Einen Tick persönlicher
29.09.2020 MuriMurikultur präsentiert das Programm für den Herbst/Winter 2020/2021
Coronabedingt haben besonders Kulturinstitutionen sowie Kulturschaffende in diesem Jahr gelitten. «Den Mehraufwand, um Kultur in all ihren Facetten vor Ort jetzt wieder geniessen zu können, nehmen die Ressortverantwortlichen von Murikultur gerne auf sich», sagt Geschäftsführerin Heidi Holdener.
Sabrina Salm
Das Kulturjahr 2020 war bisher nicht einfach. Vieles stand still und wurde abgesagt. Für einige eventuell nicht essenziell. Doch für viele war das Leben ohne Kultur schwer. Und es fehlte etwas. «Kultur in all ihren Facetten bewegt uns. Im besten Fall berührt sie uns auf die eine oder andere Art. Damit regt sie Interaktion und Austausch an», sagt Heidi Holdener, Geschäftsführerin von Murikultur, auf die Frage, was Kultur den Menschen gibt. «Sie verbindet, lässt uns miteinander im Gespräch bleiben und führt immer wieder dazu, dass wir unsere Einstellungen und Ideologien hinterfragen.» Der erzwungene Rückzug habe nicht zuletzt gezeigt, wie wichtig Austausch und Begegnung für Menschen sind. Es werde vom Publikum geschätzt, dass nach Monaten des Rückzugs und des höchstens virtuellen Kulturkonsums der echte, physische Kulturgenuss vor Ort wieder möglich ist.
«Wir sind zuversichtlich»
Für eine ganze Fülle an berührenden und bereichernden kulturellen Genussmomenten sorge das neue Programm. Die Ressortleitenden hätten alles daran gesetzt, dem Publikum die kommenden Herbst- und Wintermonate so kurzweilig wie möglich zu machen. So gibt es wie gewohnt von Musik bis Museum, von Literatur bis Cabaret alles, was das Kulturherz begehrt. Ein wahrhaft festlicher Saisonabschluss bei Musik in der Klosterkirche, grossartige Konzertversprechen bei Musik im Festsaal und museale Höhepunkte erwarten die Besucher. Wegen Covid-19 gab es kleinere Änderungen im Saisonprogramm. So wird «Musig im Pflegidach» beispielsweise noch spontaner, besser gesagt etwas kurzfristiger. «Insgesamt jedoch sind wir zuversichtlich, dass wir wie geplant veranstalten können: alles noch einen Tick persönlicher als sowieso schon.»
Uneingeschränkter Genuss
Heidi Holdener erklärt, dass die Schutzmassnahmen mit sehr viel Aufwand verbunden sind. In allen Ressorts hat dies unter anderem auch zu einer stark eingeschränkten Anzahl Plätze geführt – und damit zu Mindereinnahmen. «Mit Covid-19 mussten wir auch lernen, mit vielen Unsicherheiten zu planen und nötigenfalls sehr kurzfristig zu reagieren.» Das sei mit einigem Mehraufwand verbunden. «An oberster Stelle stehen jedoch die Sicherheit und der uneingeschränkte Genuss für unser Publikum und das weiss diese Bemühungen sehr zu schätzen, wie uns verschiedene Rückmeldungen versichern.»
Wenn man vom schlimmsten Szenario ausgehen würde und es einen zweiten Lockdown gäbe – würde das Murikultur verkraften? «An ein solches Szenario wollen wir gar nicht denken. Es wäre nicht nur für die Kulturinstitutionen schwierig, sondern vor allem auch für alle Kulturund Kunstschaffenden», sagt Heidi Holdener.
Hautnah und persönlich
Neues Saisonprogramm von Murikultur
In diesen Tagen startet die Herbst-Winter-Saison 2020/21 von Murikultur. Mit einem facettenreichen Programm, das in der Weihnachtszeit nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt und in den kalten, dunklen Monaten die Ohren und Augen erfreut.
Braucht es Kultur? Museen, Konzerte, Theaterveranstaltungen? «Immer wieder haben wir in den letzten Monaten über diese Fragen nachgedacht», erzählt Heidi Holdener, Geschäftsführerin von Murikultur: «Und auch wenn die Antwort klar scheint, lohnt es sich, immer einmal darüber nachzudenken.»
Musikalische Leckerbissen
Das Resultat: ein reichhaltiges Programm für die Herbst-Winter-Saison 2020/21. Eines, das auf berührende und fast private Momente setzt. «Was wir angestrebt haben: Kultur hautnah erleben und doch geschützt sein», erläutert Heidi Holdener. So wird bei allen Veranstaltungen auf entsprechende Schutzmassnahmen gesetzt. «Unsere Ressortleitenden haben alles daran gesetzt, unserem Publikum die kommenden Wochen und Monate so kurzweilig wie möglich zu machen», führt sie aus. So wartet Musik in der Klosterkirche am 25. Oktober mit einem wahrhaft festlichen Saisonabschluss auf: Musik von allen fünf Orgeln der Murianer Klosterkirche.
Viktorianische Weihnachten fürs Herz
Kurz darauf startet Musik im Festsaal mit einer Gala. Die Zürcher Symphoniker musizieren gemeinsam mit dem «Wunderkind» Laetitia Hahn. Jazzige Überraschungen warten am Sonntag abends bei «Musig im Pflegidach».
Viel Vorfreude auf die Weihnachtszeit verspricht das Eintauchen in die Opulenz der Sonderausstellung im Museum Kloster Muri. Alfred Dünnenberger zeigt ausgesuchte Objekte seiner umfangreichen Sammlung historischen Christbaumschmucks. Bereits zum dritten Mal steht in der Weihnachtszeit die Ausstellungsreihe «Wunderbare Weihnachtsbräuche aus aller Welt» im musealen Bereich auf dem Programm: Dieses Jahr tauchen die Besucherinnen und Besucher in die ganz spezielle Welt des Weihnachtsschmucks ein. Eine Welt voller opulenter Christbäume in schier unendlicher Formen- und Farbenpracht. Mit Blick in das Viktorianische Zeitalter. Das Rahmenprogramm glänzt unter anderem mit einem echt englischen «Afternoon Tea», serviert von Zita the Butler. Die erste Schweizer Butlerin serviert sogar ab und an bei HM Queen Elizabeth II. Kurz darauf, im Februar 2021, startet im Singisenforum eine Einzelausstellung der Aargauer Künstlerin Pearlie Frisch. Ihre Ausstellung lädt dazu ein, die Welt und uns selber neu zu erfahren.
Es darf gelacht werden
Wie immer darf und soll bei und mit Murikultur auch gelacht werden. Die Cabarena wartet auf mit Riklin & Schaub, den Ex-Freundinnen und mehr. «Wir freuen uns, auch in der kommenden Saison wieder viele Besucherinnen und Besucher zu begrüssen. Gerade jetzt in diesen etwas schw ierigeren Zeiten bietet Murikultur einen kleinen, exklusiven Rahmen, in dem die Kulturveranstaltungen genossen werden können», führt Heidi Holdener aus. --red