Alles für das perfekte Bild
02.05.2025 Region UnterfreiamtPeter Steger aus Büttikon ist Fachmann für Imagefilme, Produktevideos und Firmenporträts
Bewegte Bilder eignen sich ideal, um ein Produkt, eine Firma oder einen Anlass vorzustellen. Einer, der weiss, wie man diese Bilder perfekt einfängt und ...
Peter Steger aus Büttikon ist Fachmann für Imagefilme, Produktevideos und Firmenporträts
Bewegte Bilder eignen sich ideal, um ein Produkt, eine Firma oder einen Anlass vorzustellen. Einer, der weiss, wie man diese Bilder perfekt einfängt und abmischt, ist Peter Steger. Diese Zeitung durfte ihn bei einem Einsatz begleiten.
Chregi Hansen
Eben erst hat er, ganz tief gebückt, von unten den Weg des Materials durch die Maschine gefilmt. Hat dann die auf dem Förderband mitfahrende Go-Pro vor dem Absturz gerettet. Jetzt eilt er auf die Galerie, besteigt da eine Leiter und filmt nun von ganz oben in den Shredder hinein. Um dann, bereits mit ein paar Schweisstropfen auf der Stirn, zum nächsten Dreh mit der Drohne zu eilen.
Peter Steger ist immer auf der Suche nach dem perfekten Bild. Vor 15 Jahren hat sich der Büttiker selbstständig gemacht. Seither ist er Geschäftsführer und Firmengründer der Steger-Video. ch mit langjähriger Erfahrung als TV- und Videoproduzent, Kameramann und Videoeditor. «Ich hatte das Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte», sagt er. Ursprünglich hat er Schreiner gelernt, konnte dann aber bei Urs Hubers Spectrum Video in Wohlen ein Praktikum absolvieren. Das war sein Einstieg in die Welt der Videofilme. Zudem leistete er seinen Militärdienst im «Zentrum elektronische Medien». Kam dort in Kontakt mit vielen Mitarbeitenden der Medienwelt. Konnte später 4 Jahre beim Tele M1 in Aarau und Tele 1 in Luzern arbeiten.
Zeigen, was man kann
Heute ist Peter Steger ein Spezialist für Imagefilme, Baudokumentationen, Produktevideos, Firmenporträts und vieles mehr. Die Liste seiner Kunden ist lang und reicht von grossen Unternehmen wie die Axpo bis zu kleinen Ein-Mann-Betrieben. An diesem Tag ist er bei der Firma Syntonex im Einsatz, die vor Kurzem von Seon nach Villmergen gezogen ist, direkt integriert im dem neuen Recycling-Zentrum der Römer AG. Die beiden Firmen laden am 25. Mai gemeinsam zum Tag der offenen Tür. «Weil wir dann die Maschinen nicht laufen lassen können, wollen wir auf Monitoren zeigen, was wir machen. Das Video können wir dann auch für die Homepage nutzen. Die haben wir bisher komplett vernachlässigt», sagt Geschäftsführer Gilbert Hübscher.
Auf Peter Steger ist er gestossen, weil dieser schon für die Römer AG im Einsatz war und den gesamten Bau dokumentierte. «Er hat viele gute Ideen, von denen wir profitieren können», sagt Hübscher, der an diesem Tag den Dreh begleitet und auf Anweisung Maschinen startet und ausschaltet. Rund zwei Stunden Filmmaterial sind bereits im Kasten, noch fehlen die Aufnahmen im Labor und die Drohnenflüge durch die grossen Hallen. Aus all dem Material entsteht dann im Studio ein mit Musik unterlegter KMU-Trailer von gerade mal zwei Minuten. «Die meisten Auftraggeber hätten lieber einen längeren Film. Aber ich sage immer: In der Kürze liegt die Würze!», erklärt Steger sein Rezept.
Die Go-Pro kann auch mal kaputtgehen
Für ihn ist klar. Gute Bilder sprechen für sich. Brauchen weder Text noch Erklärung. Im Labor der Syntonex baut er seine Lampen und Kameras so auf, dass sich spannende Lichtreflexe ergeben. Umgekehrt deckt er ab, was das Bild stört. «Das müsst ihr nachher halt wieder aufräumen», erklärt er Hübscher und lacht. Dann wird er wieder ernst, misst genau ab, wie weit er mit der Kamera rollen kann, prüft die Lichtverhältnisse und die Schärfe.
Für spektakuläre Bilder gibt Steger alles. Lässt auch mal eine Go-Pro ins Wasser tauchen, damit er filmen kann, wie die Dichte des Materials bestimmt wird. «Sie hat den Test bestanden, sie ist wasserdicht», so sein Kommentar, nachdem er die Kamera wieder aus dem Wasser gefischt hat. Gerade bei den Go-Pros komme es schon vor, dass sie kaputtgehen, «die betrachte ich schon fast als Verbrauchsmaterial». Schliesslich fällt die auch mal von einer Maschine herunter. In Sachen Technik versucht er immer auf dem neusten Stand zu sein. Da alle Aufnahmen für 10 Jahre archiviert werden, sammelt sich einiges an Daten an. 36 Terabytes dürften es inzwischen sein. «Das Videomaterial wird zwar bei mir gespeichert, gehört aber dem Kunden. Er darf damit machen, was er will», erklärt er.
Intensiver Austausch mit dem Auftraggeber
Peter Steger sieht sich weniger als Künstler, sondern eher als Dienstleister. Dank seinem handwerklichen Background weiss er, worauf es bei den technischen Aufnahmen und Firmenporträts ankommt. «Es ist für mich wichtig, den Kunden persönlich von der Idee und Planung über die Ausführung bis zur geeigneten Präsentation begleiten zu können. So kann ich die Kundenbedürfnisse eins zu eins aufnehmen und umsetzen», sagt er. Das schätzt Auftraggeber Hübscher sehr. «Wir waren intensiv im Austausch. Sachen, die ich spannend fand, sieht er als nicht geeignet für den Videofilm. Umgekehrt war er vom Labor begeistert, was ich im ersten Moment langweilig fand», erzählt er. Aber man spüre bei Steger, dass er über viel Erfahrung verfüge und auf Details achte. «Es kommt schon vor, dass ich bei einem Dreh darauf aufmerksam mache, dass die Mitarbeiter doch Helme tragen müssten. Nicht, dass es danach Probleme gibt», erklärt Steger. Letztlich sei jeder Auftrag ein Mix aus Planung und Improvisation. Und er selber lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen.
Bis zu 15 Kameras im Einsatz
Der Büttiker ist bei seinen Einsätzen meist allein unterwegs. Er kann aber bei Bedarf auf die Unterstützung von ganz verschiedenen Fachleuten zurückgreifen. Dabei können die Aufträge auch mal ganz schön anstrengend sein. So musste er für einen Einsatz bei der Rotex Helicopter AG einmal 15 verschiedene Kameras installieren und richtig positionieren. An Kranteilen, Helikoptern, Helmen und an vielen weiteren Stellen. Drohnen inklusive. «Das war auch für mich ein besonderer Dreh, da musste viel im Voraus geplant werden», erzählt er. Und sowieso: Filmen sei viel mehr, als bloss eine Kamera halten. Bei Reportagen seien doch oft die Kameraleute die wahren Helden. «Wir sehen, wie die Bergsteiger die steilsten Felswände meistern. Und vergessen, dass da einer mit einer schweren Kamera die gleiche Wand hochklettert und die spektakulären Bilder macht.» Aber auch technisch will Peter Steger immer up to date sein. Wie er und seine Arbeit sich entwickeln, kann er wunderbar an den Videofilmen über das Villmerger Jugendfest beobachten, die er seit 2002 alle acht Jahre realisieren darf.
Weil der Kunde König ist
Das Filmen ist nur ein Teil der Arbeit. Ist das Material beisammen, geht es im Studio ans Kombinieren und Schneiden. Da ist Peter Steger gerne für sich. «Viele Auftraggeber wollen das Material schon vorher sehen. Aber ich zeige ihnen erst das Endprodukt. So erspare ich mir viele Diskussionen», schmunzelt er. Änderungen sind aber immer noch möglich, schliesslich ist der Kunde König. Gilbert Hübscher ist jedenfalls begeistert von Stegers Professionalität. «Er zeigt mit vielen spannenden Videobildern, was wir hier machen. Wie aus altem Kunststoff ein Granulat wird, das wieder verarbeitet werden kann. Im Videofilm wird deutlich, dass wir eine dienstleistende Recyclingfirma sind.» Dafür opfert Hübscher gerne seine Zeit und steht dem Videoproduzenten als Helfer zur Verfügung.
Der wiederum ist bereits wieder im Arbeitsmodus. Räumt ein Regal leer und füllt es mit farbigen Kisten. Alles für das perfekte Bild. Wie das als fertiger Film aussieht, weiss man spätestens am Tag der offenen Tür am 25. Mai. Dann läuft der KMU-Trailer auf mehreren Monitoren. Während der Büttiker bereits am nächsten Auftrag arbeitet.
Den Videofilm über die Syntonex findet man aktuell unter www.steger-video.ch.