Abend voller Abschiede
09.07.2024 Muri
Nicht ohne Tränen
Emotionale Abschlussfeier der Bez
Der Abschluss der obligatorischen Schulzeit ist mit Freude, aber auch mit Wehmut verbunden. So auch an der Bez Muri.
Mit Hemd, Anzug oder feierlichen Kleidern ...
Nicht ohne Tränen
Emotionale Abschlussfeier der Bez
Der Abschluss der obligatorischen Schulzeit ist mit Freude, aber auch mit Wehmut verbunden. So auch an der Bez Muri.
Mit Hemd, Anzug oder feierlichen Kleidern verabschiedeten sich 78 Schülerinnen und Schüler aus der Bezirksschule Muri. Ein besonderer Abend war es nicht nur für sie, sondern auch für Dieter Güntert. Nach 28 Jahren als Lehrer lässt er sich frühzeitig pensionieren und wandert nach Spanien aus. Er riet den neuen Bez-Ehemaligen: «Bleibt leidenschaftlich.» --ake
Kreative Schulschlussfeier der Kreisbezirksschule Muri im Festsaal
Vier Klassen. Aus 78 Schülerinnen und Schüler der Bez Muri wurden an der Schulschlussfeier 78 Ehemalige. Ein spezieller Abend war es in erster Linie für sie, aber auch für Eltern, Familien und Lehrpersonen. Ganz besonders für Dieter Güntert, der nach 28 Jahren an der Bez in Muri frühzeitig in Pension geht.
Annemarie Keusch
Plötzlich stehen alle. Der Applaus ist gross und dauert lang an. Dieter Güntert bleibt stehen, streckt den Blumenstrauss in die Höhe. Die Rührung ist ihm anzusehen. Er verlässt die Bez Muri nach 28 Jahren. Emotional wurde es bereits, als er seine Abschlussklasse 3c verabschiedete. «Das ist die letzte Rede, der letzte Schuldonnerstag. Der Druck ist gross», meinte er grinsend. Von einer Schnapsmatrize aus seinen Anfängen wollte er aber nicht erzählen. «Es ist doch eine Rede für euch, nicht für eure Eltern oder gar Grosseltern.» Stattdessen sprach er darüber, was ihm wichtig war. «Einen guten Klassengeist zu schaffen», betont er. Und dass sich die Jugendlichen zu einer breiten Palette an jungen Erwachsenen entwickeln können. «Die Biologie würde von Biodiversität sprechen.» Er wünschte den Schulabgängern, dass sie leidenschaftlich bleiben, «auch wenn das manchmal auch mit Leiden verbunden ist».
Bei Kritik nicht zurückziehen
Mit guten Wünschen verabschiedete nicht nur Güntert seine letzte Klasse, sondern auch Schulleiter Peter Hochuli den langjährigen Lehrer. Mathematik, Biologie, Geografie, Medien und Informatik – das waren Günterts Steckenpferde. «Er war immer ein Praktiker, hat spannende Exkursionen organisiert. Und legendär sind auch die Tiere in seinem Schulzimmer», weiss Hochuli. Abschied war an diesem Abend oft ein Thema. Und gute Wünsche wurden ganz viele mit auf den Weg gegeben.
Natürlich bewiesen auch die vier Abschlussklassen ihre Kreativität. Das 3a gewährte zum Beispiel Einblicke in die Klasse. Etwa darüber, wer am meisten Ländler hört, wer am meisten Mate trinkt und wer am meisten Geld fürs Essen ausgibt. Oder das 3d stellte der Klassenlehrerin Vivienne Villiger Fragen. Etwa, welches Wort sie in den drei Jahren am meisten sagte. «Vielleicht ‹Psscht››.» Für Villiger war es ein besonderer Abend, schliesslich verabschiedete sie erstmals eine Klasse als Klassenlehrerin. «Ihr wart eine Einsteiger-Klasse, habt es mir sehr einfach gemacht. Die nächste Klasse wird es schwierig haben.»
Auch Sepp Bütler verabschiedete seine Klasse 3b. «Ihr habt nicht immer alle überall brilliert. Aber ich bin beeindruckt davon, wie einige von euch mit Willen einen besseren Notendurchschnitt erarbeitet haben.» Was seine Klasse nicht getan habe – sich freiwillig engagiert. Weder die Martini-Feier noch das Schulfest organisiert. «Macht das in Zukunft. Die Gesellschaft braucht Leute, die sich engagieren.» Augenzwinkernd meinte Ursula Huber zu ihrem 3a: «Nehmt von allen bisherigen Reden heraus, was für euch stimmt.» Zudem riet sie den Schulabgängern, sich nicht zurückzuziehen, wenn sie auf Kritik stossen. «Gebt Widerstand, zeigt euch», appellierte sie.
Überflieger mit 5.7-Schnitt
Ursula Huber gehörte übrigens zu den drei Lehrpersonen, die zusätzlich geehrt wurden. Sie unterrichtet seit 15 Jahren an der Bez. Das Fünf-Jahr-Jubiläum feiern Martin Stüssi und Nathanael Schaerer. Und besonders viel Applaus gab es natürlich auch für die Schulabgänger mit den höchsten Notenschnitten. Basil Burger erreichte eine Traumnote von 5.7. «Seit der ersten Bezirksschule war er ein Überflieger», betonte Schulleiter Peter Hochuli.
78 neue Ehemalige hat die Bez Muri nun – alle konnten eine Anschlusslösung präsentieren, die für sie passt. 21 davon absolvieren eine Berufslehre mit Berufsmatura, 18 eine Berufslehre, 11 besuchen die Fach- oder Wirtschaftsmittelschule, 27 ein Gymnasium und jemand ein Austauschjahr. «Damit habt
ihr die erste Etappe erreicht, ich wünsche euch weiterhin, dass ihr eure Ziele erreicht.» Hochuli wünscht allen Durchhaltewillen und Energie auf diesem Weg. Und mit Blick auf die vier Abschlussklassen ist er überzeugt: «Schauen Sie sich das an, die letzten drei Jahre haben sich gelohnt.»