sich «Tan Pickney» selbst. So wie die Band war auch die Stimmung an diesem Abend auf dem Klosterhof. Nach langer Durststrecke war es endlich so weit: Es durfte wieder gerockt werden. «Es ist wunderschön, endlich wieder live aufzutreten, die Reaktionen des Publikums zu spüren und unsere Freude an der Musik mit anderen zu teilen. Die Energie fliesst», so der Murianer Dominik Kägi, Bandmitglied bei «Tan Pickney».


Jamaika-Rock auf dem Klosterhof

Die Freiämter Reggae-Band «Tan Pickney» und «Los Billtones» aus dem Zürcher Oberland waren zu Gast in Muri

Am Samstag fand in Muri zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ein Open-Air-Konzert statt. Die Stimmung war trotz Regen grossartig. Organisiert wurde der Event vom neu gegründeten Verein muriLive. Die beiden Veranstalter ziehen ein durchwegs positives Fazit.

Susanne Schild

Zwei Bands, ein perfekt organisierter Event und fast 500 Besucher machten diesen Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis. «Wir sind mehr als zufrieden», erklären die beiden Veranstalter Markus Bohren und Paula Loher-Staubli vom Verein muriLive. «Als die ersten Töne der Band ‹Los Billtones› ertönten, war die Erleichterung enorm», erinnert sich Paula Loher-Staubli an den Abend zurück. «Da wurde uns bewusst, dass unser Konzept funktioniert», bestätigt Markus Bohren. Die Premiere sei gelungen, so beide weiter.

«Ein Stück Kultur bieten»

Für den Murianer Andreas Leuppi, Bandmitglied bei «Los Billtones», war es ebenfalls eine Art Premiere. «Das ist unser erstes Konzert nach einer langen Durststrecke und mein erstes mit der Band in Muri», streicht er heraus. «Ein Heimspiel für mich. Wenn das kein Glücksfall ist», so Leuppi weiter. Für ihn sei es etwas ganz Besonderes, auf diesem Platz spielen zu dürfen. «Berühmte Vorgänger wie die Sängerin Sina und ‹Stiller Has› sind hier schon aufgetreten. Und jetzt wir.» Bereits nach wenigen Minuten hielt es einige schon nicht mehr auf ihren Bänken. Im Takt der Musik von «Los Billtones» wippte das Publikum mit.

Auch für den Murianer Dominik Kägi, Bandmitglied bei «Tan Pickney», war es ein Heimspiel. «Das steigert die Nervosität schon etwas. Aber ich glaube, für Adrian Businger ist es noch schlimmer. Ich wohne nur in Muri, er hat hier seine Homebase», meint er mit einem breiten Grinsen.

Die neunköpfige multiinstrumentale Truppe brachte einen satten, gefühlvollen Sound aus verschiedenen musikalischen Stilrichtungen und Sprachen mit viel Lebensfreude und guten Vibes auf die Bühne.

Die eingängigen Songs der neun Jungs vereinten verschiedene musikalische Einflüsse zu einem abwechslungsreichen Mix. Ob in Englisch, Schweizerdeutsch oder jamaikanischem Patwa: «Tan Pickney» berührte und liess die Zuhörenden für einen Moment die Zeit vergessen und sie mit dem Leben tanzen. «Das Publikum war einfach grossartig», so Paula Loher-Staubli. Das Beste sei gewesen, dass Jung und Alt gemeinsam gelacht, geredet und die Atmosphäre im wieder mit Leben erfüllten Klosterhof genossen habe. «Wir wollen Muri in diesem Sommer, wo eigentlich nichts passiert, wieder ein Stück Kultur bieten», meinte Dominik Kägi kurz vor Konzertbeginn.

An der Reaktion des Publikums konnte man sehen, dass es den beiden Bands gelungen ist. «Man konnte die Energie und Freude spüren. Toll zu sehen, was diese Gemeinschaft hier auf die Beine gestellt hat», so Kägi weiter.

Synergien mit der Gemeinde nutzen

«Das gesamte Umfeld hat perfekt funktioniert», betont Paula Loher-Staubli. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Pflegimuri habe bestens harmoniert. «Wir überlegen, den Event im Vorfeld des 1. Augusts zu etablieren. Die Synergien, die mit der Gemeinde genutzt werden können, sind gross», so Bohren. Der Strom musste nur einmal verlegt werden, die Bühne konnte für die 1.-August-Feier genutzt werden und die Festbänke standen auch schon. «Die Verbindung ist einfach perfekt. Eine Win-win-Situation für beide», ist auch Paula Loher-Staubli überzeugt. Auch überlegen die beiden, den Event auf zwei Tage auszubauen. «Der Aufwand ist relativ gross für nur einen Tag», räumt Paula Loher-Staubli ein.

Sonne im Herzen, Regen Nebensache

«Selbst mit dem Wetter hatten wir Glück im Unglück», so Markus Bohren. Da der Regen erst gegen 21 Uhr einsetzte, hätten die Gäste noch genügend Zeit gehabt, ihr Essen im Trockenen zu geniessen. Beim anschliessenden Konzert sei der Regen dann zur Nebensache geworden. Erfreulich sei zudem gewesen, dass alle vorbestellten Tickets abgeholt wurden. Mit rund 480 Personen inklusive Gäste und Helfer habe man die maximale Besucherzahl von 500 fast erreicht. «Klein, aber fein», so Bohren. «Dadurch, dass der ganze Event relativ überschaubar war, kannte ich fast jeden. Das hat mich besonders gefreut», erklärt Paula Loher-Staubli. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen seien der Lohn für die Arbeit gewesen.

«Auch das vorgegebene Budget ist übertroffen. Jetzt ist der Weg offen für das nächste Projekt», stellt Markus Bohren in Aussicht. Muri kann gespannt sein.


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