Amor schlug im Nachtzug zu

  17.08.2021 Muri

Bettina Lukoschus, Pfarrerin der reformierten Kirche Muri Sins, traute zwei ehemalige Konfirmanden

Seit ihrem Konfirmandenlager 2010 in Ungarn sind Nicole Enz und Jan Eichenberger ein Paar. Elf Jahre später hat sie ihre Konfirmationspfarrerin Bettina Lukoschus getraut.

Nicole Enz und Jan Eichenberger besuchten zusammen den Konfirmandenunterricht bei Pfarrerin Bettina Lukoschus und fuhren beide nach der Konfirmation 2010 in den Frühlingsferien mit ins Lager nach Ungarn.

Wie alles begann

Auf dem Rückweg im Nachtzug von Budapest nach Zürich war es dann um sie geschehen. Seither sind die beiden ein Paar. Und nun, elf Jahre später, haben sie geheiratet und fragten ihre Konfirmationspfarrerin Bettina Lukoschus, ob sie auch ihre kirchliche Trauung durchführen könnte. Am 10. Juli war es im Wasserschloss Wyher in Ettiswil so weit.

Sicherlich können sich die beiden daran erinnern, wie sie sich zum ersten Mal so richtig wahrgenommen haben. Das war im Skilager der Schule Merenschwand. Und als Nächstes waren sie zusammen in derselben Konfirmandengruppe. Da hat es dann schon so ein bisschen gefunkt. Damit Jan dann ebenfalls mit ins Konfirmationslager kam, brauchte es von Nicole aber noch einige Überredungskunst.

Schwierigkeiten gemeistert

Seither sind sie zusammen, mussten aber schon am Anfang die erste Prüfung bestehen, denn nach der Schule verbrachte Nicole ein Jahr im Welschland. Die Beziehung wurde mit viel Telefonieren und durch die gelegentlichen Wochenenden, die Nicole zu Hause verbrachte, lebendig gehalten. Aber Nicole und Jan sagen unisono, dass sie durch alle Erlebnisse, Höhen und Tiefen über die Jahre hinweg nur noch mehr gereift und zusammengewachsen sind. Und so konnte Nicoles Abwesenheit durch ihren dreimonatigen Sprachaufenthalt in den USA ebenfalls gemeistert werden.

Im Unterricht für das Leben gelernt

Das, was sie im Konfirmandenunterricht erlebt haben, spielt weiterhin eine Rolle in ihrem Leben. So finden sie es gut und wichtig, die Grundprinzipien des Zusammenlebens, wie sie beispielsweise durch die Zehn Gebote formuliert werden, mit auf den Weg bekommen zu haben.

Deshalb hat es eine besondere Bedeutung für sie, dass ihre Konfirmationssprüche nun ebenfalls im Traugottesdienst vorkommen. Für Jan war der Gedanke vom rechten Lebenswandel wichtig, und er wählte diesen Vers aus den Sprüchen Salomos als Geleitwort aus: «Wahrheit besteht für immer – Lüge nur einen Augenblick» (Sprüche Salomos 12, 19). Nicole liess sich damals schon vom praktischen Aspekt der Liebe ansprechen und liess diesen Vers aus dem 1. Johannesbrief auf die Konfirmationsurkunde schreiben: «Unsere Liebe darf nicht aus leeren Worten bestehen. Es muss wirkliche Liebe sein, die sich in Taten zeigt» (1. Johannesbrief 3, 18).

Treffender Trauspruch

Dass sie sich nun kirchlich trauen lassen, ist für die beiden nur folgerichtig: Nach der Konfirmation wollen sie nun das nächste Lebensereignis mit kirchlicher Begleitung feiern. Dabei ist es für sie besonders wichtig, dass das durch eine ihnen bekannte Person, namentlich ihre Konfirmationspfarrerin, geschieht. Sorgfältig haben sie ihren Trauspruch ausgewählt: Lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken (Hebräerbrief 10, 24). Einander achtsam zugewandt sein und dabei füreinander und auch anderen zugute aktiv sein – auf diese Weise möge ihre Liebe lebendig bleiben. --zg


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