«Ab in die Höhe»: Die Fallschirm-Gruppe Freiamt ermöglicht Tandemsprünge

Auf dem Flugplatz in Buttwil hat die Fallschirm-Gruppe Freiamt ihr Quartier. Hier bieten die Mitglieder Mutigen an, das Gefühl des freien Falls mit bis zu 200 Stundenkilometern zu erleben und das Freiamt von oben zu sehen. Ein Erlebnis der dynamischen Art.

Sabrina Salm

Auf über 3800 Metern über Boden sitzt sie an der offenen Tür des Kleinflugzeuges. Die Beine baumeln über den Rand. Alles sieht so klein aus. Dann klopft ihr der erfahrene Tandemmaster auf die Schulter. Sie rückt vor und fällt im freien Fall. Leere im Kopf. Stille. Sie hat nur noch eine Funktion – einfach zu sein. Nach zirka 50 Sekunden im freien Fall öffnet sich der Fallschirm und sie gleitet dem Landgebiet entgegen. Ein überwältigendes Gefühl. Alle Probleme sind weg. Nach kurzer Zeit landet sie sicher auf dem Boden. Voller Adrenalin. «Es war einfach zu krass», sagt Alina aus Zürich und lächelt über das ganze Gesicht. Ihr fehlen die Worte. «Sekunden voller Glücksgefühle.» Ihre Freundin Hejer, die gerade von ihrem Tandemmaster gelöst wurde, rennt zu ihr und fällt ihr in die Arme. «Danke, dass du mir dieses unvergessliche Erlebnis zu meinem 18. Geburtstag geschenkt hast», sagt sie zu Alina. Und die beiden jungen Frauen sind sich sicher: «Das machen wir wieder einmal.»

Daniel Böck schmunzelt, als er die Szene der jungen Tandemspringerinnen beobachtet. Er ist der Präsident der Fallschirm-Gruppe Freiamt. Den Club gibt es seit knapp 50 Jahren und besteht aus über 35 Mitgliedern. «Wir sind einer der kleinsten Fallschirmclubs der Schweiz», sagt Böck. Trotzdem bieten sie das gleiche Sicherheitsniveau wie bei grösseren Vereinen an. «Die meisten von uns arbeiten ehrenamtlich, aus Spass und Freude am Fallschirmsport.» Jeden zweiten Sonntag und im Sommer jeweils Mittwochabends wird auf dem Flugplatz Buttwil gesprungen. Daniel Böck, seit 2006 im Vorstand, ist selber Instruktor ist und kann zirka 2500 Sprünge nachweisen, sagt: «Es ist ein Hobby, das einen sehr fesselt.»

Einfach geniessen

Viele Fallschirmspringer sind an diesem Sonntag schon in Buttwil gelandet. Endlich wieder einmal ein perfekter Tag für die Ausübung dieses Hobbys, das einem einen Extra-Kick verspricht. «Mit dem Wetterfrust muss man umgehen können», erklärt Patrick Bächli. Er ist heute der Hauptverantwortliche für den Funk. «Die Absprache mit Seglern und anderen Flugzeugen ist enorm wichtig. So können wir Gefahren umgehen.»

Jürg Schlatter, einer der heutigen Tandemmaster, instruiert die Gäste, die ein luftiges Abenteuer wagen. «Drei Sachen sind heute wichtig für euch. Und das Erste und Wichtigste ist: Geniesst es!»

Alles, was das Fallschirmspringer-Herz begehrt

Zwei, die ihren Tandemsprung noch vor sich haben, sind Nadja und Florian aus Forch. «Es ist nach zehn Jahren mein zweiter Tandemsprung», sagt die 40-Jährige. «Ich möchte das Fallschirmspringen zu meinem Hobby machen», erklärt Nadja. Ihren Freund hat sie dafür überzeugen können, und nun traut er sich, zum ersten Mal einen Tandemsprung zu machen. «Mit dem heutigen Sprung fange ich an, meinen Traum zu verwirklichen», sagt Nadja und verrät, dass sie einen Kurs besuchen möchte, um die Grundbegriffe des Fallschirmsports in Theorie und Praxis zu erlernen, und dann auch alleine aus dem Flugzeug springen kann. Einen solchen Kurs zu können sie auch bei der Fallschirmgruppe Freiamt besuchen. «Bei uns fühlen sich Tandemgäste, Schüler, Freeflyer, Bauchflieger und Wingsuiter gleichermassen wohl», sagt Daniel Böck. Denn der Club bietet alles an, was das Fallschirmspringer-Herz begehrt.

Tandemgutscheine können im Tandembüro, beim Babycenter Mini-Mus, Zürcherstrasse 25 in Muri bestellt und abgeholt werden.