Quer durch das Kulturbeet

  08.09.2020 Muri

9. Murikultur-Tage mit verschiedenen Highlights – von Poetry Slam bis Michael von der Heide

Bereits zum neunten Mal laden die Murikultur-Tage vom 11. bis 14. September ein, Kultur in all ihren Facetten zu erleben. Innerhalb von vier Tagen: ein kleines, feines, lebensfrohes Festival der Kultur in und um Muri. Ein Festival für das Herz und von Herzen.

«Gerade jetzt, in diesen nicht ganz einfachen Zeiten, finden wir es wichtig, ein Zeichen zu setzen», sagt Heidi Holdener, Geschäftsführerin von Murikultur. Deshalb habe man sich entschieden, die neunte Auflage der Murikultur-Tage definitiv durchzuführen. «Selbstverständlich unter Einhaltung der Schutzkonzepte.»

Den Auftakt macht am 11. September, 19.30 Uhr, ein Poetry Slam – schon fast hat das moderne Format in Muri Tradition. Diesmal moderiert von zwei erfolgreichen Teilnehmern der letzten Jahre. Am Samstag, 12. September, 14.30 Uhr, findet ein turbulentes Kinderkonzert für die ganze Familie statt. In «Die Zeitmaschine» erzählt Adrian Zinniker die spannende Geschichte über eine Königsfamilie und ihre Kinder. Die Blechblasinstrumente des Argovia Philharmonic liefern einen mitreissenden Soundtrack und sind überdies ein echter Hingucker. Es werden Werke von Vivaldi, Dukas, Grieg, Gershwin und den Beatles gespielt. Das Konzert ist geeignet für Kinder ab fünf Jahren.

Als Venedig die musikalische Moderne verkörperte

Ebenfalls am Samstag, um 16 Uhr, steht mit royalen Geschichten eine multimediale Lesung mit Michael van Orsouw auf dem Programm. Er liest aus seinem neuen Buch «Blaues Blut» darüber, wie der österreichische Kaiser mit seiner Familie in die Schweiz flieht, warum Kaiser Karl I. von hier aus zwei Putschversuche plant, wie Kaiserin Zita später in die Schweiz zurückkehrt und wo sich die Herzen der beiden bis heute befinden.

Als Abschluss des Samstags beginnt um 19.30 Uhr das Konzert von den vier Emporen der Klosterkirche. Um 1600 gilt Venedig als Hotspot der musikalischen Moderne: Ganz Europa richtet seine Aufmerksamkeit auf die Lagunenstadt. Zu dieser Zeit beschäftigt der Grazer Habsburger Hof bereits venezianische Musiker. 1619 gelangen diese nach Wien und leiten dort jene neue Ära ein, die den barocken Kaiserhof zu einem Kulturzentrum ersten Ranges aufsteigen lässt. Die Hofkapellmeister Giovanni Priuli und Giovanni Valentini repräsentieren mit ihrer Musik, die in der Klosterkirche Muri einen spektakulären Aufführungsort findet, diese aufregende Epoche.

Musikalisches und sprachliches Chamäleon

Am Sonntag, 13. September, erwarten die Besucherinnen und Besucher museale Highlights und neben der «Musik von vier Emporen» auch jazzige Klänge im Pflegidach. Der Tag startet um 13.30 Uhr im Singisenforum mit einer Führung von Kurator Beat Wismer unter dem Titel «Hugo Suter zu Besuch bei Caspar Wolf». Um 15 Uhr folgt die kombinierte Führung durch die drei Museen Museum Caspar Wolf, Museum für medizinhistorische Bücher und Museum Kloster Muri. Um 17 Uhr wird das Konzert von den vier Emporen der Klosterkirche vom Samstag wiederholt.

«Musig im Pflegidach» bildet um 20.30 Uhr den Abschluss des Sonntags. Zu Gast ist das Michael-von-der-Heide-Trio. Von der Heide ist ein musikalisches und sprachliches Chamäleon. Er kennt trotz adligem Namen keine Standesdünkel, verblüfft und reüssiert immer wieder mit Projekten in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Deshalb erstaunt es nicht, dass er für sein dreisprachiges Album «Rio Amden Amsterdam» eine Schar exzellenter Jazzmusiker im Studio versammelte und sich damit einen lang gehegten Traum erfüllte. Die volle Pracht entfalten seine Lieder jedoch auf der Konzertbühne. Ihr gilt immer noch seine grösste Leidenschaft und dort brilliert er nicht nur als begnadeter Sänger, sondern ebenfalls als spitzbübischer und scharfzüngiger Conférencier.

Patty Basler zum Schluss

Wie immer schliessen die Murikultur-Tage mit einem Lachen – dieses Jahr ganz besonders: Spoken-Word-Kabarettistin Patty Basler fordert am Montag, 20 Uhr, im «Cabarena» zum «Nachsitzen» auf.

«Einmal mehr haben unsere Programmverantwortlichen alles gegeben, dem Publikum ein spannendes, heiteres und lebenslustiges Programm zu bieten: Wir freuen uns auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher unseres kleinen, persönlichen Festivals», meint Heidi Holdener mit Vorfreude. --red

Mehr Informationen zu den einzelnen Anlässen: www.murikultur.ch/programm.


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