Besser geht es fast nicht

  16.07.2021 Bremgarten

Sommerserie «Grosse Kisten»: 200. Sendung des «Donnschtig-Jass» im Sommer 2015 aus Bremgarten

Nachdem das Bremgarter Jassteam in der Vorwoche gegen Wettingen in Oberägeri gewann, war es am 6. August 2015 so weit: Der TV-Tross gastierte für die Jubiläumsshow bei schönstem Sommerwetter an der Reuss. Gegen 4000 Besucher kamen.

André Widmer

«Ein besseres Stadtmarketing kann man nicht haben», da sind sich die frühere Stadträtin Monika Briner und der Bremgarter Topjasser Josef Jimmy Gehrig einig. Der Besuch des «Donnschtig-Jass» im Sommer 2015 in Bremgarten war eine Wucht, es stimmte einfach alles. Bei grossartigem Sommerwetter präsentierte sich die Reussstadt von ihrer «Schoggiseite», und das Team mit dem umtriebigen OK-Präsidenten Stephan Troxler bot beste Gastfreundschaft für die vielen Besucher. Hunderttausende an den Fernsehschirmen konnten sich so von der Schönheit Bremgartens via Flimmerkiste überzeugen.

OK mit Stephan Troxler

Es bedurfte aber weit mehr als einer Woche Vorlaufzeit, bis der «Donnschtig-Jass» schliesslich im Städtli haltmachen konnte. Eigentlich wollte Stadträtin Monika Briner einmal als Teilnehmerin beim «Samstig-Jass» mitmachen und meldete sich dafür an, doch das Fernsehen SRF antwortete darauf mit dem Vorschlag, Bremgarten als «Donnschtig-Jass»-Kandidaten ins Spiel zu bringen. Bald darauf besuchten schon Fernsehverantwortliche mit Conny Suter das Reussstädtli. Im März war dann bereits klar, dass Bremgarten gegen Wettingen im August in die Ausmarchung zur Austragung des 200. «Donnschtig-Jass» gehen würde. Es formierte sich ein tatkräftiges OK unter der Leitung des neuen Bremgarten-Tourismus-Präsidenten Stephan Troxler.

Jimmy Gehrig, der Jasskönig

Im Mai stieg im Reussbrückesaal ein Qualifikationsturnier, zu dem 68 Teilnehmerinnen und Teilnehmer antraten. Das Ziel: Die Bremgarter Truppe für den Match gegen Wettingen zu eruieren. 16 Runden wurden gejasst, Jimmy Gehrig, Claudia Mäder, Beat Koch und Nachwuchsjasser Nino Schuppisser qualifizierten sich. Schon das Qualiturnier war eine Episode für sich. «Trox hat gleich ein Fest organisiert», so Jasskönig Jimmy Gehrig, der mit grossem Abstand und nur 48 Differenzpunkten siegte. Im Hintergrund gingen die Organisationsarbeiten weiter. Die Carreise am 30. Juli mit gegen 200 Bremgartern lohnte sich schliesslich: Das Bremgarter Jassteam siegte – wenn auch knapp – gegen Wettingen und holte sich damit die Austragung eine Woche später in Bremgarten.

482 Rüeblitorten und 200 Helfer

Als Jassepizentrum der Schweiz diente das Areal an der Reuss und um das Casino. Während mehrerer Tage richtete sich der TV-Tross des «Donnschtig-Jass» in Bremgarten für seine 200. Sendung ein. Am 6. August war es dann so weit: bestes Sommerwetter. Auch die Truppe um OK-Präsident Stephan Troxler war bereit. Schon früh sicherten sich am Austragungstag die ersten Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Plätze auf dem Festgelände, ab 14 Uhr startete die Bewirtung. Die Crew um die beiden TV-Stars Reto Scherrer und Roman Kilchsperger führte einen gesamten Probedurchlauf durch; Vizeammann Doris Stöckli hatte den Ehrengast, die Bundespräsidentin Doris Leuthard, zu mimen. Unter den 200 Helferinnen und Helfern befand sich auch Stadträtin Monika Briner, die die für die Wette notwendigen Rüeblitorten im Empfang nahm. Alleine 40 der schliesslich 482 Rüeblitorten – 200 waren das Ziel – steuerten die Alterszentren Bremgarten und Widen bei. 30 Minuten nach der Sendung seien die Torten weg gewesen, so die Zeitzeugen.

Schliesslich fanden sich in Bremgarten für die Sendung rund 4000 Besucher ein. «Um halb acht war alles proppenvoll», erinnert sich Jimmy Gehrig. Ihren grossen Auftritt in der Sendung hatten zwei der bekanntesten Freiämter: Bundespräsidentin Doris Leuthard und Komiker Peach Weber. Leuthard fasste die Aufgabe, innert einer Minute 200 Gramm Rüebli zu raffeln, verfehlte das Ziel aber um 15 Gramm. Die deutsche Sängerin Nicole steuerte «Ein bisschen Frieden» bei.

Dass Nidau und Büren an der Aare in Bremgarten um die Austragung der folgenden Sendung jassten, verkam für die heimischen Aargauer fast zur Nebensache. Das Volksfest an der Reuss war der eine tolle Aspekt. Aber nicht nur. Der vorproduzierte Filmbeitrag über Bremgarten gibt auch heute noch Grund zum Schwärmen: «Wir waren alle begeistert von den Bildern, dem Film. Die ganze Schweiz sah, wie Bremgarten ist», sagt Monika Briner.

Es war ein Traumtag für Bremgarten. In Büren an der Aare. Eine Woche später regnete es, und etliche Sitzbänke blieben leer.

Nach Monaten in denen es kaum Anlässe gab, erinnern sich viele gern zurück an Zeiten, in denen man ganz unbekümmert feiern konnte. Die Redaktion tut dies im Rahmen der Sommerserie «Grosse Kisten».


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote