Anders, aber gut
23.07.2021 SportSpringkonkurrenz Wohlen findet an diesem Wochenende statt
Nach einem Jahr Pause meldet sich die Wohler Springkonkurrenz zurück. Der Anlass findet in etwas abgespeckter Form statt. Dennoch halten die Veranstalter einiges für Pferdefans bereit.
Josip Lasic
Ab der fünften Prüfung an der Springkonkurrenz in Wohlen wird das Freiämter Publikum Neuland betreten. Morgen Samstag ab ungefähr 15.30 Uhr starten die Prüfungen mit den Freiberger-Pferden.
Freiberger sind eine Schweizer Pferderasse, die aktuell sehr begehrt ist. «Es werden zahlreiche solcher Pferde aktuell ins Ausland verkauft», erzählt Christoph Keller, Co-Präsident des OK der Springkonkurrenz. «Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich», ergänzt Sandra Troxler, Co-Präsidentin von Keller. Und diese begehrte einheimische Pferderasse wird zum ersten Mal in Wohlen einen sportlichen Wettkampf bestreiten. Die Prüfungen mit den Freiberger-Pferden dienen als Qualifikation für den Schweizer Sport- und Zuchtfinal der Freiberger, der im September in Avenches stattfindet.
Rahmenprogramm fällt weg
Mit diesem Novum will das OK der Springkonkurrenz um Keller und Troxler die Zuschauer etwas entschädigen. Denn der Anlass wird nicht im gewohnten Rahmen stattfinden. Statt drei Tagen sind nur zwei geplant. Das Rahmenprogramm mit Ponyreiten, Streichelzoo und Bullriding fällt weg. Ebenso der Bünztal-Seetal-Cup.
«Wir führen die Springkonkurrenz in erster Linie für die Reiter durch», sagt Troxler. «Das heisst nicht, dass wir keine Zuschauer wollen. Im Gegenteil. Sie sind uns sehr willkommen. Aber wir mussten uns irgendwann auf einen Plan festlegen, wie wir das Ganze durchführen wollen, und haben uns für die abgespeckte Variante entschieden.»
Die pandemische Lage hat den Kavallerieverein Bünztal vor eine grosse Herausforderung gestellt. Obwohl das Programm ausgedünnt wurde, war die Organisation des Anlasses erschwert. «Das fängt damit an, dass wir uns lange nicht treffen durften und alles online besprechen mussten», erklärt Keller. «Ausserdem konnten wir nicht einfach den Plan der Vorjahre aus der Schublade holen und alles wie gewohnt aufbauen, sondern mussten uns überlegen, wie wir das Ganze jetzt aufziehen wollen. Es war sicher lehrreich, aber auch aufwendig.»
Niemand soll enttäuscht sein
In den Vorjahren hat Christoph Keller stets betont, dass die Springkonkurrenz auch ein Volksfest ist. «Das ist sie diesmal leider nicht. Wir wollen das im Vorfeld kommunizieren, damit niemand enttäuscht ist», sagt er.
Dennoch bemüht sich das OK, die Springkonkurrenz für die Besucher so attraktiv wie möglich zu gestalten. Es wird ein Festzelt geben, das etwa halb so gross ist wie in den Vorjahren. Die Festwirtschaft besteht aus mehreren Take-away-Ständen. Dazu wird etwas weiter entfernt vom Festzelt ein weiterer Aufenthaltsbereich aufgebaut. Maximal 500 Zuschauer sind zugelassen. Die Abstandsregeln müssen eingehalten werden und auf dem Festgelände wird Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. «Die Hoffnung ist, dass wir so auch Leute animieren können vorbeizukommen, die wegen der Pandemie noch etwas ängstlich sind», erklärt Troxler. «500 Personen aufs Mal werden wir eher nicht haben. Das verteilt sich gut über die ganze Zeit. Wir wollen einfach verhindern, dass alles ausser Kontrolle gerät und wir Polizei spielen und schauen müssen, ob wirklich nur 500 Leute auf dem Platz sind. Es ist anders dieses Jahr. Es ist noch nicht kompletter Normalbetrieb, aber wir versuchen so viel Normalität wie möglich herzustellen.»
Verpflegungstechnisch ist also beinahe alles wie in den Jahren zuvor. Die Villmerger Gelateria Lepore wird dieses Jahr für die Glace zuständig sein. «Wir wollen damit einem regionalen Unternehmen eine Plattform bieten», sagt Christoph Keller. «Unsere Sponsoren sind teilweise aus Bereichen, die sehr stark von den Covid-Massnahmen getroffen wurden. Dennoch war eine grosse Unterstützung da. Es ist ein grosser Zusammenhalt in der Region spürbar und wir wollen auch etwas für Wohlen und die Umgebung machen, auch wenn es dieses Jahr nicht das ganz grosse Fest wird.»
Das Gute: Sportlich gibt es weder Einschränkungen noch wurde das Programm besonders ausgedünnt. 14 Prüfungen warten auf die Reiter, die Pferde und die Besucher an den zwei Tagen. Zehn morgen Samstag, vier übermorgen Sonntag. Unter anderem die neuen Prüfungen mit den Freiberger-Pferden. So kommen Reitsportfans doch noch voll auf ihre Kosten. Die Springkonkurrenz Wohlen wird dieses Jahr etwas anders als sonst, aber deswegen nicht weniger gut.