Auch zwei Sforza-Tore nützen nichts
04.11.2025 Sport, Fussball2. Liga: FC Mutschellen – FC Muri 2:3 (2:1) – Jetzt geht es für beide in die Winterpause
Trotz zwei Toren von Abwehrspieler Gianluca Sforza verliert der FC Mutschellen das Derby gegen den FC Muri mit 2:3. Der FC Muri bleibt vorne dabei und kann in der ...
2. Liga: FC Mutschellen – FC Muri 2:3 (2:1) – Jetzt geht es für beide in die Winterpause
Trotz zwei Toren von Abwehrspieler Gianluca Sforza verliert der FC Mutschellen das Derby gegen den FC Muri mit 2:3. Der FC Muri bleibt vorne dabei und kann in der Winterpause nun die Verletzungen auskurieren. Die Revanche dieses Derbys steigt am 1. April 2026 im Halbfinal des Aargauer Cups.
Patrick Fischer
Auch ein Doppelpack von Gianluca Sforza reichte dem FC Mutschellen nicht, das Derby auf der Burkertsmatt siegreich zu gestalten. Am Ende drehen die Murianer dank einer solidarischen Mannschaftsleistung eine Partie, in der sie lange auf der Verliererstrasse standen. «In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, uns trotz schwieriger Platzverhältnisse einige Chancen erspielt. Auch hinten standen wir solid und haben dem Gegner nur wenig zugestanden. Die Führung zur Pause war verdient», sagt Doppeltorschütze Gianluca Sforza.
Traumtor zum 2:1
Bereits in der 4. Minute schiesst er seine Farben nach einem Eckball – den die Murianer nicht sauber klären können – in Front. 1:0 für den FC Mutschellen. Der Weckruf für Muri. Die Klosterdörfler schalteten einen Gang höher und es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch mit vielen Fouls. Nach einer Viertelstunde wird Nermin Rogentin auf der linken Seite lanciert. Seine scharfe Hereingabe kann vom Goalie der Mutscheller nicht pariert werden, dafür steht Leonit Rexhaj goldrichtig und schiebt mühelos zum 1:1 ein (16.).
Nur fünf Minuten später folgt dann das fussballerische Highlight des Spiels. Sforza wird an der Strafraumgrenze freigespielt, lässt den Ball aufspringen und zimmert ihn via Latte und Pfosten unhaltbar zur 2:1-Führung ins Kreuz (22.). Danach flacht die Partie ab. Beide Teams haben Mühe, sich bis in die Gefahrenzone durchzuspielen, wobei sich Mutschellen dank grosser Laufbereitschaft mehr Ballbesitz erarbeitet. Die grösste Chance vor dem Pausentee vergibt dann allerdings ein Murianer: Simone Parente schlittert haarscharf an einer Flanke von rechts vorbei und vergibt so den möglichen Ausgleich noch vor dem Seitenwechsel.
Dieser gelingt den Murianern dann Mitte der zweiten Hälfte mittels Penalty, den der Unparteiische in der 66. Minute nach einer Intervention gegen Radovan Radevic pfeift. Der Gefoulte läuft selber an und versenkt den Ball mit einem Lob in die Tormitte. 2:2. Alles wieder offen. «Es war nicht klar, dass ich den Elfmeter schiesse», beschreibt der Schütze die Szene. «Aber ich fühlte mich gut und habe ja auch im Aargauer Cup den entscheidenden Penalty versenkt. Also habe ich die Ausführung übernommen», sagt Radevic weiter.
Eigentor entscheidet die Partie
Und als die Murianer fünf Minuten später durch ein Eigentor (71.) von Gion Andri Thoma sogar mit 3:2 in Führung gehen, verstehen die Mutscheller die Welt nicht mehr. «Da herrschte für ein paar Minuten etwas Konfusion bei uns und wir haben das Spiel unnötig aus der Hand gegeben, weil wir uns nicht clever genug angestellt haben», ordnet Gianluca Sforza jene Phase ein, in der die Partie kippte. Tatsächlich gewannen die Gäste nun etwas Oberwasser. Muri kontrollierte das Geschehen dank viel Einsatz und einer defensiv solidarischen Mannschaftsleistung weitgehend und liess kaum mehr gefährliche Aktionen der Mutscheller zu. Und als der Schiedsrichter in der 81. Minute zum Entsetzen der Gastgeber zum zweiten Mal auf Elfmeter für Muri entscheidet, schien die Partie gelaufen zu sein. Erneut tritt Radevic an, doch er scheitert am eingewechselten Samuel Staubli, der nach 70 Minuten den angeschlagenen Orlando Gyr im Tor der Mutscheller ersetzt hat. So wurden die Schlussminuten im Freiämter Derby auf dem Mutschellen doch nochmals spannend und nervenaufreibend. Weitere Tore fielen aber keine mehr.
Und so jubelten am Ende die Gäste aus Muri über drei wichtige Punkte, die einen positiven Rückblick auf die Vorrunde erlauben und für die restliche Saison noch alles offen lassen. Ebenso ist es beim FC Mutschellen. Denn: Der FC Muri und auch der FC Mutschellen haben nach den 13 Vorrundenpartien beide 23 Punkte gesammelt.
Das sagen die Trainer
Die beiden Trainer Alain Schultz (FC Muri) und Shani Tarashaj (FC Mutschellen) blicken zurück auf das Derby und die Vorrunde.
Alain Schultz lobt seine Truppe für die Willensleistung, die sie beim 2:3-Auswärtssieg beim FC Mutschellen abgeliefert hat: «Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen für die gute Energie und den solidarischen Einsatz, die sie vor allem in der zweiten Halbzeit auf den Platz gebracht hat. Es ist super, mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen. Der letzte Eindruck bleibt.» Etwas anders ist die Gemütslage bei Shani Tarashaj, FC Mutschellen: «Mit zwei fragwürdigen Elfmetern und einem Eigentor ist es natürlich schwierig, als Sieger vom Platz zu gehen», analysiert er das Derby. Er gibt auch zu: «Wir haben das Spiel nach gutem Start unnötig aus der Hand gegeben.» Positiv beurteilt er hingegen die Leistung über die gesamte Vorrunde des FC Mutschellen: «Nach dem grossen Umbruch sowohl beim Trainer-Staff als auch in der Mannschaft können wir mit dem Erreichten sicher zufrieden sein. Noch sind wir nicht in allen Bereichen dort, wo wir sein wollen, aber auf einem guten Weg. Im November werden wir noch reduziert trainieren sowie den ein oder anderen Teambuilding-Anlass machen. Danach folgt die Winterpause, bevor wir uns ab Januar 2026 wieder auf die Rückrunde vorbereiten werden. Natürlich freuen wir uns schon jetzt auf die Revanche gegen Muri im Cup.» Die Teams duellieren sich im April 2026 im Halbfinal.
Beim FC Muri hofft man, dass sich die Personalsituation bis zur Rückrunde entspannt: «Wir haben nun die 120 Minuten im Cup und das Derby gegen Mutschellen quasi mit derselben Mannschaft durchgespielt – und auf der Bank sassen noch zwei 4.-Liga-Spieler», lässt Trainer Schultz tief blicken. «Dass wir trotz personellen Engpässen vorne mitspielen können und im Cup überwintern, lässt mich positiv auf die Vorrunde zurückblicken. Im November werden wir noch trainieren, danach haben alle Zeit, sich zu erholen.» --pf

