Auf gutem Weg

  18.08.2020 Muri

GV des Vereins Familienberatung Bezirk Muri im Auwer Mehrzweckgebäude

Der Verein Familienberatung Bezirk Muri hat ein Jahr der personellen Veränderungen hinter sich. Die Zahlen der Jugend-, Ehe- und Familienberatung steigen. Und auch die Mütter- und Väterberatung ist nach wie vor eine gefragte Anlaufstelle. Die Tagesfamilien-Vermittlung ist reibungslos angelaufen.

Annemarie Keusch

Eine erste Bilanz steht noch aus. Seit März letzten Jahres ist die Vermittlung von Tagesfamilien im Bezirk Muri dem Verein für Familienberatung angegliedert. «Noch sind wir im Auf bau», sagte Vereinspräsidentin Monika Stutz. Es war damals der Startschuss zur Professionalisierung. Mittlerweile sind Strukturen und Abläufe definiert, Versicherungen abgeschlossen, Elterngespräche und Bewerbungsgespräche geführt, Hausbesuche gemacht und Kindern wurde ein guter Betreuungsplatz vermittelt. Zwölf Kinder aus acht Familien werden aktuell in sieben Tagesfamilien betreut.

20 offene Anfragen

Dass das Bedürfnis da ist, zeigen die vielen Anfragen. 20 offene Anfragen seien es aktuell, sagte Johanna Egger, die den Bereich Tagesfamilienvermittlung betreut, an der GV. Ob Angebot und Nachfrage übereinstimmen, sei in den Gemeinden unterschiedlich zu beantworten. «Es gibt Gemeinden, da stehen Tagesfamilien auf der Warteliste, und es gibt Gemeinden, da stehen zu betreuende Kinder auf der Warteliste.»

Vorschlag für einheitliche Lösung ausarbeiten

Johanna Egger ist das Gesicht der Tagesfamilien-Vermittlung im Bezirk Muri. Ein Glück des Vereins Familienberatung ist Eggers Zertifikatsarbeit. Dabei erarbeitete sie ein Handbuch, das unter anderem Unsicherheiten bei den Gemeinden aus dem Weg schaffen soll. «Gerade im Bereich der Aufsichts- und Meldepflicht gibt es immer wieder Fragezeichen», führte Egger aus und stellt ihr Handbuch in gedruckter Form allen Vereinsvertreterinnen und -vertretern zur Verfügung. «Damit wollen wir auch verdeutlichen, wie wichtig die Gemeinden sind. Gerade wenn es darum geht, Familien auf das Angebot aufmerksam zu machen.»

Auch Käthi Strub, die die Nachfolge von Peter Wiederkehr als Leiterin der Jugend-, Ehe und Familienberatung (JEFB) übernahm, ging auf die Tagesfamilien-Vermittlung ein und betonte, dass diese eine eigene Anlaufstelle und nicht der JEFB angegliedert sei. Eine Verbindung gibt es. Einige Gemeinden beauftragen die JEFB damit, die Tagesfamilien-Vermittlung zu beaufsichtigen. «Die Sicherung der Qualität ist Aufgabe der Gemeinden. Einige geben uns diese ab, andere nicht.» Strub und die gesamte JEFB zielen künftig auf eine einheitliche Lösung im ganzen Bezirk. Dafür sprachen sich auch einige Gemeindevertreter in ihren Voten aus. Nun wird ein entsprechender Vorschlag ausgearbeitet und den Mitgliedern unterbreitet.

Peter Wiederkehrs Abschied

Zu grossen Diskussionen kam es an der Generalversammlung des Vereins, der die Jugend-, Ehe- und Familienberatung, die Mütter- und Väterberatung und die Tagesfamilien-Vermittlung vereint, nicht. In ihrem Jahresbericht hielt Präsidentin Monika Stutz fest, dass das vergangene Jahr von vielen personellen Wechseln bestimmt war. Besonders Peter Wiederkehr, der nach 30 Jahren beim JEFB in Pension ging, hinterliess eine Lücke. «Vor diesem Wechsel hatten wir grossen Respekt. Weil wir aber früh damit anfingen, die Nachfolge zu regeln, waren wir gewappnet», blickte Monika Stutz zurück. Dass eine interne Lösung mit Käthi Strub als neuer Leiterin gefunden werden konnte, darüber seien sie und der ganze Vorstand sehr froh. «Das ist nicht selbstverständlich.»

Im Jahresbericht hielt die Präsidentin fest, dass die Nachfrage nach Beratungen ungebrochen hoch und die Auslastung gut sei. Ein Blick in die Jahresberichte der JEFB und der Mütter- und Väterberatung zeigt, dass sich die Beratungen verändern. Etwa verzeichnete die JEFB eine markante Zunahme bei den Problematiken Erziehung, Fremdbetreuung und psychische oder körperliche Beeinträchtigung. Die Mütter- und Väterberatung hält fest, dass die Eltern seltener regelmässig in die monatliche Beratung kommen. Sie nehmen die Beratungen gezielter in Anspruch, wenn es daheim nicht mehr reibungslos läuft, sie an Grenzen stossen oder verunsichert sind.

Neue Homepage

Ab dem 1. September erhält der Verein Familienberatung eine neue Homepage. Dabei sollen die drei Bereiche getrennt, aber trotzdem unter einem Dach dargestellt sein. «Es ist wichtig, dass unsere Angebote in der Region bekannt sind», findet nicht nur Präsidentin Monika Stutz, sondern der ganze Verein. Die neue Homepage wird helfen, dieses Ziel besser zu verfolgen.


Die Beschlüsse

Total 38 Stimmkarten von privaten Mitgliedern, Gemeindevertretern und Vertretern der Kirchengemeinde wurden an der GV des Vereins Familienberatung gezählt. Sie genehmigten das Protokoll, die Jahresberichte, die Jahresrechnung mit einem Gewinn von knapp 5700 Franken, die Festlegung der Mitgliederbeiträge und das Budget. Einstimmig wählten sie zudem den Auwer Gemeinderat neu in den Vorstand, nachdem die Aristauer Gemeinderätin Diana Wittwer demissioniert hatte. Unter dem Traktandum Verschiedenes wurde die neue JEFB-Stellenleiterin Käthi Strub für ihr fünfjähriges und Priska Kaufmann von der Mütter- und Väterberatung für ihr zehnjähriges Engagement geehrt. Zudem stellten sich zu Beginn der GV die neuen Mitarbeitenden der drei Vereinsbereiche den Anwesenden vor. --ake


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