Alternativpunkt zum Schulalltag

  29.06.2021 Muri

Eine Woche lang wurde der Lehrplan an der Kreisbezirksschule Muri ausser Acht gelassen. In der Projektwoche konnten die Schülerinnen und Schüler in 16 Kursen dennoch viel lernen. Es wurde gekocht, gemalt, programmiert, Brutkästen für Turmfalken und Schleiereulen wurden hergestellt, ein Planetenweg realisiert und im Tessin wurden Aufräumarbeiten in Feld und Wald geleistet. --sus


Planeten, Theater und mehr

Abwechslungsreiche Projektwoche der Kreisbezirksschule Muri

234 Schülerinnen und Schüler konnten in 16 Kursen eine lehrreiche Alternativ-Schulwoche erleben. Unter anderem wurde ein Planetenwegprojekt mit Bau und Einweihung realisiert.

Susanne Schild

Der Planetenweg führt vom Bachmattenareal (Standort Sonne) über das Hasli (Standort Erde) und das Murimoos nach Bünzen und von dort aus der Bünz entlang bis nach Waltenschwil, wo mit dem Planeten Neptun der letzte abgebildete Planet steht. «Die Zwergplaneten sind nicht abgebildet, sondern werden nur auf der eigens kreierten Website erwähnt», erklärt Schulleiter Peter Hochuli das Projekt. Die umfangreiche Vorbereitungsarbeit für das Projekt wurde durch die Projektgruppe (Janek, Jonas, Finn und Wimol, alle Schüler der Klasse 3a) geleistet. Die Arbeitsorganisation für das Aufstellen der Planeten und der Sonne wurde jeweils vor Ort besprochen und die Realisierungsarbeiten wurden professionell durch ein Gartenbauunternehmen aus der Region umgesetzt. Die Eröffnungsfeier hat am Freitagnachmittag, 25. Juni, im Beisein von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrpersonen, Firmenvertretern und Schulbehörden stattgefunden. Teo Rigas, Leiter Abteilung Bau und Planung der Gemeinde Muri, hat mit dem Projektteam symbolisch das rote Band durchschnitten.

Gutes für die Natur

Insgesamt wurden 16 Kurse für 234 Schülerinnen und Schüler angeboten. Jeder konnte sechs persönliche Prioritäten setzen. «83 Prozent der Schüler konnten zwischen der ersten und dritten Wahl eingeteilt werden», informiert Hochuli weiter. «Uns ist es gelungen, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen», ist er überzeugt. Die Projektwoche sei der erste Spezialanlass in diesem Jahr gewesen. «Ein Alternativpunkt im Schuljahr», so Hochuli. Das Langzeitprojekt der Vogelwarte Sempach wurde von Schülerinnen und Schülern unterstützt. Sie bauten Nistkästen für die potenziell bedrohten Turmfalken und Schleiereulen. Ebenso wurden Standorte in der näheren Umgebung besucht, sodass die Meister der Lüfte live beobachtet werden konnten. Die zusammengebauten Kisten wurden am Ende der Vogelwarte Sempach übergeben.

Viel Bewegung an der frischen Luft

Unter der Leitung von Mathilde Kuhn erfuhren die Kursteilnehmer alles über Kräuterzauber und Hexenkult. Am Erlebnistag in Ballenberg kam man in den Genuss einer Führung durch den Kräutergarten und konnte die alte Apotheke besichtigen. Aus unförmigem Gemüse und Früchten aus Läden wurden im Kurs «kochbar» leckere Menüs gezaubert. «Bei uns landen die Lebensmittel nicht im Güsel, sondern auf dem Teller», betont Kursleiterin Franziska Koch.

Im Kurs von Mauro Nogara erhielten die Schülerinnen und Schüler wertvolle Tipps im Mountainbiken. Techniktraining und Tagestouren standen auf dem Programm. «Am Abend sind nicht nur unsere Velos, sondern auch unsere Gesichter dreckig», scherzt Mauro Nogara.

Wieder andere verbrachten vom 20. bis 25. Juni einen Umwelteinsatz im Tessin. Unter dem Motto «Raus aus dem Schulzimmer, wir packen es an» ging es nach Dalpe. Dort war Körpereinsatz gefragt. Auf sieben Hektaren pro Tag wurden Aufräumarbeiten in Feld und Wald geleistet. «Durch das gemeinsame Arbeiten, Kochen, Essen und Spielen wird Teamgeist entwickelt. Motivation und Durchhaltewillen war gefragt», fasst Kursleiter Sepp Bütler zusammen.

Von der Idee bis zur Umsetzung

Im Kurs «Theater von A bis Z» erfuhren die Jugendlichen alles, was für ein Theaterprojekt nötig ist. Kurze Szenen wurden selbst geschrieben und anschliessend einstudiert. Es wurde sogar ein Blick hinter die Kulissen des Theaters Basel geworfen, um die Welt des Theaters hautnah erleben zu können.

Wer Freude am Schönschreiben und Gestalten von Karten hatte, konnte beim «Handlettering» diverse Techniken erlernen, um seine ganz persönliche Geburtstagskarte zu gestalten.

Die Geschichte von Muri

Sogar eine Zeitung entstand während der Projektwoche. Die Schülerinnen und Schüler suchten sich ein Thema aus der Murianer Geschichte aus, welches sie speziell interessierte. Danach wurde darüber recherchiert und ein Text verfasst. Die gesammelten Texte wurden zu einer Zeitung zusammengestellt.

Ein eigenes Computerspiel konnte im Kurs von Gerd Schuster programmiert werden. Hier wurde das analytische Denken gefördert und erste Erfahrungen mit der Programmiersprache gemacht.

Auch traditionelle Brett- und Strategiespiele konnten kennengelernt werden. «Es macht viel Spass, aber erstaunlicherweise ist man am Abend nach einem Spieletag müde», so Kursleiter Martin Stüssi.

 


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