In anderen Zeiten

  19.10.2021 Muri

Blauring und Jungwacht unterhielten bestens

Von der Steinzeit bis in die Zukunft nahmen Blauring und Jungwacht Muri das Publikum mit.

Der Aufwand, den die Jungwacht und der Blauring Muri alle vier Jahre auf sich nehmen, ist riesig. Gelohnt hat er sich auf alle Fälle. An drei Vorführungen unterhielten die Kinder und Jugendlichen das Publikum bestens und nahmen es mit in viele verschiedene Zeiten. Unter anderem war auch Bundesrat Alain Berset zu Gast im Festsaal. --red


Zeitreisen sind doch möglich

Jungwacht und Blauring Muri zeigen im Festsaal eine grosse Show

Alle vier Jahre organisieren Jungwacht und Blauring einen Unterhaltungsabend. Unter dem Motto «Anno dazumal» wurde das Publikum auf eine Reise von der Steinzeit bis in die Zukunft mitgenommen. Hinter den drei Vorführungen stecken wochenlange Vorbereitungen. Ein enormer Aufwand, der mit grossem Applaus belohnt wurde.

Susanne Schild

Dass man innerhalb eines Raumes von einem Ort zum anderen reisen kann, steht fest. Doch die Frage ist, ob man sich auch von der einen Zeit in eine andere bewegen kann. Jungwacht und Blauring Muri haben bewiesen, dass Zeitreisen möglich sind. Für das Publikum hiess das: «Achtung, festhalten und nicht vor Schreck aus dem Raum-Zeit-Kontinuum purzeln.» «Selbst das Drehbuch haben die Kinder selbst geschrieben», sagt Joy Räber, Präsidentin Jungwacht und Blauring Muri.

Vor rund einem Jahr hatten die Kinder und das Leitungsteam mit den Vorbereitungsarbeiten für «Anno dazumal» begonnen. Es wurde geprobt, gebastelt, gemalt, geturnt und getanzt. Das Ergebnis wurde am Wochenende im Festsaal des Klosters präsentiert. Eine unterhaltsame, abwechslungsreiche Reise durch Zeit und Raum stand auf dem Programm. «Alles wurde von einem siebenköpfigen OK organisiert. Die ganze Jubla-Schar ist an den Aufführungen im Einsatz. Jeder macht das, wo seine Stärken sind. Und sie machen es gut», sagt Joy Räber.

Irrfahrt durch Raum und Zeit

Die beiden Jubla-Kids Oli und Cheyenne finden im Keller ihrer Grosseltern komische, dreieckige Hüte. Als sie ihren Grossvater fragen, was es mit diesen auf sich hat, erzählt er ihnen, dass es sich dabei um Bestandteile einer Zeitmaschine handelt. Es stellt sich heraus, dass Grossvater Willi in seiner Jugend auf Zeitreise war. Gemeinsam mit vier Freunden wollte er die Gründung der Jungwacht miterleben und beschloss deshalb, eine Zeitmaschine zu bauen. Über mehrere Jahre bastelten sie, bis am Ende tatsächlich eine funktionierende Zeitmaschine entstand. Eine Badewanne, die bei der Firma Grolimund gefunden wurde, bildet das Herzstück der Maschine. Ausgestattet mit einem Steuerrad und einer Antenne, die aus dem Duschschlauch entstand, machen sich die fünf Freunde auf eine Reise durch Raum und Zeit. «Diese Maschine werde ich nie vergessen», sagt der Grossvater.

Doch irgendetwas geht schief. Hörbis Helm funktioniert nicht und er geht verloren. Um ihn wiederzufinden, starten die vier verbleibenden Freunde ihre Irrfahrt. In der Steinzeit treffen sie auf Urzeitmenschen und einen Dinosaurier. In Ägypten sehen sie «Rösser mit zwei Buckeln, die sie noch nicht einmal im Murimoos gesehen haben».

Weiter geht es in der Badewanne in die 1980er-Jahre. Eine Tanzeinlage mit Stulpen und Stirnband wird gezeigt. DJ Hampi heizt dem Publikum richtig ein. «Den DJ würde ich sogar zum Grossrat wählen, wenn er sich zur Wahl stellen würde», so das Fazit der vier Freunde. Im Mittelalter verwandeln sich schwarz verhüllte Mönche in Turnerinnen und Turner in bunten Ringelstrümpfen.

Alain Berset spricht im Festsaal

Zwischen den einzelnen Zeitstationen werden immer wieder die Grosseltern und die beiden Jubla-Kids Oli und Cheyenne eingeblendet. So schauen sie beispielsweise die «Tagesschau». Schlagzeilen macht hier die Meldung, dass der Turbokreisel bereits zehn Tage unfallfrei ist und der FC Muri mit dem Bau des Kunstrasenfeldes beginnt.

Auf die Präsidentin Joy Räber treffen die Zeitreisenden 1960. Die junge Joy ist in ihrem Hippie-Bus unterwegs zum Jubiläum von Blauring und Jungwacht in New Jersey.

Weiter geht es von der bunten Hippie-Atmosphäre in das dunkle Jahr 2020. «Wo sind denn all die Menschen?», fragen sich die Freunde. Bundesrat Alain Berset spricht im Festsaal über die Krise. «Das Jahr 2020 will ich nicht erleben», stellen die vier einhellig fest. «Da herrscht ja Weltuntergangsstimmung.» Nach einem Abstecher in das alte Rom, wo man auf Asterix und Obelix trifft, geht es ins Jahr 2080. «Hier sieht es spannend aus», stellen die Zeitreisenden fest. Doch dann kommen sie zu dem Entschluss, dass es nicht gut ist, zu viel über die Zukunft zu wissen. Sie machen sich auf die Heimreise. Auf dem Bahnhof in Wohlen treffen sie Hörbi. Die Freude über das Wiedersehen ist gross. Auch Hörbi hat viel erlebt. Er machte einen Spaziergang mit den Beatles, erlebte die Mondlandung und sah die sieben Zwerge. Für die Heimfahrt entschliessen sie sich, lieber den Zug zu nehmen. Einzig herausgefunden, wie die Jungwacht gegründet wurde, haben sie nicht.

So endet ein abwechslungsreicher und sehr unterhaltsamer Abend. Das Publikum honorierte die grosse Show mit tosendem Applaus. «Wenn das Publikum von der ersten Szene bis zur letzten total mitmacht, motiviert das unglaublich», fasst Joy Räber den Unterhaltungsabend zusammen. «Meine Kids sind spitze gewesen, alles hat wunderbar geklappt. Ich bin stolz, zu sehen, was sie alles auf die Beine gestellt haben.»


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