Schwieriges Turnjahr

  28.07.2020 Sport

Der Turnverband Freiamt kriegt die Coronazeit zu spüren

«Ein aussergewöhnliches Jahr», meint Fredy Klausner, technischer Leiter des Freiämter Turnverbandes. Die beiden grössten Anlässe sind abgesagt. Trotzdem wird man diese schwierige Zeit gut überstehen. Klausner selbst wird Ende Jahr sein Amt abgeben. Er hätte sich einen schöneren Abschluss gewünscht.

Stefan Sprenger

Im Mai wäre der Freiämter Cup in Merenschwand über die Turnbühne gegangen. Eine grosse Turnparty mit 1000 Turnerinnen und Turnern wäre es geworden, Buurezmorge inklusive. Alle Freiämter Vereine hätten rund 80 Vorführungen gezeigt. Und das alles in Merenschwand, einer der grössten Turn-Hochburgen im Freiamt. Doch eben: Corona sorgt für die Absage. Genauso wie beim Kreisspieltag in Tägerig, dem zweiten grossen Anlass des Freiämter Turnverbandes.

Der 36-Jährige Fredy Klausner stammt ursprünglich aus Benzenschwil und ist schon zwei Jahrzehnte beim TV Merenschwand dabei. Nach acht Jahren im Vorstand des TV Merenschwand ist er nun sieben Jahre als technischer Leiter im Turnverband Freiamt tätig. Für ihn wäre dieser Freiämter Cup ein Heimspiel gewesen und ein besonderes Highlight. Denn er tritt Ende Jahr ab. «Ich hätte es mir gerne anders gewünscht», meint Klausner.

Doch so gibt es eine Turnsaison ohne Wettkämpfe. «Alles wurde abgesagt. Selbst bei den vielen Turnerabenden im Oktober und November ist unklar, ob sie durchgeführt werden können oder nicht», sagt ein nachdenklicher Klausner und beschreibt das Jahr 2020 als «aussergewöhnlich und speziell». Organisatorisch hatte der technische Leiter zwar weniger zu tun, dafür umso mehr mit Abklärungen zu den einzelnen Anlässen.

Der Freiämter Cup im Jahr 2021 findet wie geplant in Hägglingen statt, 2022 in Boswil. Merenschwand ist Austragungsort des Freiämter Cups im Jahr 2023. «Wir haben es eben um drei Jahre geschoben», meint Klausner. Wie es nächstes Jahr aussieht, ist allerdings auch noch unklar. «Das steht in den Coronasternen», wie Klausner sagt. Man hofft natürlich, dass man spätestens 2021 wieder «normal» turnen kann.

«Wurmt mich ein bisschen»

An der Delegiertenversammlung im November in Waltenschwil wird Klausner sein Amt abgeben. «Nach so einem Jahr aufzuhören, wurmt mich ein bisschen. Aber so ist es nun mal», meint Klausner. Ein möglicher Nachfolger steht in den Startlöchern, muss zuerst aber noch gewählt werden. Übrigens: Auch die Durchführung der Delegiertenversammlung in Waltenschwil steht wegen der Coronabestimmungen auf der Kippe. Am Anlass sind jeweils rund 150 Leute dabei.

Der Turnverband Freiamt wird das Coronajahr 2020 überstehen. Präsident Reto Stuber sagt: «Es wird wohl wieder seine Zeit brauchen, bis alles wieder normal anläuft. Nachhaltig und finanziell wird es aber keine Probleme für uns geben.» Der Merenschwander, der seit sechs Jahren Präsident ist, sagt weiter, «dass es vielseitige Hürden zu überwinden gab.» So haben beispielsweise Vereine, die Volleyball spielen, weniger Probleme mit den Schutzbestimmungen als die Geräteturn- oder Gymnastikvereine, wo es schwieriger ist, den Abstand gemäss Schutzkonzept einzuhalten.

Aber: Alle Turnvereine können wieder trainieren. Und dies ist in diesen Zeiten schon als kleiner Erfolg zu werten. «Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Wir sind zuversichtlich, dass das Turnjahr 2021 im Freiamt wieder normaler wird», so Präsident Stuber.


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